Neuseeland
90 Mile Beach, Cape Reinga, Waitangi
Am Mittwoch, 26.01.2011 ging es dann wieder alleine weiter.
Der Abschied von Auckland fiel mir nicht schwer und das Tollste daran waren die "Geschenke" meiner Campingnachbarn, da dieser Platz oft als letzter Stopp vor dem Heimflug dient und somit oft Lebensmittel übrig sind.
Ein dänisches Paar hatte mir eine Wäscheleine (sehr praktisch!), Öl, Kaffee und Luftschlangen (von New Year´s Eve) geschenkt und von ein paar Engländern, die mich wohl am Milford Sound schon gesehen hatten, bekam ich Nudeln, Reis, Risotto, Shampoo, Kakao und noch andere Kleinigkeiten.
Das Beste jedoch war ein kleiner, tragbarer BBQ mit Briketts und Grillanzünder
Nach einem kurzen Stopp in einer Shoppingmall in der Nähe von Auckland bin ich bis Muriwai Beach gefahren, wo ich einen Campingplatz direkt am Meer gefunden habe. Ansonsten verlief der Tag ruhig (was meiner weiterhin heiseren Stimme und Husten auch gut tat), mit Wäsche waschen und Faulenzen am Strand.
Früh bin ich am Donnerstag, 27.01.2011 aufgestanden um nach knapp zwei Wochen wieder mit meinen Eltern skypen zu können.
Anschließend bin ich die Westküste hochgefahren.
Die Fahrt war anfangs ruhig, bis ich plötzlich an einem merkwürdigen Gebilde vorbeikam, das wie ein Boot, aber auch gleichzeitig ein Haus aussah.
Im Gebäude war ein nett eingerichtetes Kaffee und das Ganze hat mich doch sehr an "Little Tibet" erinnert (nur Susi hat gefehlt!).
Auf der Weiterfahrt habe ich einen Maori (Hitchhiker) für ca. 65 km mitgenommen. Dieser wollte nach Dangarville, was DIE Stadt für Kumara (süße Kartoffeln, 2/3 des ganzen Kumarabestands des Landes werden hier angebaut) ist und wir haben die ganze Zeit ein interessantes Gespräch.
Nachdem er ausgestiegen war, bin ich zum sog. Lake Kai Iwi gefahren, wo ich einen Stopp und einen Spaziergang eingelegt habe.
Anschließend bin ich nur ca. 20 km weitergefahren und habe einen Campingplatz bei Aranga gefunden, wo ich auch dort erstmal an einem Fluß spazieren gegangen bin.
Der Abend verlief ruhig und ich habe mich mit meinen Campingnachbarn unterhalten.
Die meisten Leute mit denen ich mich unterhalte, halten mich hier übrigens aufgrund meines Akzents nicht mehr für eine Deutsche. Sie denken sehr oft, dass ich entweder aus Irland oder noch häufiger aus Schweden komme - mir gefällt diese Vorstellung
Am Freitag, 28.01.2011 bin ich weiter nördlich gefahren. Bis gestern war schönster Sonnenschein, heute erwartete mich Regen und laut den Nachrichten "Sturm- und Regenwarnungen".
Der Regen ist zwar ähnlich heftig wie in Deutschland, aber die Auswirkungen sind wirklich verschieden. Da Neuseeland doch meist sehr gebirgig ist, gibt es bei Regen gleich Erdrutsche, Überflutungen von Tälern und gesperrte Straßen...
Man sollte also gerade als Frau alleine unterwegs immer eine Notlösung bereit halten
Trotz des Regens wollte ich mir unbedingt den Waipoua Forest mit den riesigen Kauri-Trees anschauen. Die Kauri-Trees sind über 2.000 Jahre alt, werden bis zu 50 Meter hoch und haben einen Umfang bis zu unglaublichen 16 Metern!
Nach kurzer Fahrt kam ich am Parkplatz an, von dem man aus zu den sog. "4 sisters" laufen konnte. Diese sind vier dicht beieinanderstehende Kauri-Trees, die aufgrund ihrer Breite und Höhe sehr mächtig wirkten.
