Neuseeland
Pancakes, Blowholes, Nelson, Cape Farewell
Den Mittwoch, 15.12.2010 habe ich es gemütlich angehen lassen und bin gegen 10Uhr nach Greymouth losgefahren.
Das Wetter war super, Sonnenschein pur, knapp 30 Grad (verglichen wäre es in Deutschland ca. 40 Grad) und die Landschaft einzigartig. Mir wurde die Strecke schon empfohlen (danke Claudia ), aber so eine schöne Aussicht und das bei dem Wetter hätte ich nicht erwartet!
An der Westküste auf dem Weg zu den Pancake-Rocks
Anschließend habe ich die berühmten "Pancake-Rocks" angesehen
(I really miss your saturday-morning-pancakes Lisa ) und bin den Blowholes-Walk gelaufen. Diese Pfannkuchen sind sehr beeindruckend, die drei Busse voll mit Japanern die natürlich jede Pfannkuchenschicht einzeln fotografieren mussten, haben aber wirklich genervt...
Blowholes-Walk
Pancake-Rocks
Panncake-Rock
Pancake-Rocks
Noch mehr Pancake-Rocks
Als ich den Walk geschafft hatte und zurück zum Van lief, hörte ich plötzlich eine Querflöte und die musste ich natürlich von Näherem betrachten.
Letztlich stand ein Mädel (Anfang 20 Jahre) vor einem Kaffee und spielte, um sich etwas Geld zu verdienen. Je näher ich kam, umso mehr schmerzten meine Ohren.
Das Mädel hat dermaßen schief gespielt, dass ich ihr am Liebsten die Flöte weggenommen hätte und ihr gezeigt hätte wie es richtig geht... Bei meinen 17 Jahren Querflötenunterricht muss ja schließlich was hängen geblieben sein
Das Mädel hat zwar ein bisschen Geld von Besuchern bekommen, was aber bestimmt dafür gedacht war, dass sie so schnell wie möglich mit dem Spielen aufhören möchte...
Daher bin ich ganz schnell zum Van geflüchtet und weiterfahren.
Der Weg führte mich nordwärts und manchmal fühlte ich mich wirklich wie im Regenwald (nur, dass es ausnahmsweise nicht geregnet hat!). Riesige Bäume und Büsche neben der Straße bzw. Autobahn, die teilweise so hoch ragen, dass man den Himmel nicht mehr sehen kann oder in die Straße herein reichen, dass man einen großen Umweg um sie fahren muss.
Irgendwo unterwegs
Irgendwo unterwegs die Zweite
Weiter nordwärts bin ich noch zu dem 5-Miles-Beach gefahren. Wie der Name schon sagt, 5 Meilen Sandstrand
am 5-Miles-Beach
diese Art von Vogel gibt es hier sehr häufig - den Namen weiss ich aber nicht
Die Nacht habe ich in Greymouth auf einem nicht gerade empfehlenswerten Campingplatz verbracht. Internet- und Handyempfang hatte ich natürlich wieder nicht...
Daher war ich froh am Donnerstag, 16.12.2010 ziemlich früh nach Nelson loszufahren. Die Straße oder besser der Pass führte mich weg vom Meer und die Berge hoch.
Das Wetter war nicht besonders gut und ich hatte schon in den News gehört, dass es die nächsten 2 Tage auch nicht besser, sondern nur regnen sollte. Ganz toll...!
Pass auf dem Weg nach Nelson
Die Stelle von der ich aus fotografiert hatte, nennt sich "Uranium Point"
Die restliche Fahrt bis Nelson war daher unspektakulär, von Regen und langsamer Fahrt geprägt.
Irgendwann kam ich dann aber doch in Nelson an.
