Mit dem Roller nach Irland

Reisezeit: Juli / August 2023  |  von Stefan Böhm

In den kommenden 6 Wochen werde ich übe Luxemburg, Belgien, Südengland nach Dublin fahren. Dort einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um Irland und von Rosslare mit der Fähre nach Cherbourg und ab dort in einer knappen Woche durch Frankreich nach Stuttgart zurück.
Nachtrag: Nachdem mir mein Roller in Belfast gestohlen worden ist, habe ich die Reise auf 4 Wochen mit Rückflug ab Corck verkürzt.

17.07. Stuttgart – Pirmasens, 148 Km

Nach sechs Tagen Festival der Kulturen habe ich heute erst einmal bis 11:00 geschlafen. Gegen 12:30 bin ich dann losgekommen, aber das hatte ich so geplant. Meine Tankuhr steht auf zwei Strichen. Deshalb wollte ich eigentlich bei einer Tankstelle in der Heilbronner Straße tanken wo es immer etwas günstiger ist und dann über die B10 Richtung Bruchsal. Mein neues Navi meint aber, dass ich genau entgegengesetzt über Botnang nach Leonberg fahren soll. Also schaue ich bei meiner Tankstelle am Rosenbergplatz. Da wollen sie für Super allen Ernstes 1,93,9 für den Liter – nee, da fahre ich erst einmal weiter. Über Leonberg und Heimsheim geht es darum mach Pforzheim und überall ist der Preis gleich. Erz nach etwa 40 Kilometern, bei Friolzheim entdecke ich eine Tankstelle, die nur 180,9 will. Sofort angeboten und getankt.
Auch die nächsten Tankstellen sind wieder bei über 1,90.
Das Wetter ist schön und auch die Strecke ist angenehmer, als es die von mir gedachte B10 gewesen wäre. Ich lasse mir unterwegs Zeit und komme gegen 16:30 beim meinem Best Western Hotel in Pirmasens an. Anders als sonst üblich befindet es sich mitten in der Stadt. Es ist nur drei Etagen hoch und hat oben eine nette Dachterrasse, die aber leider nicht bewirtschaftet ist. Abends nach 20:00 wird das Haus abgeschlossen und man muss durch den Hintereingang über den Innenhof mit einem Pin-Code rein. Im Innenhof befindet sich auch der Parkplatz. Dort habe ich meinen Roller am Rand zur Ausfahrt abgestellt. Beim Einchecken frage ich, wo ich ihn am besten abstelle. Sie Dame an der Rezeption sucht auf ihren Monitoren nach ihm und meint „da steht er doch gut.“
Für Autos kostet das Parken relativ günstige 4 Euro. Für meinen Roller muss ich nichts zahlen. Frühstück gibt es leider nur bis 09:30. Ich möchte zwar früher los als heute, aber das ist mir doch etwas zu früh. Ich werde mich morgen früh entscheiden. Groß Auspacken tue ich für eine Nacht nicht. Und so ziehe ich gleich los, eine Runde um das Hotel herum. Blöd nur, dass der Aufzug kaputt ist. Ich muss also die drei Stockwerke runter laufen. Es ist Montag und noch keine 17:00 aber die wenigen Läden, Bäckerei etc scheinen allesamt geschlossen zu sein. Außer einem Kaffee, direkt gegenüber dem Hotel das auch zu ist finde ich auch keinerlei Kneipe, Restaurant, Kaffee oder ähnlichem. Da habe ich mir ja genau die richtige Stadt zum Übernachten ausgesucht. Weniger Kilometer vorher bin ich erst durch Bad Staffelstein, dann durch Dahm gekommen. Beides Städtchen, die beim Durchfahren sehr viel netter gewirkt haben.

Wieder im Hotel frage ich an der Rezeption nach einem Tipp zum Essen gehen. Wie aus der Pistole geschossen meint sie „das Alt Pirmasens“, ein Hotel mit Restaurant. Sie meint es ist nicht weit weg. Mit dem Roller fünf Minuten. Meine Handy App sagt mir etwa 750 Meter. Da kann ich auch laufen. Ich frage sie nach einem Sushi Lokal das ich auf Google nicht weit vom Hotel gefunden habe. Sie mag zwar Sushi, kennt es aber nicht, weil sie erst seit kurzem wieder in Pirmasens ist. Das Alt Pirmasens kennt sie aber noch von früher mit ihren Eltern, die hier leben.
Gegen 19:00 breche ich auf. Der Aufzug ist immer noch kaputt. Woran ich nicht gedacht habe ist, dass ich durch ein Tal laufen muss, also sowohl hin, als auch zurück am Ende tüchtig bergauf muss. Aber so habe ich mein Abendessen gleich wieder verdaut. In dem Recht netten Innenhof sitzt man gemütlich und es ist ordentlich was los. Ich bestelle die Suppe des Tages, eine ganz ausgezeichnete Karotten-Ingwer-Cremesuppe und dann Schweinelendchen mit Pflaumen gefüllt, Pflaumensoße und Kroketten. Das ist glaube ich etwas typisch Pfälzisches und schmeckt lecker. Um 20:00 taucht dann plötzlich eine offensichtlich angemeldete Gruppe mit rund 20-25 Personen auf. Aber auch dann funktioniert der Service. Also eine wirklich gute Empfehlung.

Zurück zum Hotel laufe ich etwas anders und entdecke so auch noch die Fußgängerzone. Sie ist recht hübsch gemacht, aber leidet jetzt kurz vor 21:00 absolut ausgestorben. Ein einziger Dönerladen hat geöffnet. Davor sitzen drei Leute. Auf einem zentralen Platz mit beeindruckendem Brunnen – aber ohne Wasser sitzt eine Handvoll Leute. Sonst herrscht tote Hose. Es erinnert mich an die Stuttgarter Fußgängerzone Anfang der 80er Jahre. Zum Glück hat das mit unserer Königsstraße heute nichts mehr zu tun. Im Hotel ist der Aufzug immer noch kaputt. Also noch einmal vier Stockwerke hoch, nachdem sich der Hintereingang im Untergeschoss befindet.

© Stefan Böhm, 2023
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 17.07.2023
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.08.2023
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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