Mit dem Roller nach Irland
18.07. Pirmasens – Luxemburg, 141 km
Um 09:30 wache ich auf, richte mich und laufe über die Straße zum Kaffee, um dort zu lesen, dass sie wegen Sommerferien geschlossen haben. Na toll. Zum Glück funktioniert wenigstens der Aufzug wieder. Zurück im Hotel frage ich die junge Dame an der Rezeption, ob es möglich ist. Einfach nur einem Kaffee zu bekommen, auch wenn das Frühstück schon vorbei ist. „Ja klar“ meint sie und zeigt auf ein kleines Tischchen neben der Rezeption. Hier steht eine Thermoskanne, Becher, Zucker zur freien Bedienung. Das ist ja super. In der Lobby trinke ich meinen Kaffee, hole mein Gepäck und breche auf. 10:15 bin ich wieder unterwegs.
Nach etwa 100 km komme ich an einem Aldi vorbei, wo ich meine Getränke auffülle. Die Gänge sind hier locker doppelt so breit wie bei uns in Stuttgart. Ich frage die Dame an der Kasse, wie weit es von hier zur luxemburgischen Grenze ist, Nachdem ich jetzt doch schon eine ganze Weile wieder auf zwei Strichen der Tankuhr fahre. „in Kilometern?“. Ja klar. Oh, das weiß sie auch nicht so genau. Sie wendet sich an die nächste Kundin an der Kasse und die meint „20-22 Kilometer etwa“. Ok, das passt. Kurz darauf springt sie Tankanzeige auf einen Balken und die Tankanzeige geht an. Kurz darauf kommt die luxemburgische Grenze und gleich dahinter 5 oder 6 Tankstellen. Ich fahre vorbei, weil ich mir denke, besser nicht gleich die ersten Tankstellen nach der Grenze. Ich tanke dann am nächsten Ort. Tja, da war aber keine Tankstelle. Und so fahre ich und fahre während mit langsam immer mulmiger wird. Hoffentlich schaffe ich es noch bevor der Sprit ausgeht. Am Rand von Luxemburg Stadt dann endlich die rettende Tankstelle – und siehe da, es kostet genauso viel wie an den Tankstellen an der Grenze, nämlich 1.59,9€ der Liter Super.
Auf dem Weg zum Hotel muss ich wieder einen Umweg fahren, weil ich da wo mein Navi mir anzeigt, dass ich abbiegen soll, nicht darf. Trotzdem bin ich bereits um 14:30 am Ziel.
Das Hotel ist direkt an eine Straßenecke gegenüber dem Hauptbahnhof gebaut. In der kleinen Gasse am Hotel finde ich geschickter Weise einen kleinen Zweiradparkplatz, wo gerade noch Platz für meinen Roller ist.
Mein Zimmer befindet sich im vierten Stock, leidet nach vorne hin, so dass es bei gekipptem Fenster sehr laut ist. Es hat aber gut isolierte Schallschutzfenster und so geht es.
Ich frage an der Rezeption und die Dame meint, ich kann 1,5 Kilometer laufen oder mit der Straßenbahn drei Haltestellen laufen. Dann mache ich doch das. Es kommt alle 4-5 Minuten eine und der öffentliche Nahverkehr kostet hier in Luxemburg nichts. Dazu sehen die Straßenbahnen und Busse Tip Top aus. Der Stadtteil mit dem Bahnhof und die „Innenstadt“ sind durch einen tiefen Graben getrennt Beide Stadtteile sind durch zwei hohe Brücken verbunden. Um die Altstadt herum sind die berühmten Kasematten gebaut. Die hebe ich mir für ein andermal auf. Erst geht es ein Stück oberhalb der Kasematten entlang, dann schaue ich mir die Kathedrale an, deren Anfänge bereits aus dem 9. Jahrhundert stammen. Besonders schön am der Kirche ist das Chorgestühl mit der Orgel und die zahlreichen schönen bunten Fenster.
Unterwegs gönne ich mir eine Latte Macchiato an einem hübschen kleinen Platz. Anschließend laufe ich noch kreuz und quer durch die Altstadt mit der hübschen Fußgängerzone. Hier gibt es wieder unzählige Kneipen und Restaurants. Die Menschen sitzen im freien und genießen das schöne Wetter. So gefällt mir eine Stadt.
Auf Google Maps habe ich ein Lokal entdeckt, dass mich interessiert und das gar nicht so weit vom Hotel weg ist, das Chez D’Artagnan. Das Lokal ist bekannt für seine Gerichte aus Pferdefleisch. Ich nehme den Bus 29 vom Bahnhof, der fast direkt am Lokal hält. Es gibt auch einen netten kleinen Außenbereich in dem man gemütlich sitzt. Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass Steak oder Filet von Pferd mit verschiedenen Soßen oder Natur und Pommes dazu gibt. Nachdem ich fettes Fleisch nicht mag habe ich mich für das Filet Medium entschieden mit Zwiebelsoße. Das Fleisch hat ausgezeichnet geschmeckt, war butterzart und saftig und auch die Soße war sehr lecker. Die Pommes halt normal. Zum Nachtisch habe ich mir ein extrem cremiges Parfait mit Cointreau übergossen gegönnt. Anscheinend kommen hier überwiegend Stammkunden her, der Begrüßung und Verabschiedung der Gäste nach zu schließen.
Bevor ich mich an der Bushaltestelle entscheiden konnte ob ich warte oder laufe, kommt auch schon mein 29er angefahren. Da hat der letzte wohl Verspätung gehabt – praktisch für mich. Ich fahre ein Stück, steige dann auf und laufe zum Pariser Platz, an dem ich mit der Straßenbahn schon vorbeigefahren bin. Hier sind wieder diverse größere Straßenkaffees versammelt. Der richtige Ort um noch etwas zu trinken. Dann fällt mir ein, dass ich noch einmal zur Brücke laufen könnte in der Hoffnung, ein paar nette Nachtaufnahmen machen zu können. Allerdings sieht Luxemburg das nicht so. Nachts angestrahlt ist hier offensichtlich nicht viel.
Aufbruch: | 17.07.2023 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 13.08.2023 |