Reisehamster auf Reisen
China: Hong Kong
Dank der Hilfe von einem französischen Pärchen finden wir ein gutes Zimmerchen im Mirador Manson Komplex. Ein Komplex, in den es fast alle Backpacker hinzieht, da es günstige Zimmer gibt! Unser Zimmer, etwa 2,5m breit und 4m lang, hätte auch ein Lavabo, das aber nicht funktioniert. Wir sind trotzdem zufrieden und zahlen pro Nacht 150 Hong Kong Dollar (ca. 25 SFr.). Auf dem ersten Foto seht ihr unseren Wohnblock für die nächsten sechs Nächte.
Der Innenhof sieht genau so aus! Für jedes Zimmer hat es eine Klimaanlage, es riecht undefinierbar und es ist dreckig. Aber irgendwie genau das, was es braucht!
Auf ein erstes gehen wir in Kowloon die Strassen erkunden und landen schlussendlich bei der Fährenstation, wo man mit der berühmten Star Ferry auf Hong Kong Island fahren kann. Haben wir schon erwähnt dass es verdammt schwül ist. 5min laufen und man schwitzt zu 100%! Zum Glück ist aber alles, was sich nicht im "freien" befindet, herrlich herunter gekühlt. Speziell die Metro ist genial! Kühl, sauber, pünktlich, gut beschriftet und sehr sauber, einfach eins A!
Wir mussten unbedingt wieder mal in einem Park gute Luft einatmen können. Der Kowloon Park schien uns gerade richtig. Leider ist er aber sehr klein und man kann kaum dem Grossstadtlärm und stinke Luft entfliehen.
Man merkt sofort, dass man wieder in Asien ist. Ein Grossteil des Treibens spielt sich auf den Strassen ab. Die Trottoirs sind übersät mit Menschen, an den Fassaden hängen unzählige Schilder und hier und da wird man wieder angesprochen: suit, copy watches, cheap cheap, massage?
Die Märkte sind wirklich von gigantischem Ausmass. Wir sind ein paar Stunden einfach nur gelaufen. Angefangen vom Blumenmarkt zum Goldfischmarkt, Tung Choi Markt, Temple Street night Markt, Jade Markt und alle die, die wir vergessen haben. Am besten hat uns der Goldfischmarkt gefallen, wobei man es ja nicht versäumen darf einen Blick in die Gebäude zu werfen.
Um wieder etwas Abwechslung zu haben, gehen wir mit der high speed Fähre nach Macau. Macau ist sehr klein und liegt etwa 65km westlich von Hong Kong Island. Macau war die erste "Kolonie" in Asien. Sie stand über 400 Jahre unter Portugiesischer Herrschaft. Nun, seit 1999 ist es frei von Portugal und gehört jetzt zu einer speziellen Region von China. Bis 2049 ist eine Übergangsphase geplant, wo Macau ein Land ist mit China, aber mit eigenen Gesetzen und Regelungen.
Wie auch immer, in Macau kann man ein wenig dem portugiesisch mediterranen Portugal nachfühlen. Nur schon die portugiesischen Namen der vielen Strassen, Plätze und Kirchen lassen einem vergessen, dass man in Asien ist!
Nach einem steilen Aufstieg geniessen wir die Aussicht vom Monte Fort aus. Das Monte Fort wurde zwischen 1617 und 1626 von den Jesuiten erbaut.
Die Kanonen wurden nur einmal im Jahre 1622 gegen die Holländer abgefeuert. Klar haben wir unser Soldatenwissen angewandt und angegriffen?!?
Das Macau Museum zeigt einem vieles über die Geschichte und die Traditionen von Macau und war ein Besuch wert. Natürlich auch wegen den angenehmen Temperaturen, die im Gebäude herrschen.
Die einen lassen Hunde gegeneinander kämpfen, andere Bären. Hier in Macau geht das ganze ein wenig friedlicher zu. Hier kämpften Käfer gegeneinander, was im Video recht spektakulär anzusehen war.
Da mussten wir doch gleich an die Fasnacht denken... Eine Puppe vom Handpuppentheater.
Nach einem anstrengenden Tag, waren wir froh wieder nach Hong Kong zurück fahren zu können. Oder sollte da noch was kommen?
Nach unserem Stadtspaziergang nehmen wir den Bus Nr. 5 zurück zum Pier. Bei der Endstation steigen wir aus und folgen den Leuten. Es ist zwar nichts vom Pier angeschrieben, aber da vorne kommt die "Ausreisekontrolle" (Immigration), wird dann ja wohl stimmen. Stempel rein, wir haben Macau verlassen. Nach einem kurzen Fussmarsch kommt eine "Einreisekontrolle". Hier ist alles nur noch auf Chinesisch angeschrieben?!? Und nach Hong Kong einreisen sollten wir eigentlich erst wieder nach der Schiffsfahrt!!? Wir fragen den Touristen vor uns, ob dies nicht der Weg nach Hong Kong sei? Nein, nicht ganz. Hier geht es nach China! Ups...