Um zu dem 2. größten Kauri-Tree ("Te Matua Ngahere") zu gelangen, bin ich weitere 30 Minuten durch den Wald gelaufen und konnte nur staunen. Diese Kauri-Trees sind den anderen Bäumen in der Höhe und vor allem Breite weit überlegen und man braucht für den Te Matua Ngahere knapp 9 Menschen, um diesen umarmen zu können.
Anschließend wollte ich zu dem größten Kauri-Tree, dem Tane Mahuta. Parkplätze auf einem nahegelegenen Platz gab es zwar genug, dennoch waren diese (auch bei krassem Regen) alle besetzt. Also bin ich ein Stück weitergefahren, auf den nächsten Parkplatz drauf und wollte drehen.
Und... SHIT!! Aufgrund des Regens und des an einer Stelle nicht asphaltierten Bodens (konnte man vorher jedoch nicht sehen), hatte sich mein linker Hinterreifen festgefahren. Auch noch so viel Gas geben half nichts und ich musste raus (nass war ich ja sowieso schon...). Wenn ich was in meiner Zeit hier gelernt habe, dann ist das in jeder Situation ruhig zu bleiben!
Also habe ich mich mitten auf die Straße gestellt, was jetzt gefährlich klingt. Aber die Wahrscheinlichkeit einem Schaf oder einer Kuh zu begegnen oder von Sandflies aufgefressen zu werden, ist weitaus größer als hier von einem Auto überfahren zu werden...
Nach kurzem hielt ein Auto und zwei nette Australier haben mir dann wortwörtlich aus der Patsche geholfen Ich konnte endlich drehen und wieder zurück auf den - inzwischen fast leeren - Parkplatz des Tane Mahuta fahren.
Wegen der Wetterwarnung für den Nachmittag und der ganzen Nacht wollte ich an diesem Tag so schnell wie möglich weiter nördlich, denn dort wartete die "Car Ferry" zwischen Rawene und Rangiora auf mich.
Eine Fähre an sich ist für mich, wie schon einige Male beschrieben, nicht wirklich das Beste. Daher wollte ich es so schnell wie möglich hinter mich bringen und hatte es dann auch bis halb zwei Uhr mittags bis Rawene geschafft. Glücklicherweise kam ich genau pünktlich, musste nur 5 Minuten warten und dann ging es schon los. Für 16$ und 15 Minuten später war ich am anderen Ufer und konnte meine Fahrt bis Kaitaia fortsetzen.
In Kaitaia habe ich mich erst einmal in einen McDonald´s gesetzt. Zum Einen um etwas trocknen zu können, zum Anderen gab es hier wieder kostenloses Internet (ok, zugegeben, die Aussicht auf ein Eis fand ich auch ganz nett ).
Nach einer knappen Stunde und einige Couchsurfing-Anfragen später, bin ich dann weiter nur 13 km bis an den südlichsten Punkt des 90-Mile-Beach gefahren und habe mich auf einen Campingplatz gestellt.
Als Stellplatz wurde mir ein schön aussehendes Fleckchen Rasen zugewiesen...
Da es inzwischen nicht mehr nur regnete, sondern das Wasser nur so vom Himmel herab tratschte, bin ich in den TV-Raum des Campingplatzes gegangen und habe mich mit ein paar Leuten unterhalten (2 Engländer, 1 Aussie und 1 Maori von den Bay of Islands).
Gegen 22:30 Uhr bin ich dann Schlafen gegangen - bis es mitten in der Nacht ein meinen Van klopfte (eigentlich hat der Campingplatzmanager eher auf meinen Van eingeprügelt).
Ich schaute raus... und nur noch ins Wasser. Rund um meinen und den anderen Vans stand das Wasser und ich war nur heilfroh, dass ich ohne Probleme direkt den Platz wechseln konnte. Ein Mal pro Tag stecken bleiben reicht ja auch schon und mit so viel Wasser hatte der Manager wohl auch nicht gerechnet.
