Römer und wir im Saarland

Reisezeit: Mai 2024  |  von Herbert S.

Standort Merzig: Steine an der Grenze

Der Saargau im moselfränkischen Dialekt „Särkov" genannt, ist geprägt durch landschaftliche Vielfalt. An den Hängen, die aus dem Merziger Becken und seinen einmündenden Seitentälern ansteigen, wechseln sich Streuobstwiesen mit je nach Bodenart unterschiedlicher Vegetation vom Halbtrockenrasen über mit Orchideen bestandenen Kalk-Triften und Waldflächen ab. Auf den Höhen prägen vor allem im Sommer weite Weizen-, Raps-und Maisfelder das Bild. Ursprüngliche Dörfer, offene Felder, aber auch dichte Waldgebiete sind in die Weite gestreut. Inmitten dieser Landschaft entlang des Grenzweges, der auf der Höhe zwischen Merzig und dem französischen Launstroff verläuft, und den abzweigenden Landwirtschaftswegen, recken sich zwischen Bäumen und Hecken, in Wiesen und Feldern die Werke der Bildhauer gen Himmel. Damit ist dieser Teil des Saargaus gleichzeitig zu einer einzigartigen deutsch-französischen Skulpturenlandschaft geworden.

Das Bildhauersymposium
Dort wo auf deutscher Seite mit den Orten Büdingen und Wellingen und auf französischer Seite mit Launstroff und Waldwisse die Grenze nicht nur Stadt-, sondern auch Staatsgrenze zwischen den Gebieten der befreundeten europäischen Nachbarländer ist, schweift der Blick viele Kilometer in die Weite des Lothringer Landes und in den Hochwald. Diese außergewöhnliche und geschichtsträchtige Landschaftskulisse an der Grenze zum Lothringer Land regte den Bildhauer Prof. Paul Schneider (siehe auch Schloß Fellenberg) 1986 dazu an, Künstler aus der ganzen Welt zum Bildhauersymposion „Steine an der Grenze" einzuladen. In sieben Treffen entstanden dabei 34 einzigartige steinerne Monumente mit dem Thema Grenze und Grenzüberwindung. Die Steinmale verlocken den Besucher zur Grenzüberschreitung, so dass er vergisst, ob er den Fuß auf deutschen oder französischen Boden setzt. Sie verleihen der vielfältigen Landschaft des Saargaus eine unverwechselbare Atmosphäre und fordern den Betrachter zur eigenen Auseinandersetzung mit der Grenzsituation heraus.

Hawoli - 1986

Hawoli - 1986

Marc Linder - 1986

Marc Linder - 1986

T. Wojciechowicz - 1986

T. Wojciechowicz - 1986

Zoë de l'isle Whittier - 1992

Zoë de l'isle Whittier - 1992

Die „Steine an der Grenze" sind seit 2002 ein Teilstück der „Skulpturenstraße des Friedens", eines europaweiten Kunstprojektes mit dem Ziel, eine durchgehende Skulpturenstraße von der Normandie über Paris quer durch ganz Europa bis nach Moskau zu schaffen.
(in 2024 - 'welch eine Utopie')

© Herbert S., 2024
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich hat das Warten auf etwas besseres Reisewetter ein Ende - wir starten mit einem Kurzurlaub ins Saarland. Dazu mieten wir wieder eine Ferienwohnung - sie liegt recht zentral in Merzig und ist hochmodern ausgestattet.
Details:
Aufbruch: 12.05.2024
Dauer: circa 1 Woche
Heimkehr: Mai 2024
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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