Mit dem Roller nach Irland
11.08. Letztes Ziel Cork: 12.08. Sightseeing in Cork
An der Rezeption habe ich noch einmal daran erinnert, dass mein Fenster sich immer noch nicht schließen lässt. Wieder wird mir versprochen, dass jemand danach schaut. Zum Frühstück war ich im Bean & Leaf, eine Konkurrenz zu Starbucks.
Im English Market habe ich an einem der Fischstände gefragt, ob was sie dazu meinen, wenn ich heute Räucherlach kaufe, aber erst morgen Abend nach Hause fliege und bis dahin keine Möglichkeit habe, den Fisch zu kühlen. Er hat den Kopf gewiegt und gemeint, dass das nicht so gut ist, obwohl der Fisch eingeschweißt ist. Das finde ich korrekt. Er verliert damit immerhin einen Kunden. Ich verzichte also darauf, heute noch Lachs zu kaufen. Über eine Querstraße lande ich in der St. Patrick’s Street, quasi das Herz von Cork. Von hier komme ich zur St. Peter und Paul’s Kathedrale, dich ich mir als nächstes anschaue. Die ist wieder recht schön aber nichts Außergewöhnliches.
Und wieder landet man in einer Fußgängerzone, die bis zum Fluss führt. Damit bin ich auch gleich in der Nähe der Touristeninfo. Dort frage ich nach einer Sightseeing-Tour in der Stadt. Statt mir eine Tour zu verkaufen holt die Dame einen Stadtplan und fängt an einzelne Sehenswürdigkeiten zu markieren und auf Besonderheiten hinzuweisen.
Heute muss so eine Art Tag der Kultur oder etwas in der Art sein. Jedenfalls geht es los auf der anderen Seite des River Lee, etwas den Hügel hoch. Hier befindet sich so etwas wie das ursprüngliche Cork, bevor sich das Zentrum im Laufe der Zeit auf die andere Flussseite verlagert hat. Hier gibt es auch das Butter Museum und in dem gibt es heute um 12:00 eine Vorführung, wie die Butter früher hergestellt worden ist. Das passt zeitlich gut. Dort angekommen ist die Führung aber leider bereits komplett ausgebucht. Die Dame empfiehlt mir und einer weiteren Touristin, alternativ gegenüber eine Führung im Firkin Crane Dance, eine alte englische Festung, die vor einigen Jahren zu einem Veranstaltungsort für Tanz und insbesondere Ballett umgebaut worden ist. Das ist auch ganz nett, aber die andere Führung wäre sicherlich interessanter gewesen.
Wieder auf der Straße sehe ich erst richtig „Shandon Sweets an dem ich vorher vorbeigelaufen bin. Hier werden traditionelle Bonbons von Hand in einer ganz kleinen und richtig alten Manufaktur hergestellt. Wenn das nicht ein Wink des Schicksals ist. Wo bekomme ich sonst noch Mitbringsel her, wenn nicht von hier.
Ein paar Pfund schwerer beladen geht es weiter zu Shandon Bells & Tower. Normalerweise hat man ja eine Kirche, zu der ein Glockenturm gehört. In diesem Fall verhält es sich aber anders herum. Hier steht ein Gigantischer Glockenturm, an das ein kleines Kirchlein angebaut ist. Leider muss man hier 132 Treppen hoch, was mein Knie gerade einmal wieder nicht mitmacht. Sehr schade. Die Aussicht ist bestimmt super.
Weiter geht es zur Kathedrale St. Mary & Anne. Auch hier handelt es sich wieder um eine eher helle und freundliche Kirche. Für mich persönlich interessanter ist aber der anschließende Spaziergang durch die kleinen verwinkelten Gässchen im Viertel. Hier hat sich in den vergangenen Jahrzehnten wohl nicht viel verändert.
Über die Shandon Street geht es zum River Lee zurück und an diesem entlang. Hier wird es tatsächlich regelrecht romantisch - und das mitten in der Stadt. Wieder über den Fluss komme ich am Mercy Krankenhaus vorbei. Das scheint das älteste Hotel in Cork zu sein. So lande ich nach einiger Zeit auf der Washington Street West und von hier aus wieder in meiner Unterkunft. Unterwegs komme ich noch an einem Gebäude vorbei das mir Rätsel aufgibt. Was das wohl ist? Es könnte eine Kirche sein, dann ist sie aber doch recht ungewöhnlich. Das betrifft sowohl den Bau, der eher an eine Halle erinnert als auch den Eingang, der auch zu irgendeinem anderen Gebäude gehören könnte. Einen Kirchturm gibt es ebenfalls nicht. Es handelt sich aber tatsächlich und die recht sehenswerte St. Augustin Kirche.