Ich hatte gedanklich schon gerechnet, für wie viele Tage mein Bargeld und mein Essen reichen würde, falls ich doch noch eine längere Zeit in Kaitaia festsitzen sollte.
Als ich morgens aufwachte, erwartete mich jedoch der schönste Sonnenschein. Beim neuseeländische Wetter wird einem halt nie langweilig
Nach dem Verabschieden sämtlicher Leute bin ich auf den Samstagsmarkt nach Kaitaia gegangen, habe jedoch nichts gekauft. Anschließend bin ich noch schnell zum Pak ´n´ Save, habe meinen Kühlschrank etwas aufgefüllt und bin weiter Richtung Norden gefahren.
Erst jetzt habe ich gesehen, was das Wetter angerichtet hat. Straßen waren überflutet und konnten nicht befahren werden, Häuser standen unter Wasser und ich war nur froh, nach ca. 35 km schon wieder Halt machen zu können und einen Campingplatz anzufahren.
Da das Wetter ja wieder super war, gab es kein Halten mehr und ich bin endlich zum 90-Mile-Beach. Dieser Strand ist eigentlich nur 55 Meilen (88 km) lang und eine offizielle Straße, bei der man wie auf Motorways 100km/h fahren darf.
Der Strand war wieder fast menschenleer, ich habe die Zeit und Weite des Strandes genossen und bin knappe 3 Stunden einfach nur am Wasser entlanggelaufen.
Gegen 17 Uhr bin ich dann kurz an den Van zurück, aber nur um meinen Pulli zu holen und anschließend bis zum Sonnenuntergang wieder am Strand zu sein.
Am Sonntag, 30.01.2011 bin ich früh aufgestanden, da ich an diesem Tag an den nördlichsten Punkt Neuseelands (Cape Reinga) fahren wollte.
Gegen 9 Uhr ging´s los auf die einspurige und kurvenreiche "Autobahn".
Nach einer guten Stunde hatte ich den Parkplatz von "Cape Reinga" erreicht und etwa 10 Minuten später stand ich bei heißem Sonnenschein am nördlichsten Punkt samt Leuchtturm.
Auch dieses Mal hatte ich alles richtig gemacht, ich kam früh genug und damit vor den zahlreichen Touri-Bussen und bei super Wetter an.
Anschließend bin ich zu den "Giant Sand Dunes" gefahren, wahnsinnig große Sanddünen in unmittelbarer Nähe des Cape Reinga. Die größte Touristenattraktion ist hierbei das Ausleihen von sog. Sandboards um damit dann die Sanddünen hinunter zu jagen.
Erst hatte ich überlegt, ob ich mir auch so ein Ding ausleihen soll, habe aber dann beschlossen, dass dies eine Sache ist, die sich alleine nicht lohnt. Für diesen Spaß muss man definitiv zu zweit sein
Nach ¼ Wassermelone als Stärkung und einem kurzem Stopp am Vegie-Stand, bin ich bis zum Maitai Bay gefahren, wo ich mich mal wieder auf einen DOC-Campsite gestellt habe.
DOC-(Department of Conservation - Umweltschutzbehörde) Campsites sind die billigsten Campsites überhaupt. Diese sind entweder ganz ohne Dusche oder nur mit kalter Dusche und WC ist vorhanden. Ansonsten gibt's dort nichts, kostet dafür aber auch nur um die 8-9$ (ca. 5€) pro Nacht.
Oft sind diese Campingplätze an den schönsten Ecken Neuseelands gelegen, aber leider mindestens genauso oft heisst es "Zufahrt nur mit einem Geländewagen oder Boot zu erreichen". Tja, mein Kiwi und ich scheiden da wohl auch. Dennoch versuche ich aus Kostengründen so oft wie möglich DOC-Campsites anzufahren.
