Südost-Asien

Reisezeit: November 2004 - Februar 2005  |  von Gerhard Friedinger

In Vietnam, bei Onkel Ho: Di 28.12. - Sa 1.1.05 in Saigon / HCMC

Pünktlich angekommen in Ho-Chi-Minh-City (HCMC)oder auch Saigon, wie die Einheimischen weiterhin ihre Stadt bezeichnen.
Die Nachtfahrt mit dem Bus war so einigermaßen erträglich, obwohl mein Sitznachbar, ein sehr kerniger Vietnamese war, der sehr unruhig schlief und mit seinem Kopf mich oft als Polster benutzte.
Ein kleiner Zwischenfall auf der Serpentinenstraße auf der Hochebene ließ mich aber an der Pünktlichkeit zweifeln.
Wie sich später herausstellte, hatte ein bergauf fahrender LKW einen Achsbruch. So kam es zu einem beträchtlichen Stau. Der gesamte Verkehr auf diese Hochebene musste sich vorbeischlängeln. Dieser ist enorm, weil diese Strecke der einzige Zugang auf die Hochebene ist. Aber die entstandene Zeitverzögerung wurde wieder wettgemacht.

Im touristischen Zentrum HCMC Pham Ngu Lao angekommen wurden wir wie üblich von Hotelvertretern in Empfang genommen. Vorerst hatte ich alle abgewimmelt und im Travellerbook mich um Hotelpreise und Lage der Hotels zu erkundigen.
Dann gab ich dem Drängen einer Frau nach, das Zimmer in Ihrem Hotel mir anzusehen.
Es war ein kleines Zimmer in der parallel verlaufenden Bui Vien Straße im 3. Stock. Verhandelter Preis 7 US$.

Bei meinem ersten Rundgang in der näheren Umgebung meines Hotels lernte ich im Park Mogli kennen. Ich nannte ihn so weil er mich an das Dschungelbuch erinnerte. Er ist ein typisches Straßenkind, wie sie leider sehr häufig in der Stadt anzutreffen sind. Er gab sich sehr gesprächig, konnte ihn zwar häufig nicht verstehen, aber das wichtigste kam rüber. No Hau, no money, humgree! Soll heißen: "Kein Haus, kein Geld, hungrig". Wir liefen uns in den kommenden Tagen noch oft über den Weg. Ich lud ihn oft auf ein Essen ein um 5000 Dong (25 Eurocent).

Bei meinem ersten Rundgang in der näheren Umgebung meines Hotels lernte ich im Park Mogli kennen. Ich nannte ihn so weil er mich an das Dschungelbuch erinnerte. Er ist ein typisches Straßenkind, wie sie leider sehr häufig in der Stadt anzutreffen sind. Er gab sich sehr gesprächig, konnte ihn zwar häufig nicht verstehen, aber das wichtigste kam rüber. No Hau, no money, humgree! Soll heißen: "Kein Haus, kein Geld, hungrig". Wir liefen uns in den kommenden Tagen noch oft über den Weg. Ich lud ihn oft auf ein Essen ein um 5000 Dong (25 Eurocent).

Für den nächsten Tag buchte ich eine Fahrt zu den schon einmal erwähnten Tunnels. Diesmal zu denen von Cu Chie, 40 km nördlich von HCMC gelegen.
Während des damaligen Vietnamkrieges galten einige Dörfer im Bezirk von Cu Chi, als Hochburg der Vietcong-Guerillas. Diese entzogen sich in diesen Tunnels des Zugriffes der Amerikaner und waren somit buchstäblich im Boden verschwunden.
Ein kleiner Abschnitt, von der bis zu 250 km (!) langen Anlage, kann hier besichtigt werden.
Wir wurden über den Querschnitt der Anlage informiert und sahen einen sehr patriotischen Film zur Klärung des Hintergrundes. Am meisten beeindruckte mich jedoch die Besichtigung des Tunnels selbst.
Gar nicht gefallen hatte mir, das man an den für mich denkwürdigen Ort, für einen US$ Schüsse auf einer AK-47 abfeuern konnte. Davon machten, zu meinem Entsetzen, sehr viele Touristen auch Gebrauch.

Einer von vielen Eingängen zum Tunnel, im Originalzustand natürlich sehr getarnt. Er musste sicher sein gegen das Eindringen von GI's, Suchhunden und Überflutungen.

Einer von vielen Eingängen zum Tunnel, im Originalzustand natürlich sehr getarnt. Er musste sicher sein gegen das Eindringen von GI's, Suchhunden und Überflutungen.

