Japan und Neuseeland - Neuentdeckung und Rückkehr

Hallo, Ihr Lieben!
Es folgt der erste Eintrag...

Nach der obligatorischen Taxifahrt zum Flughafen und dem schnellen Einchecken mussten wir zum Flugsteig C. Dieser Teil des FH wurde ganz neu gebaut und ist unendlich weit abgelegen. Meine erkälteten Bronchien rasselten schon furchtbar, da waren wir erst bei Flugsteig B.
Da kam so ein Transportwägelchen gefahren und die Frau sagte uns, wir sollten mitfahren. Ich dachte, ne, das ist doch normalerweise nur für Versehrte & Co.
Aber sie winkte uns nochmals und sagte dann, der Weg bis C ist zu weit, das ist ein FH-Pickup-Service - aha !?
Wir also eingestiegen und es war wirklich gut so. Soweit "draußen" verlief die Sicherheitskontrolle sehr schnell und wir gingen in die Businesslounge. Das Besondere hierbei war, das man direkt von da aus in den Flieger steigen konnte. Dieser war schon da und ich dachte einen kurzen Moment nur "was für ein Riesenteil...", ohne mir weiter Gedanken zu machen.

Nach geraumer Zeit folgte eine Durchsage, das die BusinessClass überbucht sei, und ob es Freiwillige gibt, die für 1500 € "Prämie" in die Holzklasse wechseln würden.
Ich, Madame Dollarzeichen, habe mal kurz darüber nachgedacht, 3000 Euronen, das wäre bei einem möglichen Umzug die Maklercourtage gewesen ! Aber letztendlich entschieden wir uns angesichts meines Zustandes und das wir das ganze Jahr für den Urlaub "leben", dagegen. 3000 € in den Wind geschossen....
Aber sie fanden jedenfalls einige Leute, ich vermute solche, die es wie wir mit den Meilen machen, denn wer Business bezahlt, für den sind die 1500 € kein Anreiz, denn dann würde er ja für rund 4000 € einen Economyflug machen. Ich denke, das kann man ausschließen.
Okay, irgendwann ging es dann los, ich wunderte mich nur, das die Lounge so voll war, das warum wurde mir aber nach dem Zusteigen in den Flieger sofort klar. Die BusinessClass riesig und dann sah ich den Flugzeugtyp - es war einer der 5 Lufthansa Airbusse A380 !! Das größte Passagierflugzeug der Welt. Das erklärt einiges...
Ich persönlich wäre lieber "kleiner" geflogen, so viele Leute... !

Was gibt es über die 11h Flug zu berichten?
Ich habe 3 Filme geguckt, diesmal Krimis.
Das Essen war das schlechteste, was ich auf den Flügen bisher erlebt habe - schade!
7h allein flogen wir nur über Russland!
Ständig Nase gesprüht und massig getrunken, um die Schleimhäute halbwegs feucht zu halten.
1h Schlaf fand ich leider nur, keine Position war für die Unterbindung des Hustenreizes gut genug, echt lästig!

Naja, alles geht mal vorüber und wir näherten uns dem Narita FH in Tokio.

Beim Landeanflug dachte ich echt, mir fliegt das Innenohr samt Eustachscher Röhre davon! Hatte echt so richtige Ohrenschmerzen, die Dank der Erkältung das Ganze wohl verstärkten.

Nach dem Abholen der Koffer, wobei die BusinessClass ein eigenes Band hatte (!), mussten wir zur Immigration. Da der Flieger zu 80 % Japaner befördert hatte und die eigene Zollausgänge hatten, ging es demzufolge bei uns Ausländern zügig voran. Genau wie in den USA sind Foto und Fingerprints nötig.

In der Haupthalle suchten wir gleich die Geldautomaten auf, um dann nach gefühlten 100 Versuchen mit 5 verschieden Kreditkarten, entnervt aufzugeben. Es wurde keine akzeptiert, sehr lustig....
Zum Glück waren wir nicht die Einzigsten. Aber da besorgt man sich extra diese ganzen Karten und am Automaten waren alle Symbole vorhanden, und trotzdem funktioniert es nicht, sehr ärgerlich ! Erschwerend kam noch das Klima dazu, warm und extrem feucht, hätte ich nicht erwartet!
Also mussten wir an die offizielle Wechselstube, was auch Kursverlust bedeutet, aber was willst 'de machen?
Ich kann nur hoffen, das es irgendwo mal geht und vor allem auch in Neuseeland, denn ich habe natürlich kein weiteres Bargeld dabei!

So, nun schlugen wir uns dank der überall lesbaren lateinischen Schrift, bis zum Office der japanischen Bahngesellschaft durch. Hier mussten wir den Zugvoucher in den offiziellen "JapanRailPass" eintauschen. Dieser wird uns die ganze Zeit berechtigen die schnellen Shinkansenzüge (300km/h) innerhalb Japans und andere, angeschlossene Züge, zu benutzen.
Den Pass können nur Touristen außerhalb Japans erwerben.

