Asien 2005: Der Weg BLEIBT das Ziel
LAOS: Mutter aller Wasser
24. Januar, Don Khone, Si Phan Don, Suedlaos
[Die nackten Fakten: Nachtzug nach Ubon Ratchatani, Taxi zum Busbahnhof, Bus nach Phibun, Sammeltaxi ("Songthaew") nach Chong Mek, Jumbo-Tuk-Tuk zur thailaendisch/laotischen Grenze, zu Fuss ueber die Grenze, Songthaew von Grenze nach Pakse, Boot von Pakse nach Champasak, Boot von Champasak nach Don Khong (Si Phan Don), Boot von Don Khong nach Don Det (Si Phan Don), Boot von Don Det nach Don Khon (Si Phan Don)].
Pakse, nicht weiter erwaehnenswert, ausser der "Verkehrsdichte" von max. einem motorisierten Fahrzeug pro Minute, welch ein wohltuender Gegensatz zum Wahnsinn Bangkoks. Unsere Bibel behauptet, dass regelmaessige Bootsverbindungen suedlich den Mekong herunter der Vergangenheit angehoeren und ein Boot fuer viele Dollars gechartert werden muesse. Wir stehen am naechsten Morgen sehr frueh auf und gehen auf gut Glueck zum Fluss, wo tatsaechlich ein Boot auf uns wartet, bereits gefuellt mit wenigen Laoten und einigen Backpackern: "One person 4$ to Champasak, 6$ to Si Phan Don", aha, die Bibel hat doch (hin und wieder) Unrecht.
Nachdem noch ein halbe Bootsladung Baumaterial verladen ist, legen wir irgendwann ab und sind endlich auf ihm:
Mekong, Mae Nham Kong, uebersetzt Mutter aller Wasser, laengster Fluss Suedostasiens, mit 4180 Kilometer zehntlaengster Fluss der Erde, im Westen Tibets entspringend durchfliesst er Yunnan im Sueden Chinas, ist auf fast 2000 Kilometer die Lebensader von Laos und bildet dort die Grenze zu Myanmar (Burma) und teilweise zu Thailand und Kambodscha. Suedlich von Laos durchqueren die Wasser des Mekongs Kambodscha von Nord nach Sued und bilden als die "neun Drachen" endlich im Sueden Vietnams das Muendungsdelta in das suedchinesische Meer. Ueber seinen gesamten Verlauf von der Quelle bis nach Phnom Penh weit im Sueden von Kambodscha ist der Mekong (noch ...!) voellig ungezaehmt, voller Stromschnellen und Untiefen und nur bedingt befahrbar (ab Jinghong im aeussersten Sueden Chinas). Keine groessere Industrieansiedlung verschmutzt seine Wasser und einzige Megastadt an seinem Ufer ist Phnom Penh.
Wir wollen, wenn es der Wasserstand erlaubt, auf dem Mekong von Pakse (s.o.) bis ins Delta in Vietnam fahren, eine Flussreise von weit ueber 1000 km mit durchaus abenteuerlichen Episoden (die wir -Pakse bis Phnom Penh- bereits 2001 einmal unternommen haben).
Erste Station suedlich von Pakse ist Champasak am Westufer des Mekongs. Dort besuchen wir "Wat Phou", eine heilige Staette der Khmer aus dem 6. - 8. Jahrhundert und -anhand seiner kunstvollen Steinmetzarbeiten klar erkennbar- Vorlaeufer von Angkor in Kambodscha (Die beruehmte Tempelstadt der Khmer und DIE Sehenswuerdigkeit dieser Erde).
Von Champasak/Wat Phou fahren wir weiter nach Si Phan Don, den viertausend Inseln. Auch wenn es nicht viertausend sind: hier im aeussersten Sueden Laos an der Grenze zu Kambodscha bildet der Mekong eine amphibische Landschaft von wahrlich einzigartiger und trotz allen Bemuehens fotografisch nicht annaehernd fassbarer Schoenheit. Bedingt durch einen Basaltfelsriegel, der sich in West-Ost-Richtung in die ansonsten ueberwiegend flache und felslose Landschaft schiebt, staut sich der Mekong bis zu einer Breite von 14 km auf und durchbricht den Basaltriegel in zwei gewaltigen Wasserfaellen, um sich danach wieder zu einem erkennbaren Flusslauf zu vereinigen und nach Kambodscha hinein zu fliessen.
Oberhalb der Wasserfaelle bilden grosse (bewohnte) und unzaehlige kleine und kleinste Inseln sowie Sandbaenke, Stromschnellen, Buesche, Straeucher und Baeume eine an keiner Stelle in ihrer gesamtem Ausdehung ueberschaubare Flusslandschaft von (die Wiederholung sei verziehen) atemberaubender Schoenheit. Unterhalb der Wasserfaelle befindet sich einer der letzten Lebensraeume der bedrohten Suesswasser-Delphine (Irrawaddy-Delphine).
Si Phan Don ist eines der (nicht wenigen) Gebiete in Laos, in dem sich das Leben der Laoten seit der Zeit der franzoesischen Kolonialisierung kaum veraendert zu haben scheint und bis jetzt von grossen (Pauschal-)Touristenstroemen unberuehrt geblieben ist.
Seit wir 2001 hier waren hat der Rucksack-Tourismus zwar erkennbar zugenommen ohne aber das traditionelle Leben hier bereits aus dem Gleichgewicht gebracht zu haben. Dank der fuer erfahrene budgetbeschraenkte Asienreisende hervorragenden touristischen Infrastruktur, der berauschenden Schoenheit und dem ruhigen Fluss des Lebens und der Wasser ist hier alles ziemlich shanti und entsprechend viel junges und nicht mehr ganz so junges Volk fuellt die Huetten an den Ufern.
Nicht vollstaendig waere dieses Kapitel ohne Erwaehnung unserer Unterkunft, die der Grund fuer einen unplanmaessig langen Aufenthalt in Si Phan Don (und, da keine Internetanbindung gegeben, fuer die verspaetete Publizierung des zweiten Kapitels...) ist: "Sala Phae", Hausboot auf dem Mekong, ein Traum ... so schoen, das wir unsere Weiterreise nach Kambodscha ein ums andere Mal verschieben mussten ... aber morgen geht's weiter!
Wir kennen viele wunderbare in Orte in Asien -Si Phan Don ist ohne Zweifel einer der schoensten.
Aufbruch: | 01.01.2005 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 23.06.2005 |
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