Noc ein Eingang zum Tunnel, geeignet für die Körpergröße der Vietnamesen, für einen europäischen viel zu klein.

Noc ein Eingang zum Tunnel, geeignet für die Körpergröße der Vietnamesen, für einen europäischen viel zu klein.

Hier im Tunnel. Um für europäische Körper geeignet zu sein, musste der Tunnel erweitert werden. Trotzdem  krochen wir noch auf allen Vieren da hindurch. Es waren nur 30 m die aber reichten. Man kann sich schwer vorstellen, dass in diesen Anlagen hier manchmal wochenlang gelebt wurde, ohne einen Lichtstrahl zu erblicken

Hier im Tunnel. Um für europäische Körper geeignet zu sein, musste der Tunnel erweitert werden. Trotzdem krochen wir noch auf allen Vieren da hindurch. Es waren nur 30 m die aber reichten. Man kann sich schwer vorstellen, dass in diesen Anlagen hier manchmal wochenlang gelebt wurde, ohne einen Lichtstrahl zu erblicken

An einigen Beispielen wurde auch erörtert, wie aus Blindgängern, tödliche Minen gebaut wurden. Es wurde auch demonstriert, wie der verräterische Rauch mit einem ausgeklügeltem Abluftsystem von den unterirdischen Feuerstellen abgeleitet wurde.
Beendet wurde die Führung zur Stärkung mit Tee und abgekochten Wurzeln, damals die Ernährung der Tunnelbewohner, geschmacklich wie eine Kartoffel

Hier mit Thai, dem Vietnamesen, von Beruf Rezeptionist, an einer Bar in Saigon.

Hier mit Thai, dem Vietnamesen, von Beruf Rezeptionist, an einer Bar in Saigon.

Motorradtaxilenker brauchen auch einmal eine Rast. Hier eine von vielen Gebrauchsmöglichkeiten eines Motorrades.

Motorradtaxilenker brauchen auch einmal eine Rast. Hier eine von vielen Gebrauchsmöglichkeiten eines Motorrades.

Hiep, mein Reiseführer für die nächsten Tage. Fertiger Englisch Lehrer und Arbeitslos. Er bot sich an, mir die Stadt zu zeigen. Der Deal war folgender: er zeigt mir die Stadt, ich komme für Fahrtkosten und Verpflegung auf. Wir begannen mit einem Discobesuch und der Alkoholkonsum für Hiep war anscheinend so groß, dass er nächsten Tag nicht aus den Federn kam.

Hiep, mein Reiseführer für die nächsten Tage. Fertiger Englisch Lehrer und Arbeitslos. Er bot sich an, mir die Stadt zu zeigen. Der Deal war folgender: er zeigt mir die Stadt, ich komme für Fahrtkosten und Verpflegung auf. Wir begannen mit einem Discobesuch und der Alkoholkonsum für Hiep war anscheinend so groß, dass er nächsten Tag nicht aus den Federn kam.

Am nächsten Tag darauf angesprochen, erklärte er mir mit vielen Worten, es sei kein großes Problem für ihn und verband damit die Frage ob wir heute Nacht wieder einen Diskobummel machen könnten.
Ich erklärte ihm, dass ich als Tourist nicht die Aufgabe sehe, Vietnamesen auszuhalten. Er meinte darauf, wir wären doch Freunde und ich hätte doch Geld und es würde mir nichts ausmachen, wenn ich ihm Geld geben würde. Wir diskutierten lange bei zwei Bier über das Problem der Arbeitslosigkeit in Vietnam und der Schwierigkeit Geld zu verdienen.
Zum Schluss meinte er noch, er bräuchte ein Telefon und von mir die 2.000.000 Dong zur Finanzierung desselben.
Als ich ihm verweigerte, kam die Nachforderung der Taxikosten für seine Heimfahrt von 100.000 Dong. Eigentlich wollte ich sie ihm nicht geben, aber nachdem ich mich doch gut unterhalten hatte mit ihm und die eine oder andere Information doch von ihm erhalten hatte, gab ich ihm die Taxikosten. Wir verabschiedeten uns als "gute Freunde"!
Diese Selbstverständlichkeit der Vietnamesen, von uns Touristen Geld zu bekommen, ist für mich ein hier oft erlebtes und noch nicht begriffenes Phänomen.
Auf der ganzen Welt, so glaubte ich, gibt es das Prinzip: "No Honey no Money". Die Vietnamesen nehmen aber auch gerne Geld, obwohl sie dafür keinen Honey geben wollen.
- Ich hab es einfach nicht begriffen!

