Indien, Nepal und mal sehen wo wir noch so stranden.

Reisezeit: Dezember 2008 - Juni 2009  |  von Christian S.

Der Markha Valley Trek

Das soll unser erster Trek im wasserarmen und kargen Ladakh sein. Die 8 Tage auf Schusters Rappen lassen sich ganz einfach aufteilen. Von Spituk geht es die ersten zwei Tage vom Indus Tal ueber den Kartse La ins Markah Valley. Dort geht es dann fuer vier Tage dem Fluss entlang, bis wir schliesslich wieder vom Tal aus ueber dem Gongmaru La wieder ins Indus Tal zurueckkommen.
Wir sind zu fuenft unterwegs, sind jedoch mit Abstand die Kuecken der Truppe. Mit uns machen sich noch David, 53 ein Englaender und das australisch belgische Paerchen Phillipa, 65 und John Pierre, 64 auf den Weg. Im Grossen und ganzen eine tolle Truppe, John Pierre erzaehlt uns aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz aus Geschichten, die er waehrend seiner unzaehligen Radtouren, z.B. von Belgien nach Australien durch 26 Laender in den spaeten Siebzigern, erlebt hat. Auch david ist im Moment auf einer Art Weltreise nach Neuseeland und hat sich von England aus mit der Transsibirischen Eisenbahn ueber die Mongolei und Nepal auf dem Weg hierher gemacht.

Der erste Tag ist im grosen und ganzen eher zum warmwerden. Unser Startpunkt ist bei Spituk 3400m. von dort aus folgen wir erstmal dem Tal, doch nach nicht all zu langer Zeit verlassen wir das staerker bevoelkerte Indus Tal und folgem einem kleinen Bach in Richtung Kartse La. Wir schlagen unsere Zelte nahe dem letzten bewohntem Einsiedlerhaus in Zingzuong auf 3700m auf.

Am zweiten Tag heist es das erstemal den ganzen tag bergauf. Wir ueberwinden so im Tagesverlauf einige hindert Hoehenmeter. Die Landschaft wechselt im Laufe des Tages von den reinen Geroell- und Sandbergen zu einer mehr Hochalpinen Gegend mit mehr Felsen und eisigen Gletscherbaechen. Wir schlagen dann schon auf ueber 4200m unser Nachtlager im Basecamp vor dem Kartse La mit seinen 4875m auf.

Gleich am Morgen des dritten Tages steht uns der steiel und echt anstrengende Anstieg ueber dem Pass bevor. John Pierre, der Extremradsportler, zeigt uns gleich mal ordentlich die Hacken und ist ewig vor uns auf dem Pass. Eine geniale Ausicht erwartet uns in dieser luftigen Hoehe. Danach geht es dann aber gleich wieder runter ins Markha Tal. Der Weg hinab ist einfach atemberaubend. Erst geht es steil hinab inmitten eines weiten Tales, nach etwa der Haelfte der Strecke gehts es dann durch einen zerkluefteten, in allen Farben schimmernden Canyon das letzte Stueck hinab ins Tal. Dort schlagen wir am Ufer der Markha unser Nachtlager auf 3700m auf.

Am vierten Tag geht es die ganze Zeit stromaufwaerts der Markha entlang. Der Pfad schlaengelt sich durch das Flussbett. ab und an muessen wir die Markha ueberqueren und dann heisst es schonmal die Schuhe abziehen. Das Teilstueck zieht sich ultra in die Laenge und es wird deutlich das sich unsere Gruppe nicht auf dem selben Leistungsniveau befindet. So zieht sich der Tag wegen dauernder Pausen immer mehr in die Laenge und die 22 km nach Markha scheinen nie zu enden.

Nach den zwei schon anstrengenden Tagen heist es heute eine kurze Strecke zu ueberwinden. Wir haben also genuegend Zeit uns die Kloester auf der Strecke gemuetlich anzusehen. Wir folgen weiterhin der markha stromaufwaerts, biegen dann jedoch in Tahungste, unterhalb einer Palastruine ab und folgen einem weiteren Bach in Richtung des Gongmaru La. Unser Camp wird in einer kleinen Schlucht, umgeben von Yaks und Blue Sheeps, die auf den steilen Haengen herumspringen, in 4200m Hoehe auf.

