Japan und Neuseeland - Neuentdeckung und Rückkehr

Matamata, 2.11.10

Unsere letzten Stunden in Tokio brachen an, um 14 Uhr checkten wir aus und fuhren mit dem Taxi zum Bahnhof. Dort sollte der Expresszug zum Narita FH um 14.33 Uhr fahren, was er aber nicht tat. Er blieb stehen und blieb stehen und blieb stehen. Nach einer ¾ Stunde setzte er sich endlich in Bewegung und zum Glück hatten wir genügend Zeitpuffer.

Wir mussten uns auch vom Ständig-online-sein-Status verabschieden. In NZL wird es schwieriger, jedenfalls nicht mehr kostenlos.

Wir gaben das Gepäck auf und machten uns zur Lounge auf, die sich dann doch als ziemlich langweilig heraus stellte. So richtige Leckerlis gab es nicht, also mit Singapore kann bis dato keine die wir kennengelernt haben, mithalten.
Dann ging es zum Flieger und als wir in die BusinessClass kamen - Erstaunen - alle Sitze waren einzeln und durch einen Gang getrennt ??? Die Anordnung wie beim Fischgrätenmuster, immer so kleine Kabinen. Zuerst fanden wir das komisch, aber nach und nach zeigten sich die Komfortvorteile.
Als wir gerade das Gepäck verstauen wollten, kam eine Stewardess und meinte, ich hätte irgendwo Feuerzeuge. Wir haben gar nicht kapiert, was sie wollte. Ich gab ihr dann meines aus dem Handgepäck aber das wollte sie nicht, sondern das wir zurück zum Boardinggate gehen, hä ????
Naja, Kay ist dann mit und als er aus dem Flieger war, fiel mir ein, das er keinen Boardingpass mit hat und mir ist gleich ganz schlecht geworden. Ein Steward fragte mich, ob alles okay sei und ich erklärte ihm das mit Kay. Er verstand das mit dem Feuerzeug auch nicht, ließ aber am Boardinggate wegen Kay anrufen und meinte dann, sie würden ohne ihn nicht fliegen - na wie beruhigend!
Dann kam Kay wieder und meinte, in einem unserer Rucksäcke, wohlgemerkt, die aufgegebenen, seien 2 Feuerzeuge und man darf pro Person nur eins haben.... ??????? Ich wusste gar nicht mehr, das da welche waren und selbst wenn, habe ich von so einer Regel noch nie was gehört!
Also haben sie in seinem Beisein die Dinger gesucht, ihm eines zurückgegeben und eins behalten. Wo ist da die Logik? Nun war keines mehr im Frachtraumgepäck aber 2 im Handgepäck in der Kabine!!!!!!! Im Frachtraum kann es ja wohl kaum Schaden anrichten, oder? Allerdings könnte ich mir nun aber mit den beiden "Flammen" den Weg zum Piloten frei "brennen". Also völlig unlogisch und nicht nachvollziehbar, jedenfalls für uns nicht.
Nun gut, zurück zum Komfort.
Die Kabinen sind ja schon nett, der Fernseher hat einen Schwenkarm und am Ende der "Koje" ist eine Art Hocker, wo sich der Partner als Besucher setzen kann, oder man die Beine drauflegen kann. Der Tisch lässt sich super verschieben, so dass man aufstehen könnte, während da was drauf steht und generell kann man halt aufstehen, ohne über den Anderen drüber kraxeln zu müssen.