Susi - Du hättest hier vor Freude aufgeschrien. Die kleinste Wassermelone, Tomaten und Pflaumen gehörten danach mir
Zum Montag, 31.01.2011 kann ich eigentlich nicht viel sagen, ausser Strand, Inseln und Meer... Da ich in der Region "Bay of Islands" angekommen bin, gibt es hier zwar keine wirklichen Städte, wenn überhaupt nur vereinzelt kleine Dörfer, aber dafür umso mehr kleine Inseln und viele Strände.
Vormittags habe 2-stündigen Walk habe ich auch wieder gemacht und wie es sich hier gehört, natürlich am Meer entlang
Nach einer kurzen Mittagspause bei brütender Hitze und einer Viertel Wassermelone bin ich auf einen Campingplatz am Matauri Bay gefahren und habe den Nachmittag am Strand verbracht (und weiterhin keinen Sonnenbrand bekommen )
Abends wollte ich eigentlich nur noch schnell die Zähne putzen gehen und habe auf dem Weg zu den sanitären Anlagen ein Schild mit "Rainbow Warrior Memorial" gesehen und dachte mir, dass das bestimmt ein netter Abendspaziergang sei.
Wie alle Kiwis hier habe ich seit Wochen ausser bei den richtigen Walks nur noch Jandals (Flip-Flops) an. Da der Spaziergang eher zufällig zustande kam, hatte ich natürlich diese in dem Moment auch an und bin somit einen zwar kurzen, aber dafür umso steileren Berg in Jandals hochgekratzelt. War zwar etwas unsicherer als mit meinen richtigen Wanderschuhen, aber geklappt hat es schließlich doch und die Aussicht hat sich gelohnt.
Leider musste ich nach guten 15 Minuten wieder zurück, da es inzwischen sehr dunkel geworden war und ich nur meine Digi-Cam (auch nur zufällig ) und meine Zahnbürste, aber keine Taschenlampe (die ich überhaupt nicht besitze) oder sonstige Lichtquelle dabei.
Ziemlich fertig nach dem Tag und vor allem der Hitze, bin ich später ins Bett und auch sofort eingeschlafen
Am Dienstag, 01.02.2011 sollte mein großer Waitangi-Tag werden. Auf dem Weg dorthin habe ich einen Stopp in der 5.000 Einwohner-Stadt Kerikeri eingelegt, habe meinen Internet-Stick aufgeladen und die wichtigsten Lebensmittel eingekauft. Man muss hier das Essen immer einige Tage im Voraus planen, man weiß nie wann der nächste größere Supermarkt kommt
Anschließend bin ich zum "ältesten Steinhaus NZ" gefahren, das 1836 erbaut wurde. Die 5$ Eintritt waren mir für ein Steinhaus, wie man es in Deutschland überall sieht, jedoch nicht wert.
Von daher bin ich weitergefahren und habe einen Halt bei den "Rainbow Falls" gemacht, die 27 Meter in die Tiefe fallen und einen Besuch auf jeden Fall wert sind.
Danach bin ich weiter in Richtung Waitangi gefahren und habe auf dem Weg die sog. Hauru-Falls angeschaut.
Gegen 12:30 Uhr kam ich in Paihia, das nur 2 km von Waitangi entfernt liegt an und habe eine kurze Pause am Strand eingelegt.
Die Temperatur lag bei 28 Grad im Schatten und ca. 46 Grad in der Sonne...
Anschließend bin ich zu den sog. "Waitangi Treaty Grounds" gefahren. Erst hatte ich überlegt, ob mir die 25$ Eintritt der Besuch wert ist, aber aufgrund meiner Arbeit im "Maori Tourism Council" und meines Interesses an den Maori und der Geschichte Neuseelands hatte ich mir diese Frage eigentlich schon vorher beantwortet
Man könnte sagen dass in Waitangi die "Geburtsstätte zwischen den Maori und den Engländern" liegt.
