Auszeit für eine lange Reise - Teil2: Amerika
23.05.2022: Amazonas -Tour
Heute wird es ernst : unsere Tour beginnt. Aufstehen um 5 Uhr. Hier können wir noch mal duschen, wenn auch mit kaltem Wasser und auf eine richtige Toilette gehen.
Ziel dieser Tour ist es zu erleben, wie die Menschen im Amazonas, weit weg von der Zivilisation leben. Keine Geschäfte, kein Strom, kein fließendes sauberes Wasser.
Die Männer gehen auf die Jagd oder fischen, die Frauen versorgen Haus und Kinder.
Man lebt von dem, was die Natur gibt. Wir werden an die 400km weit in den Amazonas fahren, das dauert 2 Tage.
Sehr selten nimmt mal ein Boot die weite Strecke zum nächsten Ort auf sich und bringt von dort etwas mit.
Wir haben noch einen großen gefüllten Rucksack voller gespendeter Schulsachen dabei für die Schulkinder dort.
Nun muß erstmal wieder alles mit dem Boot über den schmalen Fluß gebracht werden. Und dann noch das Stück durch den Urwald schleppen.
Zelte, Gummistiefel, Regencapes, Schlafsäcke, Kochtöpfe….uvm..
Man nimmt uns alles ab, wir sollen nur uns selbst heil ans Ziel bringen. Selbst die Mutter von Yaku schleppt 2 Rucksäcke. Sie balanciert alles ins Boot, aus dem Boot und durch den Schlamm—wir können nur staunen.
Da wartet das Auto schon auf uns. Mit großer Ladefläche. Alles wird in Plastik gepackt und auf die Ladefläche gepackt—Verabschiedung von Yakus Familie und los gehts!
Eine außergewöhnliche Shoppingtour beginnt:
Yaku und Delfin shoppen was das Zeug hält: 200 Brötchen in 20 Plastiktüten, 2 Galonen Trinkwasser, Unmengen an Dosen, Trockenmilch, Marmelade in Tetrapacks, Toilettenpapier, Seife, viele Pakete Salz, Eier, Zucker, Bonbons und…und…
Dann viele riesige stabile Plastiktüten, in denen alles verstaut wird—und viele Meter stabile Plastikplanen
200! Brötchen!! Ich frage, was wir mit so viel Brötchen sollen? Außerdem habe ich gesehen, dass sie auch noch Toastbrot eingekauft haben—Wir besuchen einige Communities und die bekommen alle Brötchen geschenkt—das gibt es dort nämlich nicht!
Alles wurde ausgepackt, um Platz für die Kannister und das große Faß zu schaffen und nun muß alles wieder auf die Ladefläche
Bereit zur Abfahrt! Der junge Mann rechts gehört nicht zum Team. Ich glaube das er Herrmann hergebracht hat
Alles mußte in eine große Plastikplane gehüllt werden, denn wir haben nun eine lange Fahrt vor uns und es regnet dauernd. Um 9.30 Uhr verabschieden wir uns von Yaku— es fällt ihm sichtlich schwer, dass er die Tour nicht selber mit uns machen kann
Nach knapp 3 Stunden erreichen wir die Anlegestelle des Bootes und lernen William kennen, er ist der 2. Bootsmann und hat hier mit dem Boot gewartet.
Nun wird wieder alles von der Laderampe geladen. Das große Fass hieven sie zu Dritt runter. Als alles entladen ist, verabschiedet sich unser Fahrer. Er muss nun wieder zurück
Der Weg zum Boot runter ist steil und schlammig. Nun lernen wir William kennen, er ist der 2. Bootsmann.
Unermüdlich schleppt William die schweren Sachen runter zum Boot. Nun Frage ich mich, wie wohl das Faß da runter kommt. Das kann wirklich keiner den Modderweg runterschleppen. Sie lachen und sagen: „warte ab!“
Ich habe es gefilmt: sie kippen das Fass und rollen es runter!
Da liegt es nun und William rollt es zum Boot—beim aufstellen merken sie, dass es einen Riss hat und etwas raussickert. Unterwegs hat es auf einem Stein etwas abbekommen. Es wird beratschlagt und dann saugen sie etwas in einen Kannister ab, legen es mit der gerissenen Stelle nach oben und schon gehts!
Um 13.30 Uhr kann es endlich losgehen! Auch auf dem Boot ist alles zigfach in Folie und in eine große Plane gehüllt
Das Boot setzt oft auf und immer wieder muß William die Stange nehmen und es wieder ins Wasser bringen
Nach 4 Stunden erreichen wir eine Insel und die Jungs beschließen, dass wir hier unser Nachtlager aufschlagen.
Unterwegs hat es immer wieder geregnet. Es ist sehr aufwändig, immer Regenjacken an—wieder aus—wieder an—
Wenn es regnet, dann auch immer richtig und danach scheint die Sonne so kräftig, dass man es mit den Regenjacken nicht aushält
Der Strand wird gecheckt und nach brauchbarem Material für den Zeltbau abgesucht, Stöcker in den Boden gerammt und die dicken Planen untergelegt.
Ein Zelt steht schon und das Feuer wird angezündet. Delfin gräbt im Sand—ich denke, er sucht nach Würmern, weil sie angeln wollen. Herrmann und William fahren noch mal mit dem Boot los um frisches Wasser zu holen. Woher weiß ich nicht.
Herrmann und Delfin versuchen sich beim angeln, als Köder haben sie nur Brot. Das fällt natürlich leicht ab und erschwert die Sache
Es dauert nicht lange und sie haben einen Fisch gefangen.
„Trap“ nennen sie diese Fische—sie sehen aus wie Welse, haben so lange Barthaare
Aber erstmal gibt es Spaghetti mit Thunfisch und Paprika—ich staune , wie man so auf offenem Feuer mit der Pfanne braten kann
Dann wird aus den herumliegenden Stöckern eine Auflage für die Fische gebastelt und gegrillt—die sind vielleicht lecker!!
Da es nun dunkel wird und die Mücken kommen, gehts früh ins Bett.
Kaum zu glauben um 8 Uhr ist hier Schlafenszeit—was sollen wir im dunkeln machen?
Aufbruch: | 04.05.2022 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
Ecuador