Die Crew bestehend aus japanischem und neuseeländischem Personal überaus zuvorkommend und da kann sich die Lufthansa noch einige Scheibchen abschneiden, auch in Business !
Das Essen ganz okay, mein Rindersteak leider zu roh.
Dann war Schlafenszeit. Die Stewardess klappt dir das Bett herunter, legt eine Unterlage drauf, dann Kopfkissen und eine richtige Decke !!
Hier war es wirklich wie im Bett und wir sind auch eingeschlafen. Dann weckte man Kay, weil er einen Doktortitel hat und sie einen Arzt brauchten. Kay sagte ihnen halt, das es kein medizinischer Doktortitel ist und daraufhin haben sie eine Durchsage gemacht, um einen Arzt zu finden. Irgendjemand hatte sich den Kiefer ausgerenkt.
Danach war der Rest der Leute auch munter, inclusive meiner einer ! Gleich war auch mein vegetatives Nervensystem durcheinander und mir war richtig mulmig im Magen. Also "bestellte" ich mir Pfefferminztee. Ich hatte das Wort echt noch nicht mal richtig ausgesprochen, war er schon aufgebrüht bei mir...
Danach bin ich wieder eingeschlafen und fast als Letzte morgens, kurz vorm Frühstück wieder aufgewacht. Unglaublich ! Das erste Mal, das ich im Flieger so geschlafen habe.
Zum Frühstück gab es Müsli, Obst und Joghurt - juchu !!!!!!
Mittags landeten wir zu erst in Christchurch, wo ¾ der Leute ausstiegen und wir kurz in den Transfer mussten. Ich wollte nur zu Kay sagen, das wir wieder "zu Hause" sind, da liefen mir schon die Tränen runter. Ich kann diese Emotionen einfach nicht beschreiben, das ist eben Neuseeland!
Nichts konnte diese Gefühle bisher toppen, Grönland oder die süßen Wombats mal ausgenommen, die waren schon gaaaanz nah dran...
Eine Stunde später landeten wir in Auckland. Alles lief super schnell, Einreise, Gepäck, etc.
Im FH tauschten wir die restlichen Yen in NZD um und riefen bei unserer Autovermietung an. Die holten uns ab und in deren Office bekamen wir unser Auto. Es ist ein silberner Nissan und da wir ja in NZL sind, wurde er "Silberfarn" getauft. Ein hoffentlich treuer Begleiter für die nächsten 5 Wochen.
Wir düsten gleich Richtung Süden nach Matamata, oder wie man mittlerweile auch sagt - Hobbiton, ab. Und Neuseeland empfing uns so, wie ich es von meiner großen Liebe auch erwartet habe: sanfte, sattgrüne Hügel und als Kontrast strahlend blauer Himmel und die langen weißen Wolken. Schließlich ist das ja auch der Maori Name des Landes - Aotearoa !
Ich werde mich wohl bei dem Land bedanken müssen, d.h. möglichst viele Opposums überfahren!
I do my best....

Nach 150 km erreichten wir Matamata. Linksfahren lief wie am Schnürchen, war mir noch aus dem letzten Jahr sehr geläufig.
In Matamata steuerten wir ein Motel an, welches mir schon eine Zusage erteilt hatte, dann aber merkte, das alles ausgebucht war, weil hier gerade Ruder-WM ist. Wir holten uns halt das bereits abgebuchte Geld bar zurück. Danach ab in den Supermarkt. OBST !!!!!!!!
Erdbeeren (Erntezeit), Nashibirnen, von denen wog eine allein 500g, gelbe Kiwis und Bananen.
Dann holten wir Geld kostenlos am Automaten, der DB sei Dank, und fuhren zum Campingplatz, wo wir eine Moteleinheit gebucht haben.
Alles war leer und die Empfangsdame erzählte uns gleich, das wir in die Hot Spring Pools gehen könnten. Geil...
Also Auto ausgeräumt, Badesachen raus und ab ich die Becken...
Von 27 °C bis 39 °C ist alles dabei. Im Letzteren roch man schon etwas Schwefel, aber es ging noch. Völlig relaxt "musste" ich an den Herd und wie meist im Urlaub gab es das erste selbst gekochte Essen - nämlich Nudeln mit Tomatensosse! War total lecker....

Alsbald war aber der Tag zu Ende und wir total müde.