Nach China können und wollen wir nicht, den für China bräuchten wir ein Visa. Also gibt es nur einen Weg, zurück nach Macau. Nachdem wir 3 Beamten unsere Situation erklärt haben hat uns dann der vierte ein Gitter geöffnet, sodass wir uns auf den Weg zurück zur "Einreisekontrolle" von Macau machen konnten. Der Beamte wollte dann natürlich für seine "Dienstleistung" bezahlt werden. Mit 50 HKD (ca. 8 Fr.) war er glücklich und wir ebenso. Zuerst waren wir auf die erneute Einreise nach Macau gespannt.
Bei der Einreisekontrolle durften wir unsere Situation noch einmal erklären, da wir ja eigentlich von China kommen und ein chinesisches Visa in unserem Pass haben sollten. Hier kriegten wir den Stempel, aber ohne Geld.
Mit einem weiteren Bus fahren wir nun zum richtigen Pier, Ausreisekontrolle, superschnelle Schifffahrt nach Hong Kong, einreisen und dann erstmal ein Bier trinken und feine Nudeln und Broccoli essen. Das war nun nötig und fein.
Trotz mittelmässigem Wetter machen wir uns auf Richtung Lantau (Insel westlich von Hongkong, wo auch der Internationale Flughafen ist), einen Teil von Hong Kong der den grössten sitzenden Buddha beherbergt. Auf Lantau geht es zuerst mit einer Luftseilbahn auf 934 Meter über Meer. Wir fühlen uns der Schweiz um einiges näher, zumal wir oben im Nebel ankommen.
Der Ausflug lohnt sich wirklich sehr und ist in einem halben Tag gut zu schaffen. Auf dem Hügel gibt es schöne chinesische Häuser und viele Souvenirshops.
Zwischendurch hebt sich die Wolkendecke einwenig an und die Sicht zum Buddha wird freigegeben. Schon von weitem eine beeindruckende Gestallt.
Zum Buddha führt eine wirklich unendliche Treppe mit den typischen Fahnen auf der Seite und Oben. Aber seht doch einfach selbst...
Am letzten Abend machen wir uns auf zur Star Ferry, um anschliessend das Tram zum "The Peak" zu nehmen. Die Überfahrt ist kurz und atemberaubend schön. Die schönste Nacht-Skyline, die wir auf unserer Reise gesehen haben.
Die Fahrt zum Peak war wirklich steil. Auf halber Strecke hatten wir eine geniale Aussicht auf die Skyline von Hong Kong Island und Kowloon. Leider endete sie im Nebel sodass wir, oben angekommen, nur die ruhige Stimmung ohne die gute Aussicht geniessen konnten.
Die 5 Tage Hong Kong konnten wir noch so richtig geniessen. Leider sind wir zur regenreichsten, schwülsten und wärmsten Jahreszeit nach Hong Kong gekommen. Das führte dazu, dass es mindestens einmal am Tag regnete und es praktisch dauernd Wolkenverhangen war. Die Stadt Hong Kong selbst hat uns super gefallen und war ein super Abschluss. Es ist eine ordentliche und moderne Grossstadt, die aber das asiatische Flair trotzdem noch behalten hat.
Highlights:
- Hong Kong als Stadt und mit ihren Menschen
- Alle Märkte
- Insel Lantau mit Tian Tan Buddha
- Macau mit seinem portugiesischen Flair
- Octopus-Karte (Karte, mit der man Metro, Busse, Trams, etc. zahlen kann)
Lowlights:
- Nebel, Schwül, Regen
- Hektik und zu viele Menschen
Sonstiges:
Budget: ca. 60 SFr.
Was wir zurückgelegt haben:
Schifffahrt: 2h 130km
Busfahrt: 2.5h 80km
Metro: 2.5h 75km
Luftseilbahn: 1h 10km
Mit Hong Kong haben wir den letzten Teil unserer Reise erreicht. Nun steht nur noch ein Flug vor der Türe, der Flug nach Hause. Wir freuen uns riesig, wieder nach Hause zu kommen und euch alle zu sehen.
Bestimmt fragt ihr euch: Welches Land hat ihnen am besten gefallen? Darauf nun eine Antwort... In Asien fühlen wir uns einfach noch mehr zu hause als in Australien, da es Kulturell auch viel mehr zu entdecken gibt als in Westlichen Ländern. Zurückblickend hat uns Indien am besten gefallen, weshalb ist schwierig zu sagen. Es werden die vielen kleinen und grossen Unterschiede sein. Jedes Land hat seine Reize, die entdeckt sein wollen...
Ganz lieben dank an alle unsere Leser, die wir mit unseren Reiseberichten erfreuen durften.
Wir sagen tschüss, adieu und bis bald...
Aufbruch: | 09.09.2006 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 11.06.2007 |
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