Rundreise durch China im Zug mit Kind
Guilin: Longsheng (Longji) Reisterrassen
Diesen Tagesausflug hatten wir auch schon von Zuhause aus gebucht. Auch hier haben wir ein bisschen im Internet recherchiert und dann einen sehr gut bewerteten Anbieter für diese Ausflüge über Tripadvisor gefunden. Da unsere Reiseroute in den Tagen nicht allzu flexibel war, konnten wir den Tagesausflug eigentlich nur an diesem Dienstag wahrnehmen. Das war ein bisschen Glück, da dieser auch nicht jeden Tag angeboten wurde (ich glaube nur an drei Tagen die Woche). Wir wurden recht früh direkt von unserem Hotel abgeholt. Unsere kleine Reisegruppe bestand aus dem Fahrer des Kleinbusses, der englischsprachigen Reiseleiterin, zwei bulgarischen Touristinnen und uns Dreien. Man glaubt es kaum, aber dies war das einzige Mal, an dem es für unsere Tochter einen Kindersitz im Auto gab!! Gute 2 Stunden fuhren wir zu den Longji Reisterrassen. Schon die Fahrt dorthin ist wunderschön. Irgendwann ging es mit dem Bus in die Berge, vorbei an kleinen Dörfern, mit typisch traditionellen Holzhäusern und kleinen Bächen, in denen von der einheimischen Bevölkerung verschiedene Dinge gewaschen wurden, immer weiter bergauf zu einer zentralen Bus- und Touristensammelstation, sozusagen das Eingangstor zu den Reisterrassen. Dort kaufte unsere Reiseleiterin schnell die Tickets und wir hatten dort die Möglichkeit, eine Toilette zu benutzen. Dann ging es mit dem Kleinbus noch etwas weiter zu einer Station, wo wir auf eine Art Golfmobil umsteigen mussten und noch einmal etwas höher in die Berge fuhren. Oben angekommen, eröffnete sich uns ein atemberaubendes Panorama über die Reisterrassen.
Kurz haben wir uns gefragt, wo mit einmal all die Busladungen an Touristen hin sind, aber an diesem Aussichtspunkt waren wir nur unter einigen wenigen, die von dort kleine individuelle Wanderungen durch die Terrassen starteten. Hier hatten wir erst einmal ein bisschen Zeit, den Ausblick zu genießen. Vor uns lagen zwei vereinzelte Dörfchen in der Landschaft und wir konnten ein paar Fotos machen. Dann ging es direkt los. Mit unserer kleinen Gruppe und der Reiseleiterin vornweg sind wir durch die Terrassen geschlendert. Unsere Tochter haben wir ein bisschen getragen, viel ist sie aber auch selbst gelaufen, da die Wege, wie immer in China, sehr gut aufbereitet waren.
Unsere Reiseleiterin erzählte ein bisschen über die Reisterrassen allgemein, über den Anbau des Reises und die Dörfer mit der dort lebenden Minderheit, die Yao. Die Wanderung bis zum ersten Dorf dauerte vielleicht 45 Minuten und war wirklich sehr angenehm. Ab und an begegneten wir anderen Wanderern, aber alles in allem ein sehr entspannter Weg. Im ersten Dorf konnten wir eine Yao-Frau sehen, die uns zeigte, wie sich ihre wahnsinnige Haarpracht zusammensetzte. Die Yao-Frauen zeichnet z.B. aus, dass sie gewöhnlich nur ein Mal im Leben ihre Haare schneiden - vor der Hochzeit. Einmal das Haar aufgedröselt und wieder zusammengesteckt, das dauert schon eine Weile, war aber doch recht beeindruckend, wir durften auch "ohne Gegenleistung" fotografieren.
Weiter ging es zum nächsten Dorf, in dem wir ein wunderbar schmackhaftes Mittagessen erhielten. Wir müssen zugeben, dass wir dem Essen am Anfang recht skeptisch gegenüberstanden, mitten in einem kleinen Dorf in China, ohne fließend Wasser aus der Leitung, einfach so losspeisen, kam uns etwas merkwürdig vor. Aber schon allein die Herzlichkeit der Frau, die uns in einen kleinen restaurantähnlichen Raum einlud und uns dann recht zügig verschiedenartige traditionelle Speisen (sehr viel Gemüse!!!) servierte, überzeugte uns. Besonders beeindruckt hat uns der im Bambusrohr gegarte Reis über offenem Feuer. Der war so köstlich, dass wir uns kaum zurückhalten konnten. Auch der frittierte Bambus war einfach lecker! Aus der Retrospektive können wir sagen, dass dieses Mittagessen eine der schmackhaftesten Mahlzeiten während unseres gesamten Aufenthalts war, also definitiv zu empfehlen! Nachdem wir uns so gut gestärkt hatten, ging die Wanderung weiter zum nächsten Dorf.
Auch dorthin sind wir vielleicht eine knappe Stunde gelaufen. Direkt am Straßenrand konnten wir von einem kleinen Stand Passionsfrucht probieren, auch sehr lecker und seeehr gesund! In diesem Dorf wartete dann leider schon unser Bus, der uns wieder zurück nach Guilin brachte. Eigentlich haben wir gedacht, dass unsere Tochter spätestens auf der Rückfahrt durch die vielen Eindrücke einschläft, aber weit gefehlt, quietschvergnügt wollte sie die zwei Stunden bis Guilin weiterhin unterhalten werden... In unserem Hotel haben wir dann direkt den Pool auf dem Dach unter freiem Himmel genutzt. Es war eher ein großer Whirlpool als ein Swimmingpool, aber super, um den Sonnenuntergang über Guilin zu genießen.
Für unsere Tochter gab's auch einen Schwimmreifen, worüber sie sich sehr gefreut hat. Aber ein noch viel größeres Highlight des Hotels war der kleine Spielbereich für Kinder mit einem Trampolin und einem Bällebad, direkt neben unserem Zimmer. Abends waren wir wieder in der Fußgängerzone unterwegs und dort in einem sehr schmackhaften kleinen, hippen Restaurant was essen.
Aufbruch: | 06.09.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.09.2019 |