Auszeit für eine lange Reise - Teil2: Amerika
25.05.2022: Amazonas
Guten Morgen —die Nacht war wieder hart auf dem Boden und ich krabbele schon um 6 Uhr aus dem Zelt—Amanda ist schon in der Küche fleißig und viele Kinder springen schon wieder herum.
Aus irgendeinem Grund ist diese Woche keine Schule, deshalb sind alle zu Hause
Mal ein paar Fotos von unserer Unterkunft—hier der hintere Bereich mit der einen Toilette—ich bin aber lieber in den Busch gegangen…
Wir haben unser Zelt innerhalb der Hütte aufgebaut, sodass wir etwas von den Tieren geschützt waren. Delfin hat zuerst oben bei unseren Gastgebern geschlafen.
Er ist dann aber auch so von Mücken gequält worden, dass er mitten in der Nacht auch noch sein Zelt aufgebaut hat
Hier ist der Küchenbereich, in dem Mama Amanda dauernd werkelt—Das Brauchwasser kann einfach runtergeschüttet werden
Die Frau von Herrmann ist auch ständig hier und kocht —man glaubt nicht, wieviel Wert hier auf Essen gelegt wird.
Mangels Brot gibt es morgens schon ein warmes Essen—bestehend aus irgendeinem Fleisch und Yucca oder Kochbananen—dank uns nun auch mit Reis
Da wir selber noch nichts gefangen haben, wird William ins Nachbardorf geschickt -um einen Fisch zu kaufen. Dorthin fährt er mit dem Boot und kommt mit einem Fisch für 5 US$ zurück.
Das mit dem Fischkauf ist die Ausnahme—durch uns ist ja nun Geld hier in der Community und wir sollen bestens versorgt werden.
Eigentlich wollten sie gestern auf der einen Insel einen Affen schießen. Ich war entsetzt: zum Essen?
Ja—das ist hier üblich, auch Affen werden gejagt und gegessen. Aber sie haben gefragt, ob das ok für uns ist und ob wir den auch essen würden, ansonsten verzichten sie darauf.
Natürlich wollten wir das nicht.
Mit frischen Zwiebeln und Tomaten. Ich habe nirgends gesehen, dass hier etwas angebaut wird—weder Kartoffeln noch Gemüse—hier scheint nix zu wachsen
Amanda filetiert den Fisch—es sind schon Stunden vergangen und man frühstückt noch immer—draußen regnet es auch immer noch
Die Männer stürzen sich mit Begeisterung auf das Fisch-Frühstück-wir probieren natürlich auch und es schmeckt wirklich gut—allerdings nicht zu dieser Zeit…
Weil er noch zu klein ist, landet er nicht im Topf—aber normalerweise werden auch Kaimane gegessen.
Vielleicht habe ich ihm den frühen Tod auch erspart. Mit meinen Begeisterungsrufen, wie süß der ist…
Aus Mehl, welches wir mitgebracht haben, Trockenmilch und Wasser und Eiern—die Pancakes sind unglaublich lecker und fluffig!!
Dann gibt es „Collada“—das ist ein Getränk aus Milch und einem Getreide und Zucker—auch alles von uns mitgebracht—alle stürzen sich darauf!
Es so ähnlich wie „Porridge“-aber ganz flüssig zum trinken
Sie warten geduldig, bis wir fertig mit unseren Pancakes sind, dann bekommt auch jeder davon ein Stück
Das ist Käse, ich meine, Amanda hat ihn selber gemacht—Thomas meint er war fertig und auch in unserem Gepäck—jedenfalls kam er aus einem Bananenblatt warm vom Feuer
Hier sieht man unsere Schlafstelle—und wieder den kleine Junge mit seinem Affen—
Von so einem Haustier träume ich a auch…
Amanda sitzt mal 5 Minuten—es ist unglaublich, was diese Frau leistet mit der ständigen Versorgung der vielen Leute..
Weil es immer noch regnet, holen die Frauen Früchte, von denen sie das Fruchtinnere als Farbe zum Bemalen der Haut nutzen
Eine andere Lieblingsbeschäftigung der Männer ist, sich ständig an den Füßen rumzupulen, wie hier William im Hintergrund…
Nach stundenlangem frühstücken hört es mal auf zu regnen und wir packen gegen 10.30 Uhr wieder unsere Sachen. Es geht weiter auf den Fluss —Amanda kommt mit—sie soll für alle kochen. Anordnung von Yaku-
Amanda ist gerüstet für die nächsten 3 Tage—wir schlafen die letzte Nacht erst wieder hier—jetzt gehts erstmal weiter
Das sind die Reste von „Cabins“—Unterkünften für Gäste—die gehörten Amanda, als ihr Mann noch lebte. Danach hat sie diese aufgegeben-wir vermuten, dass sie das Holz für das neue Haus weggeschleppt haben
Hier soll es eine Lagune geben, in der wir Piranhas angeln wollen-aber erstmal zeigen sie uns diesen 1000-jährigen Baum
Ein Junge mit seiner Mutter—die Kinder werden hier immer mitgenommen-allerdings kümmern sich in erster Linie immer die Mütter um die Kinder
Leider haben unsere Jungs hier kein Anglerglück- deshalb schenken uns die Frauen einige Fische und wir fahren weiter
Wir fahren noch etwa eine Stunde bis zum nächsten Stopp. Hier stehen 2 Hütten und es sieht bewohnt aus.
Delfin berichtet, dass dieses Areal Herrmann gehört und er wohl ab und zu zum fischen herkommt.
Hier ist wieder eine Lagune. Hier wird geduscht und auch Wasser zum kochen genommen.
Das mit dem duschen hier haben wir auch einmal probiert, aber schnell sein gelassen, da wir uns auf dem schrägen Hang in dem Matsch nicht halten konnten
Hier sind schließlich auch Piranhas!
Wieder mal Zeltaufbau…wir finden eine uralte eklige Matratze, die legen wir unter unser Zelt—so ist es nicht ganz so hart. Allerdings ist die nur 1,20m breit und einer von uns rollt immer an den Zeltrand
Das ist der Schlafbereich. Hier haben wir unsere beiden Zelte aufgebaut, außerdem werden rechts 2 Moskitonetze für die Jungs und Amanda aufgehängt—leider regnet es schon wieder und wir müssen warten und essen…
Amanda macht sich wieder gleich ans Werk, nachdem auch sie einige Sachen hinaufgeschleppt hat—in diese Bananenblätter wird sie die Fische packen und aufs Feuer legen
So sieht er aus—ich darf ihn nicht anfassen—Leider bleibt es bei dieser mageren Ausbeute—der Köder ist nicht blutig genug
Das ist die Küche hier. Immerhin überdacht und die Feuerstelle ist schon da. Außerdem rechts „Regale“ für unsere Vorräte und die Töpfe
Dann gehts noch mal los zum fischen und wir wollen die „Pink Dolphins“ sehen, die es hier gibt. Vorher muss erstmal das Wasser aus dem Boot geschaufelt werden
Wir sehen auch ein paar der Linken Delfine—aber nur sehr, sehr weit weg und sie springen und tauchen schnell wieder weg. Natürlich sind sie auch nicht pink—aber wesentlich heller als die üblichen, die wir sonst schon gesehen haben
Herrmann hat eine lange Kette von Fangleinen mit Ködern ausgelegt und zieht nun eine nach der anderen an Land. Leider sind die meisten leer und der Köder weg
Das wäre ein großer Fisch gewesen. Leider waren die Piranhas gründlich und schneller…
Sauber abgenagt, würde ich sagen…
Aufbruch: | 04.05.2022 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
Ecuador