Im Wohnheim lade ich meine Einkäufe ab und beschwere mich, weil mein Fenster immer noch nicht gerichtet ist. Was ist so schwer daran, dass jemand mit einem Fensterschlüssel kommt, und das Schloss aufschließt? Das kann doch nicht so schwer sein.
Nachdem ich das los bin, wird es Zeit, noch einmal zur Fußgängerzone in die Paul Street zu laufen, in der ich am Morgen schon war. Hier soll heute Mittag ein historischer Markt mit Musik und Tanzvorführungen sein. Leider kann ich dort angekommen, aber rein gar nichts in der Art finden, obwohl es doch bis 18:00 gehen soll. Naja, dann laufe ich weiter quer durch die Innenstadt von Cork Richtung Fort Elizabeth und Saint Fin Barre’s Kathedrale.
Unterwegs lockt aber das „Electric“ mit Tischen und Stühlen direkt am River Lee, der hier die Innenstadt von Cork umschließt. Nachdem gerade einmal richtig schönes Wetter herrscht muss ich einfach ein Päuschen einlegen. Außerdem wird es sowieso Zeit etwas zu trinken.
Am ziemlich steilen Anstieg zum Fort entschließe ich mich, lieber erst die Saint Fin Barre’s Kathedrale zu besuchen. Diese Besichtigung lohnt sich dann wieder einmal. Es ist für mich schon von außen eine der sehenswertesten Kirchen, die ich hier in Irland besucht habe und das setzt sich innen fort. Das gilt vor allem für die leuchtend blaue Decke über dem Altarraum und die sehr ungewöhnliche Orgel, bei er die Pfeifen aus dem Boden zu kommen scheinen. Die ganze Kirche ist definitiv ein Highlight in Cork. Von hier aus geht es dann „oben herum“ zurück Richtung Elizabeth Fort.
Am Tor werde ich bereits von einer jungen Dame empfangen. Ich will fragen wo ich die Eintrittskarte kaufen kann, aber sie begrüßt mich, erklärt wie rum ich laufen soll und wünscht mir viel Spaß - kein Eintritt. Auch das scheint mit dem heutigen Kulturtag zusammenzuhängen. Na das nehmen wir doch mit. Der Rundgang über die Mauer macht Spaß und birgt auch eine makabre Überraschung. Das winzige Museum das im Innenhof zu besichtigen ist, lohnt aber wohl nur sehr geschichtlich interessierte.
Zum Abendessen habe ich mir zwei Alternativen überlegt. Entweder im Quinlans Seafood oder in das Market Lane. Beide sollen besonders gut sein und sind über die kleine Oliver Plunkett Street gar nicht weit vom Wohnheim weg zu erreichen. Leider sind beide restlos ausgebucht. Klar, Samstagabend. Ich hätte es inzwischen gelernt haben können. Was jetzt? Da fällt mir ein, dass ich am sehr unscheinbaren Eingang zum Wabisabi, ebenfalls in der Plunkett vorbeigekommen bin. Ich erinnere mich daran, dass ich in London an mehr als einem Wabisabi vorbeigekommen bin. Dort habe ich schon überlegt, ein eines zu gehen, war dann aber doch immer wo anders. Also werde ich es hier testen. Das Lokal befindet sich im ersten Stock und ich habe Glück gerade noch einen Tisch zu bekommen. Wenig später werden neue Gäste weggeschickt. Im Nachhinein bin ich nicht traurig, dass ich zu dieser „Ersatzlösung“ greifen musste. Es war nämlich wieder extrem lecker und auch preislich durchaus in Ordnung.
Mein gute Nacht Bier habe ich in der An Brog Bar genommen. Das Wetter war warm genug, dass ich leicht geschützt draußen sitzen konnte.
Aufbruch: | 17.07.2023 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 13.08.2023 |