Hier wurde am 06.02.1840 nach einigen Tagen Verhandlungen der Vertrag, der die Rechte der Maori und Pakeha (Europäern) sicherstellt, zwischen den Engländern und den Maori (von 43 Stämmen jeweils der Ranghöchste) unterschrieben. Nach der Unterzeichnung wurde der Vertrag durch ganz Neuseeland verschickt und bis Mitte September hatten 500 Stämme unterschrieben.
Als erstes habe ich mir einen 20 minütigen Film angeschaut, der grundlegende Informationen zu den Verhandlungen und zum Vertrag enthielt.
Anschließend bin ich zum Waka (Kanu) gelaufen, das 35 Meter lang ist, aus Kauri-Trees besteht und mindestens 76 Paddler aufnehmen muss, damit das Fahren sicher genug ist.
Der richtige Name des Waka ist "Ngatokimatawhaorua" und hat damit den gleichen Namen wie das Schiff von Kupe (Entdecker Neuseelands). Zudem steht dieses Kanu im Guiness Buch der Rekorde, da es das längste, von Menschenhand erbaute Kanu ist.
Nach dem Waka ging es weiter zur Marae, in dem stundenlange Verhandlungen zwischen den Engländern und den Maori stattfanden.
Man konnte zwar nicht die Original-Marae besichtigen, da dieses einige Erdbeben nicht überlebt hatte. Jedoch hatte man im Jahre 1940 (100 Jahre nach Vertragsschluss) eine neue und original-getreue Marae erbaut, welches man besichtigen kann und an der gleichen Stelle wie das Alte steht. Der Originalname lautete "Te Tiriti o Waitangi", aber heutzutage nennt man es "Te Whare Runanga", was soviel heisst wie "etwas zusammen diskutieren".
Und ich hatte Glück, da ich komplett alleine war und damit Zeit und Ruhe hatte, um mir alles genau anzuschauen
Gerade als ich die Marae verlassen hatte und zum Treaty-House gehen wollte, kam mir eine Scharr von Menschen entgegen. An diversen T-Com-Trikos und Ver.di-Mützen war mir klar, dass es sich hierbei mal wieder nur um Deutsche handeln konnte.
Da diese Meute einen Touristenführer, der einiges über das Gelände zum Besten gab, schloss ich mich der Gruppe an mit der Hoffnung interessante Informationen (auf Deutsch) zu bekommen.
Dabei fing nicht nur mein inzwischen etwas geschultes Maori-Ohr an zu bluten, ich konnte einige Male wirklich nur den Kopf schütteln. Dieser Guide hat sämtliche Maori-Wörter typisch deutsch und damit komplett falsch ausgesprochen (z.B. Wörter wie "Maori, Kupe, Marae") und zudem ca. 10 Minuten geredet ohne dabei auch nur eine Information mitzuteilen.
Insgesamt wirkte die aus etwa 40 Mitgliedern bestehende Gruppe völlig desinteressiert und einige waren am Motzen, da sie am Eingang des Marae die Schuhe ausziehen mussten.
Aufgrund dieser Touris war es mir ein weiteres Mal peinlich auch aus Deutschland zu kommen und ich war ein weiteres Mal froh, mit meinem Kiwi-Van so unabhängig und frei zu sein und mich nicht so einer Gruppe anschließen zu müssen.
Insgesamt ist die Gruppe nicht mal 10 Minuten in der Marae geblieben (zum Vergleich: ich war knapp 45 Minuten drin...).
Als ich die Marae verlassen hatte, kam mir eine weitere Gruppe englischsprachiger Touristen mit einem Guide entgegen. Da dieser Guide Maori war und sie auf dem Weg zur Marae waren, bin ich ein weiteres Mal umgedreht, habe mich dieser Gruppe ebenfalls angeschlossen und es hat sich gelohnt!
Der Guide hat zu Beginn die Regeln beim Betreten einer Marae erklärt (Schuhe ausziehen, Warten bis man Hereingebeten wird, der Gastgeber wird ein Lied singen und anschließend sollte man selbst jeden Gastgeber in der jeweiligen Landessprache begrüßen und ein Lied vorsingen). Nachdem der Guide uns auf Maori begrüßt und ein Lied gesungen hat, wurde die Gruppe aufgefordert das Gleiche zu tun. Insgesamt sind 6 Menschen augestanden, haben in der Landessprache (Englisch) etwas gesagt und anschließend gesungen.
