Zürich - Saigon - Hanoi - Angkor - Bangkok - Zürich

Reisezeit: Januar / Februar 2008  |  von Christina Schlatter

Unter der Erde

13.1.2008 (Christina)

Um 6:45 hiess es raus aus den Federn und raus in die schwuele Hitze.

Nach einem oppulenten Fruehstueck (wir hatten gestern auf dem Markt jede Menge exotische Fruechte gekauft) suchten wir den Treffpunkt des Reiseveranstalters, bei dem wir an einem Ausflug zu den Cun Chi Tunnels teilnehmen wollten. Relativ erstaunt stellten wir fest, dass dieser gleich um die Ecke lag - unsere Hotelwahl bewaehrte sich also!

Nach ca. 1,5h Busfahrt durch die Stadt erreichten wir eine Armenwerkstatt, in der Kriegsversehrte in muehevollster Kleinarbeit allerlei Kunstwerke aus Holz, Eischalen, Perlmutt und Lack anfertigen. Die verzierten Tische, Schalen, Schmuckstuecke, Bilder usw. gefielen uns zwar, doch wir entschlossen uns, im ueberteuerten Souvenirshop kein Geld liegen zu lassen.

Weiter ging die holprige Busfahrt, welche immer nervtoetender wurde, da der Fahrer bei jedem entgegenkommenden Toeffli (ca. 1x pro Minute) und bei jeder einmuendenden Strasse (ebenfalls 1x pro Minute) zuenftig auf die Hupe drueckte.

Wir waren froh, endlich die Cu Chi Tunnels zu erreichen. Es handelt sich dabei um ein unterirdisches Roehrensystem, welches die vietnamesische Dschungel Front (Vietcong) im Guerillakrieg gegen die Franzosen und spaeter gegen die Amerikaner gebaut hatte, um den schlimmen Flaechenbombardements zu entgehen. Manche Tunnels waren echt angsteinfloessend (34x60cm). Wir wurden auf einem grossen Dschungelareal herumgefuehrt und lernten das Leben, welches die Guerillakaempfer zwischen Bombenexplosionen, Giftgasen, Panzern und Dschungeltruemmern fuehrten, etwas genauer kennen.

Als Hoehepunkt durften wir schliesslich selber in einen solchen Tunnel steigen und 3m unter der Erde eine 30m lange Strecke zuruecklegen. Gruselig, vornuebergebeugt und keuchend durch einen fuer klaustrophobisch veranlagte Menschen unueberwindlichen Gang zu krabbeln. Das Tageslicht, das uns beim Ausstieg begruesste, war unsere Rettung.

Am Nachmittag unternahmen wir einen kurzen und erfolglosen Trip ins Chinatown. Zuerst wollte uns ein Taxifahrer ueber den Tisch ziehen, danach wurden wir von den Chinesen bloss herumgeschubst und derart boese angeguckt, dass uns der Spass verging und wir in die vertrauteren Gegenden Saigons fluechteten. Immerhin, wir waren dort!

Das Abendessen, das gerade hinter uns liegt, war in zweifacher Hinsicht genial. Erstens schmeckte es wahnsinnig lecker und zweitens belastete es unsere Portemonnaies gerade mal mit 2$.

Fuer morgen und uebermorgen ist eine zweitaegige Tour ins Mekongdelta geplant. Danach werden wir voraussichtlich nach Saigon zurueckkehren und danach unseren Weg entlang der Kueste Vietnams in Angriff nehmen.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir sind drei Studentinnen (Rafaela aus dem Kanton Glarus, Irene & Christina beide aus Zürich) und erkunden Asien auf eigene Faust. Starten werden wir in Saigon (Vietnam) und arbeiten uns dann Stück für Stück die Küste hoch bis nach Hanoi. Von dort aus fliegen wir nach Angkor und besichtigen die alte Urwaldstadt, bevor wir unseren Trip mit ein paar shopping-intensiveren Tagen in Bangkok abschliessen wollen.
Details:
Aufbruch: 10.01.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 13.02.2008
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Christina Schlatter berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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