Die nächsten zwei Nächte verbrachte ich auf einem sehr schönen Campingplatz, der angeblich nur 25 Gehminuten von der Stadt entfernt war (dazu später mehr), Sky-TV und kostenlose Duschen hatten. Leider war auch hier die Internetleitung gesperrt - oder man zahlt 2$ für 10 Minuten - so dass ich mit meinem Telecom-WLan-Stick wieder nicht online gehen konnte. Telecom mit "c" ist übrigens kein Rechtschreibfehler, hier wird das so geschrieben
Abends habe ich zwei nette Schwedinnen und zwei Holländer kennengelernt und wir haben die selbstgefilmte DVD der einen Schwedin beim Skydiven angeschaut. Was ein Glück muss ich nicht in so ein kleines Flugzeug steigen und dafür auch noch 600$ bezahlen (weisst Du noch deine Geburtstagsüberraschung in Norden, Flo), das hätte bei mir die gleiche Auswirkung wie "Antje betritt ein Boot"
Den Abend verbrachten wir mit Filmen von Sky und bestellten leckere Pizza (die zweite Pizza in 3,5 Monaten - krass oder?!).
Haben auch in Film mit Vin Diesel geschaut, Nana
Freitag, 17.12.2010 wollte ich einen schönen Nelson-Tag einlegen. Das Wetter war jedoch einfach nur mies. Regen, Hagel und Gewitter...na super!
Wenn es hier regnet heisst es übrigens nicht, dass es dann kälter wird.
Die Luftfeuchtigkeit steigt extrem und vor allem im Van wird es ohne Luft unerträglich.
Trotzdem habe ich mich vormittags fertig gemacht und da ich keine hohe Parkgebühr zahlen wollte und der Campingplatz ja in der Nähe der Stadt sein sollte, habe im Office noch schnell nach dem richtigen und kürzesten Weg gefragt. Zwei Amerikaner (South Carolina) haben das mitbekommen und mir angeboten, mich in die Stadt mitzunehmen, was ich bei dem Regen natürlich gerne annahm
In der Stadt angekommen bin ich zu erst in die Kathedrale gegangen.
Beim Eintreten bekam ich einen Zettel in die Hand gedrückt, der mir 35 Weihnachtsbäume erklärte. Im Endeffekt waren in der Kathedrale Bäume von verschiedenen Firmen und Freizeitgruppen aufgestellt. Mit Hilfe der Zettel sollte man die 3 schönsten wählen und an Weihnachten wird dann der Sieger bekanntgegeben.
Der erste Baum hat mich besonders angesprochen, es war der sog. "Remember-Tree" bei dem man Sterne anhängen konnte. Diese Sterne stehen für die Menschen, die einem besonders wichtig sind, mit denen man aber an Weihnachten nicht zusammen sein kann.
Remember-Tree
Mein Stern (sorry Tinchen, ich habe keine Ahnung warum ich vergessen habe, deinen Namen drauf zu schreiben )
Weihnachtsbaum mit Instrumenten-Anhängern
Baum einer Frauengruppe. Woran man das zusätzlich an dem Schild erkennt, muss ich glaube ich nicht sagen
Sabse: Dieser Baum war nur uns beiden (von den weiblichen Pfadis in Nelson - sorry Achim )
Gerade als ich die Kathedrale verlassen wollte, habe ich eine Querflöte gehört. Natürlich blieb ich noch ca. 1 Std und hörte mir ein Duo mit Querflöte und Piano an.
Am liebsten wäre ich hochgegangen, hätte mir eine Querflöte geschnappt
Nach einiger Zeit bin ich dann doch weitergezogen. Da es weiterhin regnete wie aus Eimer, habe ich kaum Fotos von der Stadt gemacht. Zwei Motive musste ich dennoch fotografieren
Schade, dass sich die Würstchen nicht bis Wellington gehalten hätten. Hätte meiner Kiwi-Family gerne welche mitgebracht!
Unser neues Büro liebe RTS-Kollegen!
Muss nur noch schnell der Führungsmannschaft unsere neue Adresse mitteilen
Die Stadt Nelson ist wirklich schön und auf jeden Fall ein Besuch wert. An vielen Ecken standen Studenten mit Instrumenten und haben klassische Musik gespielt, oft um sich das Studium zu finanzieren. Ein Trio fand ich besonders gut und das stand (natürlich nur ganz zufällig) neben einem Starbucks. Zählt das als Ausrede, dass ich dort unbedingt dort einen Kaffee trinken musste
Ansonsten hat die Stadt viele kleine, nette Läden die nicht nur etwas für Touristen sind.