Der 6. Tag wird zu einer echten Bewaehrungsprobe fuer die Gruppe. Unser Guide Tanu schlaegt uns schon am Vorabend vor schon heute den Gongmaru La zu ueberqueren. Erstens sei das kein Problem da wir heute eh nur 3 Stunden zu laufen haetten und zweitens waere dann der Tag danach nicht ganz so hart. Dieser Vorschlag wird dann aber von Phillipa nicht angenommen da es fuer sie und vorallem John Pierre, der beim bergablaufen Probleme mit den Knie hat zu anstraengen waere den Pass gleich heute zu ueberqueren. Also sind wir trotz des Tempos eines Sonntagspazierganges schon zur Mittagszeit in unserem Camp in Niymaling auf 4700m. Oberhalb einer anhoehe lacht ein wunderschoener Berg mit Gletschern und allem drumund dran zu uns herab. Wir wollen uns das gute Stueck auf jeen Fall aus der Naehe anschauen und so machen wir uns an den harten Anstieg hinauf. Ja von unten schat das immer alles so leicht aus!!! Die Aussicht oben auf dem eisigen Grat ist es dann aber allemal wert. Auch John Pierre ist alleine aufgebrochen, kehrt dann aber lange nicht zurueck. Kurz bevor Tanu und Doji, unser Koch, sich auf den weg machen wollen Ihn zu suchen. Koennen wir Ihn mit dem Fernglas entdecken. Er war wesentlich weiter wie wir und ist durch huefthohen Schnee auf nen weiteren Gipfel gekletter. was soll man nur dazu sagen. Vielleicht: Je oller desto doller!!

Die Mission des siebten Tages ist eindeutig. Lasst uns das hoechst gelegene Stueck Erde betretten das wir bis dato betretten heben. Es gehtgleich mal in die Vollen und ordentlich steil bergauf. Nach einem etwas flacheren Mittelstueck geht es dann noch mal extrem steil die letzten 500m hinauf zum majestaetischen Gongmaru La mit seinen 5200m. Wir machen eine ausgiebige Pause auf dem Pass, ehe wir uns an den nicht ganz ungefaehrlichen steilen Abstieg machen. Hier zeigt es sich dann ganz deutlich das mancher sich von den gestrigen Extrastrapazen noch nicht erholt hat. Die Gruppe teilt sich sofort auf und so geht es dann die ganze Zeit bis wir endlich nach 9 Stunden, wenigstens fuer die schnelle Gruppe in Sumdo auf 3900m ankommen. Wir sind nach diesem anstrengenden Tag so gut wie wieder in der Zivilisation angelangt und wir genehmigen uns ,mit ein paar Jungs von anderen Trekkingruppen, ein wohlverdientes Bier.

Der achte und letzte Tag des Treks ist nur noch lockeres auslaufen. Es sind nur noch zwei Stunden zu laufen ehen wir in Martselang, 3700m, ankommen. Die ganze Strecke bis dorthin fuert an einer Strasse entlang und so ist jeder froh als wir schliesslich ankommen und nach dem verstauens all der Ausruestung im Jeep zurueck nach Leh sitzen. Auf dem Rueckweg verabschieden wir uns dann schonmal so langsam.

Am Ende war es doch ne tolle Truppe und wir moechten den eindrucksvollen und auf jeden Fall lohenenswerten Markha Valley Trek auf keinen Fall missen.

© Christian S., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich sind alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Flug ist gebucht, die Vorfreude steigt immer mehr. Manu und Ich können es kaum glauben, dass die lange Zeit des daraufhinfieberns jetzt bald vorbei ist. Nun müssen wir nur noch 3 Wochen schaffen und schon geht es los. Davor müssen wir uns natürlich noch von unseren Freunden und Familien in der Schweiz und in Deutschland gebührend verabschieden, dann steht dem Abenteuer indischer Subkontinent nichts mehr im Wege.
Details:
Aufbruch: 28.12.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 29.06.2009
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Christian S. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.