Mit dem Roller nach Irland

Reisezeit: Juli / August 2023  |  von Stefan Böhm

28.07. Holyhead – Glendalough, Fähre + 50 km

Gestern habe ich prompt einmal wieder vergessen, den Wecker anzuschalten. Gestellt hatte ich ihn zwar, aber…. 10:40 geht die Fähre. 09:30 wache ich auf. Schnell angezogen. Viel zu packen gibt es ja nicht, und auf zur Fähre. Für die kurze Stecke befestige ich meinen Trolley nur mit der Spinne und nicht sie üblich auch noch mit dem Spanngurt. Das ist immer etwas aufwändiger.
Bei dem ersten Checkposten, bei dem man sein eigentliches Ticket bekommt und erklärt wird, wo man muss, bin ich der Einzige. Der nächste Posten ist die Zollkontrolle. Ich werde „heraus“-gewunken. „Routineüberprüfung, Bitte den Koffer bitte hier her“. Und dann bin ich gefilzt worden wie noch nie zuvor. Jeder Reisverschluss ist geöffnet worden, er hat in meiner Wäsche herumgewühlt. Dann bin ich genauestens abgetastet worden. Die haben wohl echte Langeweile. Mich wundert nur, dass er nicht auch in mein Roller Case und die Sitzbank schauen wollte. Da wäre er noch einmal richtig beschäftigt gewesen

Die Wartespuren waren schon recht voll. Da war ich wohl tatsächlich einer der letzten Ankömmlinge. Ich wurde dann in eine Reihe gewunken bei der ich nachdem es losging als einer der ersten auf das Schiff fuhr. Da bin ich dann abgefangen worden, was ich denn schon hier will? Ich bin zu früh. “Da hat wohl wieder einmal jemand“. keine Ahnung gehabt. Ich bin an den Rand der Rampe gewunken worden und in entschuldigendem Tonfall gebeten worden, noch 10 Minuten zu warten.

Wie schon bei der letzten Fähre stürzt sich alles auf das nicht gerade günstige Frühstück. Mir genügt der zugegeben gute Cappuccino. Ich bekomme gar nicht mit, dass wir abfahren. Leider gibt es nur einen sehr kleinen Außenbereich hinten raus für die Raucher. Da die Sitze bequem sind und die Fahrt nur etwa 2,5 Stunden geht, sind wir ruckzuck da. Dazu kommt, dass das Wetter relativ schön ist.

Mein Ziel liegt etwa 50 Kilometer südlich von Dublin. Die alte Klostersiedlung Glendalough, in den Wicklow Mountains gehört zu den historische Highlights Irlands und ist dazu landschaftlich sehr reizvoll. Ich übernachte hier auch, weil die heutige Nacht warum auch immer in Dublin absurd teuer wäre. Meine Unterkunft hier ist die Heather Lodge. Lodges sind hier in der Gegend wohl die überwiegende Unterkunftsart. Die Anlage ist recht hübsch und mein Zimmer eine Mischung aus modern funktional mit nostalgischen Akzenten. Die nette Dame an der Rezeption war ganz hin und weg von meinem Roller. Auf ihre Empfehlung hin habe ich im Heather Wicklow Restaurant das sich zwei Häuser weiter befindet, aber dazu gehört, gleich für heute Abend reserviert. Auch jetzt, so gegen 15:00 herum die das Restaurant richtig gut besucht.

Dann fahre ich zu der mittelalterlichen Klosterstadt wegen der ich hier bin. Das erreiche ich nach etwa einem Kilometer und werde gleich in den Parkplatz gewunken. Parkgebühren muss ich keine zahlen. Im Informationszentrum will ich eine Eintrittskarte kaufen. Ein Mitarbeiter am Eingang erklärt mir, dass ich entweder 5 € Zahlen kann und dafür ein kleines Museum anschauen kann und Informationen zu Glendalough erhalte oder kostenlos einfach über das Gelände laufe. Kann. Das ist nämlich frei zugänglich. Ich zeige ihm mein Handbuch und er meint „das reicht, mehr erfahren sie hier auch nicht“. Ich bedanke mich und laufe los. Mein erster Eindruck bestätigt mir, was ich mir so unter Irland vorgestellt habe. Alles wirkt ein bisschen verwunschen. Vor allem der Wald durch den man läuft, um an die beiden Seen zu kommen, die zu dieser Anlage mehr oder weniger dazu gehören.

Das Heather Restaurant ist richtig urig. Leider ist es zu kalt um draußen zu sitzen, aber auch die Innenräume machen Spaß. Als erstes gönne ich mir eine Seafood Chowder. Seit ich die in irgendeinem Urlaub einmal gegessen habe bin ich von der ganz begeistert, habe sie aber seither nie mehr einigermaßen gut bekommen. Diese war auch nicht ganz so wie ich sie mir vorgestellt habe, aber recht gut. Anschließend habe ich mich für einen Braten vom Wicklow Lamm entschieden. Was auch sonst, Nachdem ich mich hier in den Wicklow Mountains befinde. Mit separat gereichtem Wurzelgemüse und Kartoffelgratin war das ausgezeichnet. Mit zwei Smithwick (Bier), einem Espresso und Trinkgeld hat mich das etwa 45 € gekostet.

© Stefan Böhm, 2023
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In den kommenden 6 Wochen werde ich übe Luxemburg, Belgien, Südengland nach Dublin fahren. Dort einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um Irland und von Rosslare mit der Fähre nach Cherbourg und ab dort in einer knappen Woche durch Frankreich nach Stuttgart zurück. Nachtrag: Nachdem mir mein Roller in Belfast gestohlen worden ist, habe ich die Reise auf 4 Wochen mit Rückflug ab Corck verkürzt.
Details:
Aufbruch: 17.07.2023
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 13.08.2023
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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