Irgendwann wollte ich mich, die laut Campingplatz nur 25 Minuten dauernden Heimweg machen. Es regnete weiterhin und im Endeffekt brauchte ich keine 25, sondern knappe 45 Minuten und der Weg betrug ca. 4 km... Aber nass war ich ja sowieso
Abends habe ich mit den zwei Holländern vom Abend vorher und einem Pärchen aus Kanada (aus Vancouver Tina von der Arbeit, ich musste an Dich denken!) das Fernsehprogramm von Skype ausgenutzt und einige Filme angeschaut.
Am Samstag, 18.12.2010 wurde ich von Entengeschnatter geweckt und als ich die Tür des Vans öffnete, war mir auch klar warum. Eine Entenfamilie stand vor der Tür und wollte Frühstück...
Hungrige Entenfamilie - direkt vom Van aus fotografiert
Nach einer guten halben Stunde und zwei Brötchen weniger bin ich zum Markt losgefahren. Das Wetter war heute super, Sonnenschein pur und ca. 26 Grad
Der Markt ist so wie ein typisch deutscher Markt mit Handwerksständen, Obst-und Gemüseständen und vielen netten Menschen.
Dazu kommt aber noch, dass auch hier sehr viele Musiker sind und die Stimmung einfach total relaxt war.
Danach wollte ich eigentlich weiter zum Abel Tasman Nationalpark fahren, aber da mir die Stadt so gut gefiel, das Wetter so schön war und der Strand bei Nelson einfach traumhaft ist, habe ich mich entschieden doch noch eine Nacht dran zu hängen und in Nelson zu bleiben.
Daher habe ich ganz in Ruhe erst einige Zeit am Strand gesessen, irgendwann wurde es aber einfach zu heiß und ich habe die erste Abkühlung im Meer in Neuseeland genossen !
Natürlich war ich gut mit Sunblocker 85+ eingecremt, dennoch haben meine Schultern einen leichten Sonnenbrand bekommen (aber lange nicht so wie in Portugal, Achim. Den Strich am Bein habe ich übrigens immernoch )
Was man an dem Bild nicht erkennen kann, ist dass es sehr windig ist und am man am Ende Millionen von Sandkörnchen an sich, den Klamotten, im Van und einfach überall hat...
Die Nacht auf Sonntag, 19.12.2010 hat es wieder geregnet und es war auch keine Besserung in Sicht. Morgens habe ich den Gottesdienst in der Kathedrale von Nelson besucht und war überrascht, dass es hier doch traditionelle Kirchen wie in Deutschland gibt. Im Endeffekt war der Gottesdienst genauso wie in Deutschland, es wurden ähnliche Lieder gesungen und der einzige Unterschied lag darin, dass es hier ein Gebetsbuch mit Übersetzungen ins Maori gibt.
Danach wollte ich zum Abel Tasman Nationalpark fahren. Da es aber nur geregnet hat, hätte eine wirkliche Wanderung wenig Sinn gemacht und ich bin zum nördlichsten Punkt der Südinsel zum Cape Farewell gefahren.
Die Fahrt war allerdings aufgrund des heftigen Regens alles andere als schön. Teilweise standen die Straßen komplett unter Wasser und man musste einen Umweg über kleine Feldwege machen. Die normalerweise wahrscheinlich kleinen, sind echt zu großen und reißenden Flüssen geworden.
Daher habe ich am Cape ganz schnell wieder umgedreht und bin bis zu einem sicheren Campingplatz in Collingwood gefahren.
Dort wurde ich von einer Katze begrüßt, die den ganzen Abend bei mir im Van verbracht hat (Nana: es passieren halt auch am anderen Ende der Welt Wunder )
Das untere Bild entstand direkt vom Bett meines Vans aus, ich hoffe mal nicht dass das Wasser durch den ganzen Regen noch mehr ansteigt. Dann würde ich heute Nacht wohl das zweite Mal im Meer Neuseelands schwimmen...
Die Sandsäcke, die man auf diesem Bild nicht sehen kann, steigern nicht gerade mein Vertrauen für diesen Stellplatz...
Ich und Katze - eine echte Premiere...
Ein Hoch auf die Sandsäcke...
Aufbruch: | 10.09.2010 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 26.03.2011 |
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