Al Sur
Unterwegs in Chile: PN Laguna de la Laja
Ab hier verließ mich dann das Wetterglück. Ich fuhr von Temuco auf der Panamerikana nach Süden. Das Wetter wurde schlechter. Viele Wolken waren am Himmel. Aber dazwischen war noch etwas Blau zu sehen. Ich bog ab von der Panamerikana für den ersten touristischen Stop unterwegs. An den Saltos de la Laja.
Über eine etwa 20 meter hohe Klippe stürzt der Fluß Laja hinunter, und windet sich in zwei engen Canyons weiter, um sich später zu einen Fluß zu vereinigen. Es sah ganz nett aus. Viele Touristen hier. Selbst die normalenm Reisebusse nehmen diesen kleinen Abstecher von der Panamerikana mit. ES sieht schon nicht schlecht aus. Ein netter kleiner Wasserfall. Die Chilenen nehmens sportlich, und halten ihre Angel in die Schluchten. Hm. Ich weiß nicht ob dort Fische sngebissen haben, aber man stelle sich so etwas einmal bei uns vor. Begeisterte Sportfischer die am Rheinfall in Schaffhausen über die Absperrung klettern, und Angeln!?
Okay. Andere Länder, andere Sitten. Dann mal Petri Heil!
Auf den kurzen Fußweg von der Starße zu den Fällen standen die Souvenierbuden dicht gedrängt.
Ich stiefelte mit meinen Motorradklamotten ein wenig Lustlos dort entlang, machte dann aber doch noch ein paar nette Fotos. Und , die Angelden Chilenen waren den Abstecher wert.
Dann ging es weiter in Richtung PN Laguna de la Laja. Hier lernte ich dann auch den Unterschied zu Deutschland kennen. Nicht jedes Dorf hat eine Tankstelle. Also für hin und zurück reichte es wohl, aber nicht um dort ein wenig die Straße entlang zu fahren.
Nicht schlimm, ich lief das Eckchen halt zu Fuß. Waren dann so um 24 KIlometer.
Wieder einmal war ich der einzigste Camper weit und breit. Die Landschaft sah superschön aus, nur die Wolken machten mir ein wenig Sorgen. Ich bekam ein wenig Feuerholz geschenkt, und noch Ratschläge zum Wandern, als ich am Campingplatz eincheckte.
In der Nacht regnete es nur kurz. Dann beruhigte sich das Wetter zum Glück. Die Duschen waren eiskalt. Die Saison hatte noch nicht wirklich begonnen. Der Vulkan war auch noch voll mit Schnee bedeckt. Spät dran der Frühling.
Am nächsten Tag ging ich zuerst hoch zur Lagune. Auf der Schotterstraße, und immer schön eingestaubt werdend, wenn ein Einheimischer Pickup vorbei gefahren kommt. Hätte man einfacher haben können. Man muß die Strecke nicht unbedingt zu Fuß gehen. Aber dann war ich endlich oben angelangt. Ein eisiger und strenger Wind erwartete mich. Der Wasserstand der Lagune war auch in der vergangenen Zeit ganz schön gesunken. es wird mehr Wasser für die Landwirtschaft gebraucht als an Regen und Schmetzwasser nachkommt. Aber noch lag ja genügend Schnee auf dem Bergen. Ich folgte weiter den Verlauf der Straße. Am Straßenrandvwaren viele Kreuze. Sie erinnerten an Soldaten, halbe Kinder die gestorben waren. Beim Bau der Straße? Es stand nicht in den Grabinschriften. Nur, dass sie im Dienste für das Vaterland ihr Leben gelassen hatten. Es gab auch ein ziemlich martialisches Grab mit einen zwei Meter großen Plastiksoldaten. Ups! Aber über Geschmack läßt sich ja bekannlich nicht streiten. Es war eine einsame Gegend, mit weiter Sicht. Zur rechten erhob sich der Vulkan Antuco, und von hier oben war auch die Schnee und eisverzierte Bergkette zu sehen. Später zogen sich die Wolken immer dichter zusammen, und die Berge verschwanden in den Wolken. In einen verlassenen Skigebiet wird sich schon auf den Sommer