Mit dem Roller nach Irland

Reisezeit: Juli / August 2023  |  von Stefan Böhm

29.07. Glendalough – Dublin, ca. 50 Kilometer

Zum Frühstück muss ich wieder ins Lokal. Für 13 € wähle ich French Toast mit Honig und Früchten. Das ist lecker und reicht aus. Dazu kommt ein silbernes Kännchen Kaffee. Das gehört dazu.

Gemütlich über kleine Landsträßchen fahre ich nach Dublin. Am Stadtrand kann ich mich dann gerade noch rechtzeitig in eine Tankstelle flüchten um einem Platzregen zu entkommen.

Der hält zum Glück nicht lange an und ich kann die letzten paar Kilometer zum Hotel fahren. Mein Castle Hotel ist das was man klassisch ein Traditionshotel bezeichnen würde. Es besteht aus mehreren zusammenhängend Wohnhäusern und existiert laut Plakette am Eingang bereits seit 1809. Der Eingang mit der „Lobby“ wirkt richtig vornehmes Understatement. Immerhin ist es als vier Sterne Hotel eingestuft. Der Eindruck verflüchtigt sich aber im Laufe des Aufenthaltes. Die Zimmerbeleuchtung besteht aus einer (schwachen) Deckenleuchte und zwei ziemlich weit oben an der Wand hängenden „Leselampen“ von denen die auf meiner Seite nicht funktioniert. Um abends noch im Handbuch zu lesen benötige ich meine Taschenlampe. So habe ich die zumindest nicht umsonst mitgenommen. Auch die Dusche funktioniert nicht so richtig. Von den Fenstern kann ich nur eines etwas nach oben schieben. Eine Klimaanlage gibt es (natürlich) nicht.

Dafür kann man bei dem Frühstück wählen zwischen Continental als Buffet und Englisch als Tischservice in zwei verschiedenen Räumlichkeiten. Im Hotel gibt es außerdem jeden Abend Livemusik und am Samstag auch noch eine Tanzvorführung. Da reserviere ich mir an der Rezeption doch gleich einen Platz.
Heute lohnt es sich wieder einmal auszupacken. Danach ziehe ich los zu einem ersten Rundgang. Dabei zeigt sich dann noch einmal, wie schön zentral das Hotel liegt. Nur ein Block weiter fängt die O’Connell Road an, so etwas wie das Zentrum Dublins. Hier fahren quasi alle Busse ab, einschließlich der Hop On Hop off Busse. Hier befindet sich auch das neueste und für mich absolut überraschende Denkmal Dublins, „die Nadel“. Im Prinzip eine völlig banale Stahlröhre, die nach oben spitz zuläuft wie eine Nadel eben. Die Sache ist nur die Dimension. Wenn man direkt davor steht hört sie überhaupt nicht ehr auf. Man hat den Eindruck, als kratze sie am Himmel. Ich frage mich, wie man so etwas aufrichtet.

Am Ende der Straße kommt man auch schon an den Liffey, über den zahlreiche Brücken führen. Über diese hier wälzen sich aber mit Abstand die meisten Menschen wälzen. Überhaupt habe ich ja in London schon gedacht, dass der Teufel los ist, aber Dublin überbietet das glaube ich noch. Erfreulicherweise hat sogar ab und zu die Sonne herausgeschaut. Irgendwann hat mir der Magen geknurrt. Das Frühstück hat dann doch nicht so lange gehalten. Auf der Suche nach etwas Kleinem zu Essen bin ich in einer Buchhandlung mit Kaffee im Obergeschoss gelandet. Dort habe ich ein Croque Monsieur mit einem Kaffee für 9 € genommen.

Das war dann wieder sättigender als erwartet und so hatte ich dann am Abend im Hotel immer noch keinen Hunger. Ich habe daher nur einen Teller Seafood Chowder gegessen, die es hier offensichtlich wirklich in jedem Lokal oder Pub wo man etwas essen kann gibt. Dafür habe ich dann zwei große Bier getrunken. So sind wie auch wieder auf ihren Umsatz gekommen. Eintritt zahlt man zu der Musikvorführung nämlich nicht.
Der Musikant war recht gut. Die angekündigte Tänzerin sicherlich auch, aber der ihre Vorführung bestand aus zwei Tänze und einem Spielchen mit Gästen und längeren Pausen dazwischen, in denen der Sänger wieder seine. Auftritt hatte. Dazu noch hat sie genau da getanzt, wo sie von meinem Gisch aus hinter einer Säule gestanden ist, und nachdem der irische Stepp Tanz ziemlich auf einer Stelle bewegt, habe ich also gar nichts gesehen.

© Stefan Böhm, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den kommenden 6 Wochen werde ich übe Luxemburg, Belgien, Südengland nach Dublin fahren. Dort einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um Irland und von Rosslare mit der Fähre nach Cherbourg und ab dort in einer knappen Woche durch Frankreich nach Stuttgart zurück. Nachtrag: Nachdem mir mein Roller in Belfast gestohlen worden ist, habe ich die Reise auf 4 Wochen mit Rückflug ab Corck verkürzt.
Details:
Aufbruch: 17.07.2023
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.08.2023
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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