FIRST CALIFORNIA, THAN THE WORLD!!

Reisezeit: Juni 2010 - Juni 2011  |  von Alexander K

Colombia

San Gil & Villa de Leyva

So, drei Wochen spaeter und bester Dinge befinden wir uns hier in diesem riesigen, gruenen und mit unglaublich netten Leuten vollgepackten Land, das wie Mexico auch, Polizisten an jeder Ecke aufzuweisen hat. Kolumbien ist entgegen unseren Vorstellungen nicht wirklich mit mittelamerikanischen Laendern wie Nicaragua, Honduras usw. vergleichbar, sondern scheint viel weiter entwickelt zu sein. Auch tragen die Jugendlichen hier endlich ma wieder Klamotten, die wir uns auch anziehen wuerden. Kolumbien wirkt einfach viel westlicher, was aber wahrscheinlich einfach daran liegt, dass dieses Land wesentlich reicher ist. Woher die Kohle kommt sei mal dahingestellt. Wir findens hier auf jeden Fall geil.
Bei unserem Flug nach Bucaramanga, handelte es sich um den billigsten und leider auch um die billigste Fluggesellschaft. So mussten wir bei einer reinen Flugzeit von 1,5 std zwei mal umsteigen und waren insgesamt ca. 7 std unterwegs. Nachdem wir uns, in Bucaramanga angekommen, etwa 30 Runden des mittlerweile schon seit 20 Runden leeren Gepaeckausgabebandes reingezogen haben, stellten wir irgendwann fest, dass unsere Rucksaecke wohl nicht mehr kommen wuerden. Irgendwie hat sich aber Simones Rucksack dann eine Etage weiter oben doch gefunden, meiner jedoch nicht. Dieser sei, was erst nach mehreren Telefonaten rauskam, in Bogota vertauscht worden und befinde sich grade auf dem Weg nach Cartagena. Cool das Kolumbien so gross und Cartagena ganz woanders ist. Er wuerde jedoch morgen ankommen und mir direkt nachgeliefert werden. Ich fands eigentlich nicht wirklich tragisch, da ich so unbeschwert und kilofrei weiterreisen konnte. Jedoch hab ich mich ziemlich angepisst gegeben und den Beamten versucht klarzumachen, dass alles inkl. meines Reisepasses im Rucksack sei. Dafuer gabs dann 50.000 Pesos, also ungefaehr 20 Euro, um Transport usw. zahlen zu koennen. Spaeter ist uns aber aufgefallen, dass die offensichtliche Luege mit dem Reisepass eigentlich eher daemlich war. Wie auch immer. Wir sind noch direkt im Anschluss weiter nach San Gil gefahren, einem kleinen Staedtchen, 2 std weiter suedlich, das fuer seine Extremsportangebote bekannt ist. Hier haben wir die ersten beiden Naechte in nem ziemlich noblen, aber ueberraschenderweise recht billigen Hostel verbracht. Nach zwei Tagen (immer noch ohne Rucksack!) sind wir aber direkt umgezogen, um die nexten acht Tage etwas ausserhalb der Stadt, aber dafuer kostenlos wohnen zu koennen. Mein Rucksack kam nach drei Tagen endlich an und da dies bei Aires, der Name der Billigairline wohl oefter vorkaeme, habe ich meinen Beschwerdebrief dann doch wieder verworfen. Also, wer Geld sparen will fliegt am besten mit Aires, wer sich Zeit und Nerven sparen will, am besten nicht. Anyway, wie schon in Panama City auch, haben wir wieder ein paar Emails zwecks Arbeiten gegen Unterkunft rausgehauen und prompt hat sich eine ehemalige Hostelbesitzerin gemeldet. Zwar besitze sie im Moment kein Hostel mehr, aber ein kleines Landhaeuschen, dass wir nutzen koennten, wenn wir ihr im Gegenzug den Garten auf Vordermann bringen. Klaro, nix lieber als kostenlos und ma wieder n bisschen was "arbeiten" koennen. Noch bevor wir uns aber bei Johana melden konnten, hat diese uns schon in der Stadt beim Shoppen durch gruendliche Facebookrecherchen erkannt und zufaelligerweise angetroffen. Schon nach 5. min stellen wir fest, dass Johana, die in ungefaehr so alt ist wie ich, megawitzig ist, jedoch kein Brocken Englisch spricht. Fuck, das kann hart werden, funktionierte jedoch irgendwie. Die ersten beiden Tage waren dann auch noch Freunde von ihr da und so waren wir gezwungen mit allen Rumba (col. fuer Party)in der Regionsdisco "El Trapiche" zu machen. War auch witzig, aber wenn man nicht tanzen kann, ist man in kolumbianischen Dissen am falschen Platz. Ein weiterer Nachteil der offensichtlichen Sprachbarrieren war der, dass wir jedes noch so doofe Spiel mitmachen mussten. Burro bspw., das duemmste Kartenspiel der Welt, fuehrte soweit, dass Verliererin Simone sich mit allen moeglichen im Haus herumliegenden Utensilien schmuecken lassen musste, um dann so zur Dorfdisco zu gehen. Leider fehlten Simone das spanische Vokabular um sich vor Johanas unerschoepflichem Einfallsreichtum zu schuetzen. Unabhaengig von dem Spiel, hat uns Johana immer wieder an dich, liebe Karo erinnert. Keine Ahnung warum, aber die Aehnlichkeit in jeglicher Hinsicht war der Wahnsinn. Irgendwann dann nach 2 oder 3 Tagen haben sich auch die Freunde verabschiedet und ein Tag spaeter sogar Johana, die die nexten Tage in Bogota verbringen wuerde. Irgendwas hatte sie angedeutet, jedoch haben wirs nicht wirklich verstanden. Cool auf jeden Fall. Wir hatten die komplette Bude fuer uns und konnten solange bleiben wie wir wollten. Die genaue Arbeitsbeschreibung hatten wir jedoch immer nocht nicht, aber das schien ihr auch ziemlich am Arsch vorbeizugehen ob wir irgendwas machen oder nicht. Da wir so viel Gastfreundschaft nicht gewohnt sind, haben wir uns jedoch mega ins Zeug gelegt um uns bei Flaca (die Duenne, wie sie von allen anderen in der Stadt genannt wird) so zu bedanken. Die Tage hier vergingen wie im Flug und wenn wir nicht am hauseigenen Strand lagen oder im Garten geschuftet haben, waren wir joggen, in der Stadt oder haben irgendwelche Touren unternommen. Unter anderem waren wir hydrospeeden, bei dem man sein eigenes Brett hat, um mit diesem durch die Stromschnellen im Fluss zu heizen. Gleichzeitig waren wir bei einem 160 m hohen Wasserfall, um uns von der Haelfte abzuseilen. Irgendwann dann haben wir aber beschlossen weiterzuziehen, zum Einen weil der Garten fertig war und zum Anderen kam es uns mittlerweile schon so vor als wuerde uns fast schon jeder im Staedtchen kennen. Fuer uns gings dann weiter nach Villa de Leyva, einem kleinen Kolonialdoerfchen vor Bogota, dass voll von 50+ Touristen ist und von daher nichts fuer uns war. Hier haben wir uns schon mal an die Kaelte gewoehnt, die uns spaeter in Bogota noch richtig heimsuchen sollte und mal wirklich gar nix unternommen. Das Einzige was uns interessant erschien, war mit Louis, dem Hostelbesitzer unseres Hostels auf nen Berg zu laufen und im Anschluss noch in irgendwelchen Naturquellen zu schwimmen. Am Abend bevor es uns weiter in die Hauptstadt zog, hab ich im Gang des Hostels noch ne bekannte Stimme gehoert und witzigerweise wieder jemanden getroffen, mit dem wir drei Tage in Nicaragua am Meer abhingen. Irgendwann stellte sich dann noch heraus, dass er aus dem gleichen kleinen englischen Doerfchen wie die Hostelbesitzerin kommt. So klein ist die Welt...mal wieder.