Daraufhin konnten Fragen gestellt werden.
Nach dieser Führung bin ich dann endgültig zum Treaty House gegangen, was zwar von der Geschichte her interessant ist. Das Haus an sich fand ich jedoch eher zweitrangig.
Nach einem Spaziergang durch den Park des Waitangi-Treaty-Grounds bin ich nach über 3 Std (halb verdustet bei weit über 40 Grad in der Sonne ) zurück zum Eingang. Da ein weiterer Jahrestag des "Waitangi-Vetrages" unmittelbar bevorstand, habe ich mich am Eingang des Geländes nach den Feierlichkeiten erkundigt. Nachdem die Angestellte mir das Programm des "Waitangi-Weekends" vom 04.-06.02.2011 erklärt hat, stand fest, dass ich dieses miterleben möchte.
Ein Campingplatz (ca. 15 Minuten zu Fuß vom Waitangi-Treaty-Ground entfernt) war schnell gefunden und für diese Nacht und das darauffolgende Wochenende reserviert.
Da es bereits abends war und ich den Tag über fast nichts gegessen hatte, war ich umso hungriger und hatte mich schon seit Tagen auf frischen Lachs mit Vegies gefreut. Beim Kochen in der Küche hat mich dann auch gleich ein Franzose angesprochen und es entstand ein nettes Gespräch (auch wenn Franzosen beim Englischsprechen echt einen absolut schrecklichen Akzent haben ).
Anschließend bin ich zu meinem Van zurück, habe mich auf die danebenstehende Bank mit Tisch gesetzt und.... landete mit samt dem Teller, den Vegies und vor allem dem Fisch (!!) auf dem Boden.
Natürlich hatte ich vor lauter Hunger und Vorfreude auf den Fisch den kleinen Zettel "Achtung, Bank nicht benutzen" übersehen...
Aber dass nun mein gesamtes Abendessen (was wirklich nicht mehr zu retten war) und ich auf dem Rasen saßen war natürlich nicht genug. Genau in diesem Moment kamen ca. 30 Männer (Maori, die neben dem Campingplatz eine Bühne aufgebaut hatten) an mir vorbei und haben natürlich alles genau beobachten können...
Mir blieb eigentlich nichts anderes übrig, als über mich selbst zu lachen und das ganze mit Humor zu nehmen... Immerhin waren ein paar der Männer noch so nett, kamen sofort angerannt und fragten, ob mir was passiert sei.
Ausser einem Lachkrampf war aber alles in Ordnung
Zurück in der Küche habe ich die Story dann dem Franzosen erzählt und auch er ist natürlich in Gelächter ausgebrochen.
Kurz darauf kamen zwei Freunde von ihm, die mich dann kurzerhand auf einen Wein eingeladen haben (eine Flasche Wein kostet durchschnittlich 20$, d.h. 12€). Wir hatten ganz billigen Wein (8€ für 3 Liter), aber das machte nach diesem Tag auch nichts mehr...
Zusammen haben wir uns dann gemütlich neben deren Van gesetzt und schon war ich zu einem "Ersatz-Abendessen" bestehend aus Salat, Reis mit Hackfleisch und Gemüse eingeladen.
Lecker und sehr nett von den Franzosen!
Aber damit sich der Abend dann auch wirklich lohnt, ist mir beim Verabschieden der Franzosen gegen 23 Uhr noch zwei der drei aufeinander gestapelten Gläser heruntergefallen und in tausende Zeile zerbrochen...
Anscheinend war die Sonne, Hitze und zu wenig Trinken an diesem Tag dann doch nicht das Beste. Aber was soll´s: Scherben bringen ja Glück
Aufbruch: | 10.09.2010 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 26.03.2011 |
Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland