Um die Welt mit Sarah und Michael
Australien: Great Barrier Reef
Ja, was waere ein Besuch in Australien denn ohne ein kleiner Besuch des Great Barrier Reefs. Das Riff besteht aus 3.000 Einzelriffen und mehr als 2000 tropischen Mini-Inseln wie wir sie schon auf Fiji erleben durften. Das Riff ist satte 2.000 km lang.
Bevor wir aber abtauchen, folgen wir noch unserem "Rough Guide", der eine Empfehlung fuer die kleine Dia-Vorlesung des Meeresbiologen Paddy Colwell namens Reef Teach beinhaltet. Da das Wetter die ersten Tage so schlecht ist, koennen wir leider eh nicht auf die stuermische See zum Tauchen raus, alle Touren wurden weitgehend abgesagt.
Die Atmosphaere beim Reef Teach Education Centre gefaellt uns, es geht sehr studentisch zu. Es wird Kaffee und leckere Kekse gereicht, bevor Paddy dann vorne so richtig loslegt. Das ganze ist mit Worten fast nicht zu beschreiben, Paddy springt vorne wie ein Verrueckter zu verschiedenen Unterwasserfotos herum und gestikuliert mit dem ganzen Koerper und schlaegt wild um sich. Es erinnert fast an eine Theaterauffuehrung und Paddy ist wirklich schon ein wenig verrueckt, aber vielleicht wird man das wenn man ueber ein Jahrzehnt fast taeglich taucht und versucht den Riffbesuchern ein bisschen Respekt vor dem sensiblen Oekosystem Great Barrier Reef beizubringen. Zumindest ist diese Art der Auffuehrung auch sehr gut fuer die Mundpropaganda Das wichtige ist aber, dass die Dinge die er uns am Abend mit Haenden und Fuessen erzaehlt wirklich haften bleiben, im Gegensatz zu einem manchmal ja leider sehr trockenen rein wissenschaftlichen Vortrag.
Man lernt wirklich eine Menge dabei, insbesondere viel ueber die Entwicklung des Riffs und der Schaden, der taeglich durch Boote, Taucherfloessen und Korallengrapscher so angerichtet wird. Z.B. ist die Restsonnencreme am Finger mit der man ggf. eine Koralle unter Wasser anfasst fuer diese wie Gift ist und das man sich die Finger da vorher besser mal abputzt. Paddy kann Sarah auch die weitgehend durch Hollywood ausgeloeste Hai-Paranoia nehmen, denn Haie gibt es nicht gerade wenig im Great Barrier Reef. Er beschreibt ueberzeugend, dass Haie trotz Jahrzehnten der Taucherei noch nicht gemerkt haben, dass das was da so viel blubbert und sich so unesthetisch fortbewegt eigentlich leckerstes wehrloses Futter ist. Er persoenlich hat wohl noch nie einen Angriff erlebt hat, indem der Mensch den oder die Haie nicht vorher mehr oder weniger unwissend erschreckt hatten. Oft erwischt es da Fotografen, die spektakulaere Aufnahmen mit Blitz Unterwasser machen wollen, was auf die empfindlichen Hai-Augen gar nicht gut wirkt. Aber auch das ist seeeehr selten der Fall und wird durch die Medien gerne stark aufgeblaeht.
Einige Tage spaeter geht es dann endlich ins Riff. Das Wetter von oben ist nett, die Sonne ist da, aber die See nach wie vor etwas sehr rauh und wellig.
Noch bevor uns morgens auf dem Schiff gesagt wird, wo die Schwimmwesten haengen, wird von der Crew sehr ernst und mehrmals wiederholt wo man sich denn auf dem kleinen Schiff uebergeben darf und vor allem wo denn bitte, bitte, bitte NICHT, damit die Reise fuer alle noch angenehm bleibt. Ebenfalls wird frueh erstmal geuebt wie man denn so richtig kotzt, d. h. der fachgerechte Umgang mit den wasserloeslichen Brechtuetchen und der schwungvolle Wurf nach hinten MIT dem Wind und nicht GEGEN diesen (!) in das Meer, wo sich die Fischis dann ueber das lecker Futter wohl schon freuen wuerden. Sososo, denken wir.
Dann werden zum Fruehstueck auch noch ein paar Seekrankheitstabletten und Ginger-Muffins gereicht, kann wohl nicht schaden.
Zunaechst finden wir und die anderen Taucher diese sehr expliziten Anweisungen der Crew noch recht amuesant, aber wir muessen spaeter leider feststellen, dass es guten Grund dafuer gibt.
Nachdem wir schliesslich ca. 1 Stunde unterwegs auf dem Meer sind und der Wellengang immer staerker wird, liegen die ersten Taucher flach und einige erste Tueten verlassen prallgefuellt in hohem Bogen unser Schiff. Dank der vielen Anweisungen auch nur MIT dem Wind
Wir denken an den Song "Und wir hatten die Pest an Bord", als es auf der weiteren Fahrt im 15-Minuten Takt immer mehr der morgens doch noch so erwartungsfroh gestarteten Taucher langsam aber sicher dahinrafft. Insbesondere die Asiaten scheinen mit dem Wellengang nicht klarzukommen und von der Gruppe sind nur noch wenige zum Tauchen faehig. Ca. 60-70% der Taucher haengen dann im Laufe des Tages in den Seilen und die braunen Tuetchen finden rasanten Absatz und fliegen weiter im hohen Bogen ueber Bord, sehr zur Freude der Meeresbewohner.
Wir erreichen nach ca. 2,5 Stunden schliesslich das erste Riff namens Michaelmas und starten unseren ersten Tauchgang mit einem Guide und einer Amerikanerin, die auch noch einen stabilen Magen hat. Mit den starken Wellen erstmal abgetaucht eroeffnet sich uns eine sagenhafte Unterwasserwelt. Die Sicht ist aufgrund der aufgewuehlten See nicht optimal, aber wir sind trotzdem schwer begeistert. Im Vergleich zu Fiji ist da unten alles viel groesser.
Wir tauchen im Hastings Riff und bestaunen ein paar Anemonen und Clown Fischis.
Plongee au Hasting Riff devant quelques anemones
Das Mittagessen ist fuer die wenigen Passagiere, die noch feste Nahrung zu sich nehmen koennen oder wollen, etwas ueberdimensioniert, aber die Fische freuen sich spaeter ueber die ueppige Extraportion der Ueberreste.
Die Fische freuen sich sehr ueber die Extraportionen zur Mittagspause und auch die weiteren "Tueten-Portionen" den ganzen Tag ueber
Les poissons se rejouissent des quelques morceaux de nourriture restant de la vaisselle a l'arriere du bateau pour la pause dejeuner
Der zweite Tauchgang geht schliesslich ein paar Kilometer weiter in das schoene Hastings Riff. Auch dieses Riff ist wunderschoen und wir sehen einige Doktorfische, "Butterfly"-Fische, Napoleons und viele bunte Korallen. Leider hat Michael immer 5-10 Minuten weniger Tauchvergnuegen als Sarah, da er die Luft so schnell aus den Flaschen saugt und man in Queensland immer mit 50 bar Restluft zum Boot zurueckkehren muss (sogenannte "Queensland Diving Rules").
Die Rueckfahrt verlaeuft wieder sehr wellig und die Crew hat alles Haende voll zu tun die durch die Uebergebungen entwaesserten Patienten mit genug Frischwasser und neuen Tuetchen zu versorgen. Am Abend erreichen wir schliesslich wieder heil den Hafen von Cairns und blicken auf einen tollen Tag im Riff zurueck.
Sarah versucht hier einen kleinen Fisch in den Kasten zu bekommen (ohne Blitz natuerlich
Sarah essaie de prendre en photo un poisson (sans flash naturellement)
Nachdem wir das Riff unterwasser ein weing erkundet haben, beschliessen wir am letzten Tag auch noch eine kleine 60-minuetige Tour mit dem Flieger zu unternehmen. Gestartet wird mit der kleinen 6-Sitzer-Maschine vom gleichen Flughafen wie auch die riesigen Qantas-Duesenjets. Ein tolles Gefuehl auf dieser irren breiten Piste abzuheben. Der Blick, der sich von oben auf das Riff ergibt ist phaenomenal. Nur 50-100 Meter ueber den Riffen fliegt die Maschine und man kann mit blossem Auge die Fische sehen. Wir sehen einige Haie, viele riesige Rochen und Schildkroeten und auch die Riffe in denen wir zuvor getaucht sind nochmals aus der Vogelperspektive. Das Beste ist aber der Gesamtblick ueber die in allen Farben schimmernden Riffe. Nach 60 Minuten und einem Blick ueber Port Douglas, den Daintree Nationalpark und die Atherton Tablelands landen wir wieder sicher in Cairns.
Flug ueber das Great Barrier Reef, einfach traumhaft
Vue depuis l'avion au dessus de la Grande Barriere de Corail
Das Riff ist riesig, beim Ueberflug sichten wie viele Haie, Rochen, diverse Fischis und Schildkroeten
Les riffs sont immenses. Depuis l'avion on voit egalement les ombres de requins, tortues et rais.
Noch ein Blick auf das Outer Reef
Une autre vue du riff du cote donnant sur l'ocean pacifique
... und noch ein schones Riff
... et encore un riff
... oder dieses hier
... et encore un
Wir fliegen auch am Daintree Nationalpark mit seinem ueppigen Regenwald vorbei
Vol au dessus du Daintree national Parc sur le chemin de retour
Ja, was sollen wir sagen, das war es leider schon wieder fuer diesen tollen Kontinent und am naechsten Morgen bringt uns der Flieger erst zurueck nach Brisbane und von dort starten wir dann durch nach China.
Wir freuen uns sehr auf China, denn wir erwarten kulturell und reisetechnisch einige spannende neue Erlebnisse, die, von dem was wir bereits kennen, sicher und hoffentlich nochmals abweichen wird. Also dann mal schnell ab ins Reich der Mitte und noch einen G'Day Australia!!! ...
Aufbruch: | Mai 2005 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | August 2005 |
Chile
La Serena
Atacama Wüste
Peru
Titicacasee
Kanada
Inside Passage
Fidschi
Neuseeland
Coromandel
Australien
China
Guilin
Thailand
Ko Phi Phi