Al Sur
Wieder zurück, da wo alles begann!: Die Schöne und das Biest! (Valpo und Vina)
Valparaiso, das "Biest" und Vina del Mar Die "Schöne"
Das stimmt so nur auf den ersten Eindruck. Denn in Vina hat sich die Schicki Micki breit gemacht. Und da wo die Reichen und die schönen sind ist die Stadt auch bombastisch und Hübsch. Aber es ist vieles nur Fassade. In den Außenbezirken sieht es genauso aus wie in Valparaiso. Es ist kein Slum, sondern einfache kleine Häuser, die mehr oder weniger Pflege bedürfen.
Valparaiso ist da ehrlicher. Es versteckt sich nicht. Es zeigt seine schönen, und seine schlechten Seiten offen. Wunderschöne alte Häuser, mit Erkern und anbauten. Hoch, hohe Zimmer hohe Türen. Sehr luftig. Alles aus Holz. Hübsch bunt angestrichen die schönen Häuser, und um die Ecke zerfallene Bruchbuden. Wo aber noch Leute Leben. Endweder haben sie nicht das Geld, oder einigen ist es auch egal, welchen Eindruck ihr Haus macht. Andere dafür hegen und Pflegen ihre Häuser und ihren Garten. Pflanzen Blumen, und machen es hübsch. Schön ist auch, das die Bucht so wunderbar weit geschwungen ist, das heißt an manchen Stellen sieht man die Sonne Glutorange im Meer untergehen, und am Morgen steht sie dann an anderen Stellen wieder dicht über den Meer. Da ich ja mit Sonnenuntergängen nicht so verwöhnt worden bin, genoß ich diesen besonders. Warum ich nicht soviele Sonnenuntergänge gesehen habe? Naja, Ich war nie am Meer unterwegs, sondern weiter in den Bergen. Und in den Tälern geht die Sonne schon sehr früh unter, nähmlich hinter den nächsten Berg. Auf der Carreterra waren zuviele Wolken
In vielen Fassaden sieht man Risse vom Erdbeben. Aber es ist bei weiten nicht so schlimm, wie in Talca.
Ich nutzte die Zeit hier, um mein Moped wieder auf Vordermann zu bringen. Die Übersetzung war völlig fertig, die Bremsbeläge waren noch okay, ich wechselte sie aber trotzdem. Öl, Ölfilter, Luftfilter (Nicht die Zündkerzen) (Das ist jetzt ein Insider, das Huhn wird es verstehen.) Dann mußte der Gepäckträger geschweißt werden, und ein Aluhalter für die Koffer. Außerdem wartete ich noch auf ein Paket von zu Hause, welches auch an meinen 12. Geburtstag, meines zweiten Lebens ankam. So baute ich dann den Spiegel und den Tankverschluß auch noch an. Das ABS Kabel schenkte ich mir erst einmal. Ich fand dann noch einen Mechaniker, der mir das Lenkkopflager wechselte. Soweit ganz gut. Die Kabel und Leitungsverlegung war nicht so ganz original, aber Hauptsache das alte Lager ist raus. Nach 10.000 km schon Schrott. Soviel zum Thema deutsche Wertarbeit. Aber solange es dabei bleibt. Ist mir das auch recht.
Weiterhin kopierte ich meine ganzen Dateien auf große Festplatten, damit ich auf den kleinen wieder Platz habe. Fast 3 Terrabyte sind es jetzt schon. Fotos, Videos und Fahraufnahmen. Das wird zu Hause ne Heidenarbeit werden.
Am Wochenende regnete es dann ein bisschen. Ich schaute Fußball in einer Kneipe, und tüftelte mit meinen PC herum.
Am Sonntag schien die Sonne, und die Luft war unglaublich klar. All der Schnutz und Staub war vom Regen aus der Atmosphäre gewaschen worden, und so leuchteten jetzt die Farben besonders Intensiv. Ich schlenderte durch die Stadt, über einen Flohmarkt. Er ist genauso, wie zu Hause. Die angebotenen Sachen sind similar zu unseren.
Ein gemütliches Wochenende. Das hatte ich mir nach drei Tagen Schrauben, und durch die Gegend herum fahren und suchen, machen und tun auch verdient.
Die nächste Woche ließ ich mir eine kleine Kiste für mein Werkzeug bauen, ließ das Lenkkopflager noch einmal nachziehen, und tüftelte an meinen Gepäck.
Hier endet der erste Teil des Urlaubes. Patagonien und die Mitte von Chile und Argentinien. Von hier aus gehts nach oben. Im doppelten Sinne. Zum einen nach Norden, und zum anderen sind die Berge dann auch wesentlich höher als im Süden. Der Pass nach Mendoza ist schon über 3000 mtr hoch.
Und da es am Wochenende geschneit hatte, war der Paß gesperrt. Also entspannte ich mich noch einmal ein wenig, und spazierte an den Strand von Vina entlang. Riesige Hotel und Apartmenthäuser. 30 40 Stockwerke hoch. Häuserschluchten, verschachtelt. Einige davon sind recht nett. Sie sehen hübsch aus. Haben eine große Rasenfläche zwischen Beton und Meer. Andere einen kleinen Teich vor der Haustür. In einen wächst auf halber Höhe eine Palme im Inneren.
Der Strand ist gesäumt von kleineren Buden, die alle möglichen Dinge feilbieten. Künstler schaffen aus Sand wunderschöne Skulpturen. Einen Pelikan. Eine Schildkröte, einen Orca mit einer Robbe im Maul.
Familien flanieren an der Promenade entlang. Die Eisverkäufer haben hochbetrieb. Kutschen fahren mit lauten Hufgeklapper auf der Straße durch die Sradt. Hier haben sogar die Kutschen ein Kennzeichen, und sind offiziell registriert. Die Jugend vergnügt sich beim Ballspiel, beim Balanzieren auf einen Spannseil, oder trift sich an Bänken oder in kleinen Nischen. Am Strand sitzen die Sonnenhungrigen, und dösen in der Sonne. Kurz. Ganz Vina genießt diesen schönen sonnigen Sonntag. Und vor Sonnenuntergang setzen sich viele Leute einfach an den Strand, um das Schauspiel zu genießen.
Dann beginnt die Dämmerung, und in den weichen Licht des noch rötlich verfärbten Himmels mischen sich die ersten Lichter der Häuser, und der Straßenbeleuchtung. Das Licht wechselt total. Nachts sieht der Großraum Vina und Valparaiso sehr schön aus. Es ist ein einziges Lichtermeer, welches sich die Hänge hinaufzieht. Schön. Aber in manchen Gegenden auch gefährlich. Ich fuhr mit den Bus zurück, und las noch ein wenig.
Aufbruch: | 08.10.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.10.2010 |
Argentinien
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Großbritannien
Brasilien