Riesige Maschine und scheinbar trotzdem kein Platz fuer meinen Rucksack...

Riesige Maschine und scheinbar trotzdem kein Platz fuer meinen Rucksack...

San Gils Hauptstrasse..

San Gils Hauptstrasse..

Hier ist man Pizza noch mit der Schaufel...

Hier ist man Pizza noch mit der Schaufel...

und Chicken noch mit Handschuhen...

und Chicken noch mit Handschuhen...

typisch fuer San Gil und beinahe an jedem Baum zu sehen sind die "Barbas de Viaje", fliegende Graeser, die sich an den Baeumen festsetzen und da dann erstma wachsen...ziemlich abgefahren..

typisch fuer San Gil und beinahe an jedem Baum zu sehen sind die "Barbas de Viaje", fliegende Graeser, die sich an den Baeumen festsetzen und da dann erstma wachsen...ziemlich abgefahren..

auch hier wieder geile alte karren am start...

auch hier wieder geile alte karren am start...

"unsere" bude in san gil...

"unsere" bude in san gil...

der hauseigene strand bzw. der fluss dahinter..

der hauseigene strand bzw. der fluss dahinter..

so sah der garten aus bevor wir radikal die machete geschwungen haben...

so sah der garten aus bevor wir radikal die machete geschwungen haben...

so danach. also.. von unkraut befreit und sogar mit ner treppe zum fluss... war ne harte arbeit...

so danach. also.. von unkraut befreit und sogar mit ner treppe zum fluss... war ne harte arbeit...

Johana a.k.a. Flaca und Simone nach deren Niederlage beim duemmsten Kartenspiel der Welt: "Burro"

Johana a.k.a. Flaca und Simone nach deren Niederlage beim duemmsten Kartenspiel der Welt: "Burro"

Die Anfuererin voran mit ihrer daemlichen Rassel, mit dem sie die, fuer Simone eher peinliche Situation noch anheizte...

Die Anfuererin voran mit ihrer daemlichen Rassel, mit dem sie die, fuer Simone eher peinliche Situation noch anheizte...

Simone mit voller Montur vor der Disse...