Bei den Vorbereitungen für Silvester. Hier der von OMO gesponserte Drachentanz

Bei den Vorbereitungen für Silvester. Hier der von OMO gesponserte Drachentanz

Der Wiedervereinigungspalast (ehemaliges Südvietanmesisches Paralment)in toller Abendbeleuchtung

Der Wiedervereinigungspalast (ehemaliges Südvietanmesisches Paralment)in toller Abendbeleuchtung

Hier die Bui Vien mit meinem türkisfarbenem Hotel Ngoc Diem für 7US$ die Nacht mit Fan no AC

Hier die Bui Vien mit meinem türkisfarbenem Hotel Ngoc Diem für 7US$ die Nacht mit Fan no AC

Bei diesem Bild will ich mich zu Thema essen äußern. Alles was ich bisher gegessen habe schmeckte ausgezeichnet. Auch hatte ich bisher keine Schwierigkeiten mit Durchfll oder Ähnlichem. Aber die Zubereitung und das Herrichten der Speisen ist für mich oft ein optisches Problem. Hier wird sicher ordenlich und einigermaßen hygienisch gekocht, aber das optische Rundherum schreckt mich manchmal ab. Vielleicht ganz gut so, ich kann inzwischen meinen Gürtel um ein Loch enger schnallen.

Bei diesem Bild will ich mich zu Thema essen äußern. Alles was ich bisher gegessen habe schmeckte ausgezeichnet. Auch hatte ich bisher keine Schwierigkeiten mit Durchfll oder Ähnlichem. Aber die Zubereitung und das Herrichten der Speisen ist für mich oft ein optisches Problem. Hier wird sicher ordenlich und einigermaßen hygienisch gekocht, aber das optische Rundherum schreckt mich manchmal ab. Vielleicht ganz gut so, ich kann inzwischen meinen Gürtel um ein Loch enger schnallen.

Dieses Bild ist auch keine Seltenheit. Bettelnder Invalider auf einem notdürfigen Rutschbrett mit Sandalen an den Händen zum Fortbewegen.

Dieses Bild ist auch keine Seltenheit. Bettelnder Invalider auf einem notdürfigen Rutschbrett mit Sandalen an den Händen zum Fortbewegen.

Wenn es viele Motorräder gibt, gibt es auch viele Werkstätten dafür. Wie man hier auch sehen kann viele junge Leute. Die Hälfte der Bevölkerung Vietnams ist unter 25 Jahren.

Wenn es viele Motorräder gibt, gibt es auch viele Werkstätten dafür. Wie man hier auch sehen kann viele junge Leute. Die Hälfte der Bevölkerung Vietnams ist unter 25 Jahren.

An der spektakulären Pagode des Jadekaisers mit einer Fülle von seltsamen und wunderbaren Gottheiten aus dem daoistischen und dem Buddhistischwen Pantheon.

An der spektakulären Pagode des Jadekaisers mit einer Fülle von seltsamen und wunderbaren Gottheiten aus dem daoistischen und dem Buddhistischwen Pantheon.

Das Strak verzierte Dach der

Das Strak verzierte Dach der

Statue mit dem beindruckenden Schnurrbart des Jadekaisers

Statue mit dem beindruckenden Schnurrbart des Jadekaisers

Die Quoc Tu Pagoda

Die Quoc Tu Pagoda

Ein stark beeindruckender Wächter in der Quoc Tu Pagoda

Ein stark beeindruckender Wächter in der Quoc Tu Pagoda

Waren meine Berichte von Saigon eher kritisch, so kann ich trotzdem sagen, die Stadt Saigon / HCMC hat mich sehr beeindruckt mit seinen unterschiedlichen Formen. Diese Vielfalt und Gegensätze machten es wohl aus, da ich mich doch einige Zeit in dieser Stadt aufhielt und mich wohl fühlte.
Nächstes Ziel meiner Reise ist es, Vietnam zu verlassen und nach Phnom Penh, in die Hauptstadt von Kambodscha, zu kommen.
Dies mit einer Buchung im Sihn Cafe (bekanntes Reisebüro).
Mit 2 Tagen im Mekong Delta und einer Nächtigung in Chau Doc.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Rucksack auf Abenteuer und Entdeckung. 28.November 2004 bis 11.Februar 2005.
Details:
Aufbruch: 28.11.2004
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 11.02.2005
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Gerhard Friedinger berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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