Südost-Asien
Die Volksrepublik Laos: Di 18.1. - Mi 19.1. Luan Prabang
"Am 25. Juli erreichte ich Luang Prabang, eine entzückende kleine Stadt, nicht größer als eine Quadratmeile und nicht mehr als 7000 oder 8000 Einwohnern. Die Lage des Ortes ist außergewöhnlich schön. Die Berge, im Norden und im Süden, säumen den Mekong und formen eine Art rundes Tal oder Amphitheater (...) Wäre da nicht die unaufhörlich sengende tropische Sonne oder würde die Mittagshitze nur durch ein Lüftchen erfrischt, wäre der Ort ein kleines Paradies."
Mit diesen Worten schwärmte einst Henri Mouhut, der erste westliche Besucher, von Luang Prabang, zu dem er im Jahre 1861 auf dem Rücken eines Elefanten vordrang.
Diesem Bild entspricht die ehemalige Königsresidenz noch heute. Die Einwohnerzahl ist auf 16000 angestiegen und in der Hochsaison kommen bis zu 9000 Besucher im Monat dazu.
Luang Prabang wurde 1995 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
Auf einer Landzunge, gebildet von Mekong und dem Fluss Nam Khan, befinden sich unzählige Klöster, ruhige Wohnviertel und eine geschäftige Ladenzeile geordnet nebeneinander liegend und strahlen eine Atmosphäre der Gelassenheit aus.
Als ich in diesen Tagen in Lung Prabang war, war von einer Hitze kaum etwas zu spüren, ein durchschnittlicher europäischer Sommertag würde ich sagen, aber am Abend war es ordentlich frisch und meine Shirts waren viel zu wenig um mich warm zu halten.
König Lane Xang Hom Khao wuchs am Hofe zu Angkor auf. Er brach nach Norden, dem heutigen Luan Prabang, mit einem riesigen Heer 1353 auf, um ein riesiges Reich nahezu, das gesamte heutige Laos, zu gründen.
Eine goldene Buddhastatue von Angkor (Pra Bang) wurde zum Symbol der Staatsreligion.
Trotz des Schutzheiligen verlief die Zeit weniger geradlinig. 1373 - 1416 aber war eine Blütezeit. Zahlreiche Klöster und Schulen wurden gebaut und der Handel nahm zu.
Die offizielle Verlegung des Regierungssitzes nach Vientiane fand 1560 statt.
Luang Prabang im Morgendunst aus Sicht des Nam Khan Flusses
Wo viele Klöster sind, gibt es auch viele Mönche
Auf der Nordseite der Landzunge der gemächlich fließende Mekong
Hier am Mekongufer in einem Café fühlte ich mich sehr wohl.
Aber auch die Kinder hatten hier Spaß beim Spielen mit Glaskugeln
Dass die Franzosen einige Zeit hier waren, erkennt man noch heute an begeistertem Spiel mit den Boccia-Kugeln
Das Radfahren gehört hier unbedingt zum Straßenbild
Das schönste Kloster von ganz Laos ist das Vat Xieng Thong. Der Name bedeutet "Kloster zur goldenen Königsstadt".
Die Anzahl der goldenen Spitzen am Dach zeigen die rituelle Bedeutung des Heiligtums an. Die 17 Spitzen von Vat Xieng Thong dürfen nicht überschritten werden.
Der Phousi und That Comsi. Die höchste Erhebung auf der Landzunge ist gewiss schon vor vielen Jahrhunderten, lange bevor buddhistischer Verehrung, Stätte der Geisterverehrung gewesen.
Eine Legende berichtet: Ein Mönch hatte tief im Inneren des Berges einen Schatz gefunden. Die umliegenden Bewohner aber stahlen Diesen, und gruben den Mönch lebendig in der Grube ein. Über dem tiefen Loch errichteten sie dann den Reliquienschrein That Comsi. Als der König von dem Mord erfuhr, verurteilte er die Bevölkerung dazu, alle drei Stunden Trommeln und Zimbeln zu schlagen, um die erzürnten Berggeister von den Menschen fernzuhalten.
Im ehemaligen Königspalast von Luang Prabang, dem Ho Kham, ist heute eines der interessantesten Kunstsammlungen Südostasiens untergebracht. Das gesamte Vermächtnis der letzten laotischen Königsfamilie gewährte den Besuchern seltene Einblicke in die jüngste Vergangenheit.
Die Familie des letzten Königs Savang Vatthana lebte bis zur Machtübernahme der Pathet Lao im Jahre 1975 im Ho Kham.
Bis zum heutigen Tag ist der Verbleib der Familie unbekannt. Der König, seine Frau und der Kronprinz wurden 1977 in Gefangenschaft weggebracht und alles deutet darauf hin, dass sie dort in Gefangenschaft starben. Die offizielle Version besagt, dass der König seinen Palast dem laotischen Volk schenkte.
Einen geschäftstüchtigen Kellner fand ich auch in Luang Prabang. Hatte ich doch am letzten Abend übersehen, dass mein Geld zur Neige ging. In der Geldtasche brachte ich mit großer Not noch die offene Hotelrechnung mittels US$ zusammen.
Es war nach 17:00 Uhr und die Wechselstuben hatten bereits zu. Also versuchte ich meine mitgebrachten baren Euros einzulösen. Jedoch keiner nahm meine Euros. Außer obigen Kellner. Er meinte, es wäre doch eine Selbstverständlichkeit. Nachgefragt nach dem Wechselkurs meinte er "Euro zu US$" mit dem Kurs 1:1 zu wechseln.
Im ersten Moment war ich geschockt! Als er dann aufwendig mir erklärte wie kompliziert der Wechselvorgang für ihn wäre und mein Magen knurrte, zahlte ich dann doch murrend mit meinem 5 Euroschein, als wäre er 5US$. Er gab mir aber dann, fairer Weise, Retourgeld in US$ und Laotische Riel.
Zusammenfassend kann ich sagen, ein nettes Städtchen, muss man gesehen haben! Die Kulturdenkmäler sind wirklich schön anzusehen. Aber es ist ein sehr beschaulicher und ruhiger Ort, wo es keinen gibt, der sich aus der Ruhe bringen lässt.
Wenn es da nicht, in diversen Hotels Nachtbars oder Diskos gegeben hätte, wäre ich nicht so lange geblieben.
Aufbruch: | 28.11.2004 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 11.02.2005 |
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