Simone mit voller Montur vor der Disse...

vorm Hydrospeeden...

vorm Hydrospeeden...

Oberes Drittel des Wasserfalls, den wir halb runter gestiegen sind...

Oberes Drittel des Wasserfalls, den wir halb runter gestiegen sind...

Alejandro y Simona on Tour...

Alejandro y Simona on Tour...

Old men in Bucaramanga just chillin`...

Old men in Bucaramanga just chillin`...

irgendwie typisch fuer Kolumbien: die Plastikstuehle, die jedoch auch fuer die mittelamerikanischen Laendern typisch sind und Bier zu jeder Uhrzeit...

irgendwie typisch fuer Kolumbien: die Plastikstuehle, die jedoch auch fuer die mittelamerikanischen Laendern typisch sind und Bier zu jeder Uhrzeit...

Torrero vor seinem grossen Auftritt, der uns dann jedoch zu eklig war...

Torrero vor seinem grossen Auftritt, der uns dann jedoch zu eklig war...

Kaffeemann...

Kaffeemann...

Plaza Central in Villa de Leyva... angeblich der groesste Suedamerikas... hm, kein Plan..

Plaza Central in Villa de Leyva... angeblich der groesste Suedamerikas... hm, kein Plan..

La Capital: Bogota

Bogota dagegen ist fucking riesig und mit seinen 8 .000.000 Einwohnern ziemlich stressing und laut. Wir haben uns hier nach 1,5 std Fahrtzeit durch die Stadt im Hostel Internacional in der Candelaria niedergelassen, das mit 7 Dollarn pro Nacht fuern Privatraum, WiFi und kostenlosem Kaffee ne gute Entscheidung war. Das aelteste Viertel der Stadt, die "Candelaria" ist eigentlich so die Anlaufstelle fuer alle Backpacker, billig, voll mit Unis und Studenten und leider auch ziemlich gefaehrlich sobald es dunkel ist. Am letzten Abend haben wir bei unserer Suche nach Nahrung, nen Jugendlichen beobachten koennen, der, nachdem er ne halbe Tube Kleber inhaliert hatte, auf n Paaerchen, ca. 2 m von uns entfernt zurannte um die Handtasche zu klauen. Simone hat noch das Messer in seiner Hand blitzen sehen. Gluecklicherweise hat der Versuch nicht geklappt und der Freak ist weggerannt. Auch sonst macht Bogota einen nicht ganz so sicheren Eindruck und besonders in der Candelaria sieht man immer wieder Obdachlose, die alles moegliche aus dem Muell essen. Ziemlich erschreckend, aber wie auch immer... aendern koennen wir daran wohl nichts. In der Stadt gabs fuer uns wieder einiges zu tun und so haben wir uns u.a. die Salzkathedrale in Zipaquira, das kostenlose Polizeimuseum und Goldmuseum angeschaut, waren go-carten, wobei ich Simone ganze neun mal in 15 minuten ueberholt habe und haben einfach so n bisschen diese abgefahrene Stadt erkundet. Meistens mit Taxi, da das Bussystem unserer Meinung nach megakompliziert ist. Bei unserem "Shoppingtag" sind wir u.a. auch in irgendwelche Studentenproteste geraten, die die Polizei mit viel Traenengas zu unterbinden versuchte. Leider so viel, dass unsere Augen extrem zu traenen begannen und wir irgendwie kaum noch atmen konnten, obwohl wir ganze 5 Blocks entfernt davon herumgelatscht sind. Jedoch ists in Bogota leider echt so kalt und so verregnet, dass es uns schon wieder weiterzieht. Nexte Station ist die drei Millionenstadt Cali, Capital of Salsa, Brust- und Gesaessoperationen. Hier haben wir ne Couchsurfingzusage von nem Englaender bekommen, der uns kostenlos bei sich wohnen laesst. Mal schauen obs diesmal klappt... stay tuned!

La Catedral de Sal in Zipaquira...

La Catedral de Sal in Zipaquira...

kurze Predigt in der Kathedrale...

kurze Predigt in der Kathedrale...

yeah.. Go-Carten... nos gusta mucho...

yeah.. Go-Carten... nos gusta mucho...

Simone, Kumpel, Ich im Polizeimuseum...

Simone, Kumpel, Ich im Polizeimuseum...

Roulette auf den Strassen von Bogota...

Roulette auf den Strassen von Bogota...

Fruehstueck as usual...

Fruehstueck as usual...

Salud und bis zum nexten Mal!!

Salud und bis zum nexten Mal!!

© Alexander K, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
here we go... los gehts am 6. juni ab Köln/Bonn bis London, von dort aus weiter nach San Francisco zu Josh. Danach gehts weiter nach Mexico, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Neuseeland, Australien, Phillipinen, Indonesien und letztendlich noch nach Hongkong bevor wir ein Jahr älter sind und schließlich wieder in London landen. Passt auf euch auf und lasst mal was von euch hören! See u next summer!
Details:
Aufbruch: 06.06.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 06.06.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Mexiko
Guatemala
Belize
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Australien
Philippinen
Indonesien
Hongkong
Großbritannien
Der Autor
 
Alexander K berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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