Auszeit für eine lange Reise - Teil2: Amerika
28.05.2022: Rückkehr nach Puyo
Der Morgen nach der Party….
Alle sind gerädert. Um 3 Uhr kamen die Partyhengste heim.
Man muss sich das mal vorstellen: Trinken bis zum Pupillenstillstand und dann im dunkeln im Boot ohne Licht 20-30 Minuten auf dem Fluß heimwärts fahren.
Wenigstens mit Motor—und dann den Matschberg hochstapfen….
Ich mag es mir nicht ausmalen.
Delfin beschwert sich, dass sie ihn vergessen haben—ohne ihn heim gefahren sind.
Er mußte sich einen Fahrer suchen, der ihn dann stockbetrunken für 10 Dollar gefahren hat. In Schlangenlinien!!
So war er erst um 4 Uhr im Bett.
Wir schmunzeln. Uns geht es gut—abgesehen vom lädierten Rücken vom harten Untergrund und ich habe noch einige juckende-Stiche mehr an beiden Armen, Händen und Fingern.
Man zeigt Fotos von der Stimmung gestern—ein Mädel war so betrunken, dass sie auf dem Boden eingeschlafen ist. Sie lachen und sind gut gelaunt.
Amanda macht Frühstück, Delfin hilft heute nicht-ist wohl zu müde.
Nebenbei wird wieder Chicha getrunken. Herrmanns Frau, die auch das kleinste Kind auf dem Arm hat, schöpft unermüdlich aus dem Eimer. Reicht die Schale den Männern und nimmt die leere wieder entgegen.
Obwohl sie das Kind auf dem Arm hat, steht keiner der Männer auf. Sie bleiben sitzen und strecken lediglich den Arm mit der leeren Schüssel aus und / oder nehmen eine gefüllte wieder entgegen.
Der Bruder Lenin von nebenan kommt auch rüber und läßt sich auch noch bedienen. Es gibt wieder Rührei, Pancakes und etwas Warmes für die Männer.
William scheint schon wieder angeschickert zu sein. Es sind a auch schon wieder unzählige Schüsseln Chicha geflossen.
Wir tauschen unsere Adressen aus—keine Ahnung wie sie ohne Strom und Internet mit uns in Kontakt treten wollen, aber fast alle haben einen Facebook-Account.
Amanda schläft am Tisch ein…
Wir sind in Aufbruchstimmung. Ich gebe zu: ich freue mich hier wegzukommen und auf ein weiches, sauberes Bett mit weißer Bettwäsche!
Und Thomas als Kaffee-Junkie mußte 6 Tage ohne Kaffee auskommen und freut sich mal wieder auf richtigen Kaffee
Um 8 Uhr haben wir das Zelt abgebaut und alles verpackt.
Um 11 Uhr soll der Flieger da sein, um uns abzuholen. Das ganze Gepäck soll mit.
Die restlichen Vorräte bleiben hier. Die Kinder essen wieder unentwegt.
Erst unsere Reste und dann alles was die große Tüte der Vorräte so hergibt.
Sie saugen die Marmeladentüten aus, knabbern die immer ekliger werdenden Brötchen, die Reste vom Rührei und das Männeressen: Reis mit Fleisch
Herrmann schaut sich einen Film auf dem Handy seines Bruders an- irgendeinen amerikanischen Actionfilm. Was er wohl denkt, wenn er diese weißen modernen Wohnungen sieht?
Sowas hat er doch noch nie in real gesehen…?
Lenin verarztet meinen Arm mit einer in Wasser aufgeweichten Pflanze
Wir sind nur ca 300m vom Rollfeld entfernt und können den Flieger hören, wenn er kommt.
Um 11.30 Uhr ist immer noch keiner da. Delfin und Herrmann beschließen mit dem Boot zur Schule zu fahren um mit Yaku Kontakt aufzunehmen.
(Dort gibt es Strom )
Das wird dauern… Delfin sagt wir sollen aber auf keinen Fall ohne ihn fliegen…
Wir werden langsam unruhig. Thomas noch mehr als ich. Ich kenne solche Pannen ja von meinen früheren Reisen.
Zum Glück haben wir 2 Karenztage bis zu unserem Flug zu den Galapagos.
Gegen 13 Uhr kehren die beiden zurück, mit der Info, dass in Puyo Dauerregen ist und der Flieger nicht starten konnte.
Wir sollen lunch vorbereiten.
Wir sind langsam genervt.
Immer nur essen- ich mag nicht mehr.
Es ist auch alles so umständlich. Hier gibt es kein Internet und wenn es Neuigkeiten gibt, muss die jemand von der Nachbarcommunity per Boot zu uns rüberbringen
Um kurz vor 15 Uhr fährt Herrmann erneut zur Nachbarcommunity rüber um die Lage zu checken
Und kommt gegen halb vier mit der guten Nachricht, dass der Flieger um 15 Uhr gestartet ist und um 16 Uhr hier sein soll.
Ich glaube es erst wenn ich es sehe!
Starten um 16.30 Uhr
Das ist unser Gepäck—auch die Wasserflaschen wurden geleert und werden mit zurück genommen—da ist Pfand drauf!
Unser Flieger ist nur sehr klein—gerade für 4 Passagiere
Ich werde schon wieder unruhig—ist der Flieger wieder zurück geflogen?
War das Wetter nicht gut genug?
Alles wird ausgeladen, das meiste nimmt Yaku mit. Uns übrigens auch- bis zum nächsten Hostel, wo wir ausgiebig duschen!!
Abends treffen wir uns noch mit Yaku und Carolina. Carolina ist die Lebensgefährtin von Yaku.
Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt haben. Sie ist Polin und lebt seit 8 Jahren hier in Ecuador. Sie ist nach einem Urlaub hier „hängengeblieben“
Hört man ja öfter so etwas… Ob da wohl das Herz im Spiel war?
Carolina lebt aber in Puyo und nicht ständig bei Yaku und seiner Familie im Dschungel.
Sie hat für uns einen privaten Transport für morgen nach Quito organisiert. Der soll uns für 40 US$ pro Person nach Quito bringen. Das ist sicherlich viel mehr als mit dem Bus, dafür sind wir etwas schneller und werden von Tür zu Tür gebracht.
Gegen 20 Uhr treffen wir uns zum Essen und wir berichten von unserer Tour.
Die Vermittlerin des Fahrdienstes kommt noch kurz vorbei und kassiert eine kleine Anzahlung und wir einigen uns auf eine Abholzeit von 10.30 Uhr.
Aufbruch: | 04.05.2022 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 28.06.2022 |
Ecuador