Al Sur
Feuerland: Feuerland
Abschied nehmen. Von der Crew, von dem Schiff, von der Reise. Schwierig. Sehr schwierig. Ich war versucht gleich wieder an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zu gehen, am besten sogar das Gleiche. Aber in mir setzte sich die Vernunft durch. Zum einen fehlt mir das Geld dazu, und zum anderen habe ich die perfekte Tour erlebt. Ich kam mit keinen spezifizierten Ansprüchen, und mein Gehirn wurde förmlich weggeblasen von diesen wunderschönen Erlebnissen. Der Landschaft die ich sah, und den Tieren, die unseren Weg kreuzten. Es kann nicht besser werden. Die Meßlatte hängt jetzt ganz schön hoch. Und deshalb hätte ich jetzt so hohe Erwartungen an die Tour gehabt, daß sie nur Enttäuschend sein kann. Und enttäuschend auch dann, wenn wieder wunderschöne Dinge passieren, wir wieder superviele Tiere sehen und die Landschaft immer noch Atemberaubend ist. Der Reiz des einmaligen ist dann auch weg. Der Reiz des neuen auch. Also fragte ich schweren Herzens gar nicht nach was die nächste Tour kosten sollte.
So stand ich dann in Ushuaia. Ich wechselte den reifen meines Motorrades. Das heißt ich ließ ihn wechseln. Ging schnell, und kostete umgerechnet 6 Euro, und sah superprofessionell aus. Bis zu den Punkt mit den Ruckdämpfern. Die kannte der Monteur wohl nicht, und versuchte sie deshalb auch falsch einzubauen. Zum Glück paßte es nicht, und ich bemerkte was faul war. Jetzt war ich endlich den Reifen los, den ich schon seit Puerto Varas mit mir herumschleppte. Aber der Conti TKC 80 hat auch lange gehalten. 12000km. Am Ende ohne Profil in der Mitte, aber was solls. Und dann kam die Sonne raus. Strahlend hell schien sie vom makellosen blauen Himmel herunter. Ich schlenderte durch die Straßen. Unterwegs traf ich viele Leute von der Kreuzfahrt. Alle hatten noch ein wenig extrazeit zum totschlagen. Ich stellte mich in die Sonne, und schleckte ein Eis.
Ich versuchte so langsam von den Hochgefühl der Kreuzfahrt runter zu kommen. Es fällt schwer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu kommen. So ein Trip zum Abschluß der Reise wäre optimal. Mal schauen, vielleicht kann ich ja eine Galapagos Tour zum Abschluß machen.
So, genug des hinterher weinens. Ushuaia also. In strahlenden Sonnenschein, Von meinen Zimmerfenster kann ich das Schiff liegen sehen. Das macht die Sache nicht einfacher. Ich lief durch die Gassen, hierhin und dorthin, erledigte die nötigen Dinge, wie Telefonieren und Wäsche waschen. Kam spät abends ins Hotel, und das Schiff, mein Schiff war schon weg. Also jetzt ist endlich schluß.
Auch am nächsten Tag schien die Sonne. So fuhr ich mit dem Moped hoch zur Seilbahnstation. Die brachte mich auf dem Berg, und von da aus wanderte ich zu den Gletscher hoch. Wegen des schönen Wetters waren viele Leute unterwegs. Das störte ein wenig das Naturgefühl, aber es war schön mal wieder unterwegs zu sein, sich alleine um alles zu kümmern. Der Gletscher war nicht so spektakulär. Dafür war die Aussicht auf die Stadt, und den Hafen recht nett. Und endlich konnte ich wieder ein bisschen im Wald spazieren. Viele Bäume hatte ich die letzten Tage ja nicht gesehen. Es waren ziemlich verkrüppelte Bäume, knorrig, kleinwüchsig, mit vom Wind gebeugter Krone. Aber sie bildeten ein dichtes Dach über den Waldboden. Aber schnell schon kam ich über die Baumgrenze, und ging auf groben Geröll. Rutschig war es an den steilen Stellen. Und meine Trekkingstöcke lagen natürlich im Hotel.
Den Rest des Tages verbrachte ich mit herumgammeln, und nebenbei DVD zur Datensicherung brennen.
Aufbruch: | 08.10.2009 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 07.10.2010 |
Argentinien
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Großbritannien
Brasilien