Südost-Asien
In Vietnam, bei Onkel Ho: So 19.12. Königsgraber am Parfümfluss
Eigentlich wollte ich noch einmal zurück in den Norden..
Ich habe gelesen, es gibt die Möglichkeit einen Schutzpunker für die Bevölkerung anzusehen. Den so genannten "Vin Moc-Tunnel". Er diente dazu, die Bombardements der Amerikaner zu überleben.
Dieser Bunker liegt nördlich, der vom Genfer Abkommen von 1954, entlang des 17. Breitengrades, festgelegten entmilitarisierten Zone, also im ehemaligen kommunistischen Nordvietnam.
Aber leider verpasste ich den Bus, der schon zeitig in der Früh zu einer ganztägigen Tour aufgebrochen war. Die Einzelbesichtigung war mir aber, mit dem Preis von 55 $, nicht wert, da die Entfernung 60 km und der Zeitaufwand hin und retour 4 Stunden benötigen würde.
So ging ich an den Strand des Parfümflusses und charterte mir ein Boot, das mich zu den Kaisergräbern von "Hue".
Nach den Preisverhandlungen wurden wir uns zu 9 $, inklusive einer kleinen Mahlzeit, einig.
Auf der Fahrt dorthin, als einziger Passagier, konnte ich den Lebensalltag einer solchen Familie miterleben.
Vater, Mutter, einen Sohn mit 17, 2 Töchter mit 4 und 6 Jahren und eine weiteren Sohn mit 5 Monaten.
Sie leben auf einer Fläche von 4 mal 4 m2. Dort befindet sich der Küchen- beziehungsweise Arbeitsraum und das Wohn- und Schlafzimmer, das unter Tags als Transportraum für die Touristen dient.
Arbeitsalltag am Fluss auf dem Wegabwärts zu den Königsgräbern, in meinem Fall das Grab des Königs Tu Duc
Der Hoa Khim Tempel.
Kaiser Tu Duc war ein romantischer Dichter. Er war ein Nguyen Monarch mit der längsten Regierungszeit, aber eigentlich ein schwacher Herrscher. Das Grab, eine 12 ha große eingerfriedete Fläche wurde in 3 Jahren fertiggestellt. Er soll über 4000 Gedichte verfasst haben, fand daneben aber noch Zeit für 50 Gänge Menüs, 104 Ehefrauen und ein ganzes Dorf mit Konkubinen un der Parkanlage. Aber er konnte ein Tyrann sein. Es wird berichtet, dass er den 3000 Arbeitern die sein Grab bauten so zusetzte, das diese 1866 einen Aufstand wagten, wo er brutal niedergeschlagen wurde.
Das Stelenhaus. Tu Ducs Stele wiegt 20 Tonnen und ist mit Abstand die Größte. Ungewöhnlich dabei ist, das Tu Duc darauf seine eigene Lobschrift verfasste, für die er 4000 in Stein gehauene Schriftzeichen benötigte.
Und so sieht es auf dem Touristenboot aus .
Schlafraum, Spielraum und Transportraum für Toristen im Vordergrund, dahinter der Arbeitsbereich der Mutter, praktische Küche, und am Ende des Bootes der Führerstand des Kapitäns.
Stolze Präsentation des Jüngsten der Familie, im Hintergrund der Herd des Haus- und Toouristenbootes.
Zurück in Hanoi ging es nach dem Duschen auf ein gemütliches Bier. Ich hatte doch etwas zu feiern. War ich doch heute vor 51 Jahren auf die Welt gekommen. Grund genug einen Geburtstagsdrunk zu nehmen. Vortags war ich bei Coco vorbeigekommen und hatte ihr versprochen mal vorbeizuschauen. Coco ist eine ca. 50 jährige Frau, Teilhaberin und Kellnerin in ihrem Geschäft. Sie hat mir erzählt sie ist vor zwei Jahren in Wien gewesen. Sie hatte mich anscheinend in ihr Herz geschlossen, weil der Empfang war äusserst herzlich. Also trank ich mein Bier in der Gesellschaft von Coco.
Dann kam ein Xich-Lo Fahrer vorbei, der mich schon einmal gefahren hatte und bot mir seine Dienste abermals an. Da ich Geburtstag hatte, lud ich ihn einfach so auf ein Bier ein.
Aber kaum hatte ich mich versehen, waren sogleich zwei weitere Fahrer da, die mir als Freunde des ersten Fahrers vorgestellt wurden. Ich lud sie auch noch auf ein Bier ein. Dann aber kamen immer mehr und ich bittete Coco mir die anderen vom Leibe zu halten. Es musste sich doch wie ein Lauffeuer herumgesprochen haben, dass ich Geburtstag feierte.
Es wurde dann noch ein netter Abend und leicht beschwippst, brachten mich meine drei Fahrer mit ihren Xich-los, in einer Reihe nebeneinander fahrend nach Hause, versehen mit dem Wunsch von Coco auf mich aufzupasssen.
Als wir dann am nächsten Morgen zu meiner Weiterreise nach Nha Tran im Autobus bei Coco vorbreifuhren, gab es noch ein kurzes "Winke Winke" und dann ging es weiter auf meiner Tour.
Die Stadtmauer (Zitadelle) von Hue mit dem markanten Fahnenturm, gegenüber die verbotenen Stadt.
Das Modell der Kaiserstadt (verbotene Stadt) innerhalb der Zitadelle. Anfang des 19. Jahrhunderts war Hue Kaiserstadt und Hauptstadt von Vietnam. Hue ist heute im Gegensatz zu anderen Städten Vietnams, weitgehend unberührt von modernen Entwicklungen geblieben.
Aufbruch: | 28.11.2004 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 11.02.2005 |
Vietnam
Kambodscha
Laos