Der Pass beinhaltet auch den schnellen Zug vom FH in die Innenstadt, was 60 min. dauert.
Am Bahnsteig fiel auch schon das erste Phänomen ins Auge: Zugtüren befinden sich beim Halten des Zuges exakt an der aufgezeichneten Position auf dem Bahnsteig. Lautet das Ticket auf Wagen 7, brauchst du das nur am Bahnsteig suchen und dich auf die abgebildeten Füße zu stellen und kannst bei Ankunft einfach einsteigen!
Dieses System ist überall hier so, ob Metro, Regional oder S-Bahn.
Im Zug machten wir das 1. Mal Bekanntschaft mit einer japanischen Toilette. Die sind ja mit ihren zig Funktionen Neuland für Europäer. Aber dieses Exemplar war ganz normal auf den ersten Blick, aber beim Draufsetzen wird es leicht unangenehm, weil die beheizt sind - voll eklig!
n den Gärten der Vororte von Tokio, die der Zug passierte, fielen die vielen Citrusfruchtbäume auf, das würde man so nicht erwarten.
Je weiter man in Stadtnähe kam, umso höher wurden die Häuser und vor allem grauer. Also wer sich über sozialen Wohnungsbau in D oder Bettenburgen aufregt, war noch nicht hier! Der Charme ist eine Mischung aus grauer DDR-Zeit und Rumänien. Schön ist wirklich was anderes !!!!!
Na gut, wir kamen am Bahnhof "Tokyo" an und waren in Nullkommanix von Hunderten Anzugträgern umringt! Alle in Eile, das typische Bild der Japaner eben! Wir mit dem großen Gepäck, das war wie Spießrutenlaufen. Aber dank der guten Beschriftung fanden wir unseren richtigen Ausgang und mit einmaliger Nachfrage auch die korrekte Richtung zum Hotel.
Es war 12 Uhr und wir durften noch nicht einchecken, erst 14 Uhr. Wir waren so kaputt, das es uns nicht zu großen Stadtunternehmungen zumute war. So ließen wir das Gepäck da und machten uns auf, einige Banken abzuklappern, um vielleicht doch noch via Kreditkarte zu Geld zu kommen. Aber der Erfolg blieb aus, dafür trat Panik an diese Stelle...

Ein Bankangestellter hatte, nach zig Maligem Verneigen, einen entscheidenden Tipp. Wir sollten zur Post. Also dahin getappelt und siehe da, hier ging es mit der normalen Sparkassencard, die ich glücklicherweise mitgenommen hatte, weil ich so was im Forum gelesen hatte. Die Gebühren will ich lieber nicht wissen....
Danach setzten wir uns auf eine Haustreppe, da weit und breit keine Bänke, etc. in Sicht waren, um die Zeit totzuschlagen. Später fuhren wir im Hotel einfach in ein Stockwerk und setzten uns da auf Sessel, die im Flur standen. Hier schliefen wir fast ein, waren völlig übermüdet.
Am Hotel ist gleich ein Supermarkt, den checkten wir noch, um dann ziemlich schnell die Preispolitik Japans festzustellen - TEUER !!! Wir kauften große Flaschen Wasser und unser 1. Sushi, sowie einen warmen Hühnchenspieß.
Ich sage es mal so, an Magenüberfüllung werden wir hier niemals leiden, das wäre preislich nicht erschwinglich!
Mittlerweile war es halb 2 Uhr und das Personal zeigte sich gnädig und ließ uns einchecken.
Für das Gepäck und die Begleitung zum Zimmer war eine zierliche Frau, Japanerin eben, zuständig.
Man muss sich echt daran gewöhnen, die Finger von allen Serviceleistungen zu lassen und dies dem Personal zu überlassen. Wir wollten oft helfen, es war ja voll schwer, aber die Reaktion war eindeutig...
Dann darfst du auch kein Trinkgeld geben, usw.usw.
Im Zimmer bekamen wir eigentlich gleich Platzangst, obwohl der Typ an der Rezeption noch sagte, das es ein großes Zimmer sei, was für Japan ja echt eine Seltenheit wäre! Sollte wohl ein Scherz sein!!??? Ich denke, es ist noch kleiner als eine Schiffskabine. Wir sind im 15. Stock und die Außenwand ist m.E. so dünn, das man Angst hat, sich an das Fenster zu lehnen und dann damit in die Tiefe zu segeln....
Die eingebaute Nasszelle geht eigentlich. Die Toilette hat einige Sprühdüsen - vorn, hinten - ihr versteht schon...
Zum Glück fehlt die Beheizung!
Also wir duschten erst mal und wollten uns etwas entspannen. Dazu zog Kay das schöne Nachthemd an, welches auf dem Bett bereit lag....
Zum Glück bleibt mir das aufgrund der Größe erspart... hihihi !

Dann planten wir den nächsten Tag und wollten Schlaf nachholen.
Leider blieb das ein Wunschtraum, denn es wurde eine schlaflose Nacht. Ich glaube, wir hatten diesmal einen echten Jetlag und dank der ungeteilten Matratze hielt ich Kay bei jedem Hustenanfall wach, da er dann immer "mitwackelte".

Bis morgen!
Jana und Kay