vorbereitet. Mehrere Boote waren dort auf Anhängern abgestellt. Das sah ein wenig komisch aus, mit Schnee auf den Bergen, und der Skiinfrastruktur. Der Vulkan ragt steil neben mir empor, mit seiner schönen regelmäßigen Kegelform. Voll mit Schnee bedeckt. Ich ging dann so langsam zurück, und machte einen Abstecher zu den Wasserfällen. Hier tritt Wasser aus dem See aus, welches durch unterirdische Lavakanäle die Strecke vom See bis hier zurückgelegt hatte. Wie aus dem Nichts strömte das Wasser aus Löchern im fels, und zischte gischend in die Tiefe. Die Wege waren hier sehr wild. Sie führten eng an alten erkalteten Lavaströmen vorbei. Bäume und Pflanzen eroberten sich langsam das Terrain wieder zurück. Der Boden war teilweise sehr sumpfig, und dicht bewachsen. Das war ein schöner Abstecher. DAnn am CAmpingplatz waren dutzende TAgesausflügler da. Lärm und Hecktik. Ich duschte mich mit kalten wasser, wollte dann ein Feuer anzünden, um das Essen schön gemütlich am Knisternden Feuer zuzubereiten, und dann noch eine Runde Lagerfeuer TV. Aber kaum kam ich vom Duschen fing es an zu Regnen. Und es hörte nicht auf. Im Gegenteil Es wurde immer heftiger. Ein regelrechter wolkenbruch. Aber der Wolkenbruch nahm kein ende. Wie gut, das ich viel Geld in ein schönes dichtes Hilleberg Zelt investiert hatte. So konnte ich ganz entspannt im Zelt liegen, und den Trommeln der Regentropfen auf der Zeltplane lauschen.
Doch mitten in der Nacht fuhr ein Auto auf das Zelt zu. Die Scheinwerfer strahlten geradewegs auf das Zelt. Dann wurde auch noch gehupt. Was zum Teufel ist denn nun los. Ich quälte mich aus meinen kuscheligen Schlafsack, und öffnete vorsichtig das Zelt. Einer der Parkranger kam bei strömenden Regen auf mich zu. Er bot mir einen Platz in einer Cabana an. Weil es doch so heftig regnete. Und das wäre doch gefährlich bei dem Wetter nass im Zelt zu liegen. Ich bedankte mich erst einmal für seine Sorge, aber wenn ich jetzt aus dem Zelt rauskomme, und umziehe in eine Cabana bin ich patschnass. Lieber bleibe ich in meinen Zelt liegen, wo es trocken und warm ist. Hm. Das gab ihn zu denken. "Dein Zelt ist dicht? Wirklich? Aber wenn du nass wirst, dann kommst du einfach zu unseren Haus, und klingelst. Egal, wie spät es ist. Und wenn es mitten in der Nacht ist. Klingele einfach." Sehr freundlich und besorgt auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite sagt mir das, dass dichte Zelte hier nicht der normalfall sind! Besser ich brauche nie einen einheimischen Ersatz. Das war eine Amüsante einlage in der Nacht.
Das Wetter war nicht so Amüsant. Am Morgen blieb es zumindest so lange richtig schön, wie das Zelt brauchte um trocken zu werden. Und dann fuhr ich aber zügist weiter. weg voin den schlechten Wetter. Meine Hoffnung war, dass es an der Küste besser wäre.
Ich fuhr also in Richtung PN Nahuel Buta. Es war ziemlich bewölkt, mit einigen Wolkenlöchern zwischendurch. Nicht wirklich schön, aber auch nicht wirklich schlecht. Diesmal tankte ich auch rechtzeitig wieder voll. Ab sofort lautet die Parole: Alles über 100km gefahren, und eine Tankstelle in Sicht. Im Zweifel tanken. wer weiß ob die nächste Tankstelle noch Sprit hat. Geschweige denn, wo sie überhaupt ist.
Aufbruch: | 08.10.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.10.2010 |
Argentinien
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Großbritannien
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