Neuseeland

Reisezeit: September 2010 - März 2011  |  von Antje Stach

Bay of Plenty, Himatangi, Wanganui

An Neujahr bin ich nach dem Sonnenaufgang nach Gisborne losgefahren. Da ich jedoch noch kurz per Skype daheim anrufen wollte, habe ich einen Zwischenstopp eingelegt und bin dann gegen 13 Uhr in Gisborne angekommen. Diese Stadt lohnt sich meiner Meinung nach nicht, keine schöne Innenstadt, sehr ungepflegte und aggressiv aussehende Menschen und in Bezug auf Geschäfte gab es auch nichts Besonderes. Laut Lonely Planet ist die Stadt sehr empfehlenswert, daher war ich doch etwas überrascht. Vielleicht lag es aber auch nur an dem Tag, d.h. am 01.01. dass alle Menschen noch etwas verschlafen bzw. besoffen und wie nach einer langen Nacht aussahen...

Daher bin ich nur schnell im Pak´n´Save einkaufen gegangen, um dann weiter die Ostküste hochzufahren.

Ostküste

Ostküste

Auf dem Weg wollte ich eigentlich das Dörfchen Whangara anschauen, in dem der Film "Whalerider" gedreht wurde. Jedoch fand ich nur ein altes Bauernhaus vor, ansonsten keinerlei Anzeichen von einem Marae. Im Nachhinein habe ich gelesen, dass nach dem Film die Zahl der Besucher in die Höhe geschnellt ist und man daher das Dorf aus jeder Karte genommen hat und zudem alle Straßenschilder entfernt hat.

Da es inzwischen ca. 16 Uhr war, wollte ich den nächsten Campingplatz anfahren und dann begann mein Abenteuer...
Da die Neuseeländer auch derzeit Urlaub haben und diese total auf Camping stehen, waren alle Campingplatz (und in der Gegen gab es nur wenige) belegt. So blieb mir nichts anderes übrig, als immer weiter zu fahren. Zum "am Straßenrand stehen bleiben" war es noch zu früh und das mache ich wirklich sehr ungern.

Mit der Zeit wurde ich immer müder (man beachte, dass ich die Nacht vorher keine Minute geschlafen hatte) und zudem unruhiger, da ich nicht wusste wie lange ich noch fahren musste.

Die Gegend an der Ostküste ist die mit den höchsten Anteil an Maori. Das ist auf der einen Seite natürlich schön, denn hier ist die Tradition und Kunst der Maori am Natürlichsten. Auf der anderen Seite hatte mich Terence vor einigen gefährlichen Maori-Gangs in der Region gewarnt...
Daher wollte ich definitiv nicht einfach am Straßenrand stehen bleiben und dort übernachten.

Immer wieder habe ich versucht meine Kiwi-Familie und Mike anzurufen, ob sie vielleicht Bekannte in der Region haben, wo ich unterkommen könnte, aber wie das so im Nirgendwo üblich ist, hatte ich natürlich keinen Handyempfang.

Gegen 21 Uhr hatte ich dann doch noch Glück und habe den letzten Stellplatz auf einem Campingplatz ergattert.

auf dem Campingplatz - Kino hatte jedoch leider geschlossen

auf dem Campingplatz - Kino hatte jedoch leider geschlossen

Am Sonntag, 02.01.2011 bin ich dann in Richtung Bay of Plenty losgefahren und habe erst jetzt gesehen, wie schön die Ostküste ist. Dies konnte ich am Tag vorher aufgrund des Wetters, meiner Müdigkeit und vor allem der Unruhe nicht wirklich genießen.

Hier ein paar Bilder von der Landschaft und Marae (Versammlungshäuser der Maori), die ich auf dem Weg von meinem Campingplatz in Hicks Bay nach Whakatane in der Region Bay of Plenty gemacht habe.

Waihau Bay

Waihau Bay

Damit Ihr einen Eindruck bekommt, mit was die meisten Kiwis hier rumfahren

Damit Ihr einen Eindruck bekommt, mit was die meisten Kiwis hier rumfahren

Marae

Marae

Zum Glück habe ich meinen Van und mein Bett immer dabei...

Zum Glück habe ich meinen Van und mein Bett immer dabei...

Eingang zu einem Marae

Eingang zu einem Marae

in der Nähe der Stadt Whakatane

in der Nähe der Stadt Whakatane

Marae, die Farben rot-schwarz-weiss sind die traditionellen Maori-Farben

Marae, die Farben rot-schwarz-weiss sind die traditionellen Maori-Farben

Eingang zu einem Marae

Eingang zu einem Marae

Abends bin ich bis Rotorua gefahren, wo ich bei Lorraine eingeladen war. Dies war die Bekannte von Couchsurfing, bei der ich bereits auf meinem Wochenendtrip im Oktober 2010 geschlafen hatte.
Den Abend haben Lorraine und ich gemütlich auf der Terrasse verbracht.

Gut gelaunt bin ich am Montag, 03.01.2011 aufgewacht, habe aus dem Fenster geschaut und schaute direkt ins Gesicht eines Pferdes, das weniger als 1 Meter von mir graste

zwei der vier Pferde von Lorraine

zwei der vier Pferde von Lorraine

Weka und ich

Weka und ich

Weka und den Namen des anderen Pferdes habe ich vergesse

Weka und den Namen des anderen Pferdes habe ich vergesse

Anschließend bin ich in Richtung zum Campingplatz meiner Kiwi-Family an den Himatangi Beach losgefahren.
Der Weg führte mich wieder vorbei am Lake Taupo auf die sog. "Desert Road". Da für viele Kiwis an diesem Tag der Urlaub endete und daher viel Verkehr auf den Straßen herrschte, war die Polizeipräsenz immens hoch. Daher habe ich mir nichts dabei gedacht, als ein Polizeiauto hinter mir gefahren ist, bis dieses jedoch plötzlich das Blaulicht anmachte.
Hier gilt die Regel, wenn ein Polizeiwagen mit Blaulicht hinter einem fährt heisst das "Anhalten".

Also fuhr ich links ran und wartete, bis der Polizist zu mir kam. Er hat in meinen Van geschaut und gefragt, wo denn mein Beifahrer sei. Als ich ihm erklärt habe, dass ich alleine unterwegs bin, war er etwas irritiert. Er hatte einige Minuten zuvor einen Van gesehen, dessen Beifahrer nicht angeschnallt war und er war sich sicher, dass ich dies gewesen sei.
Zum Glück hatte ich eine ziemliche Unordnung auf dem Beifahrersitz (d.h. drei paar Schuhe auf dem Boden und einige Reiseführer auf dem Sitz) und es hätte definitiv niemand dort sitzen können, weswegen der Polizist mir schließlich glaubte und ich weiterfahren konnte.

Die Weiterfahrt führte mich wieder am Tongariro-Nationalpark und am Army-Museum vorbei.

Mt Tongariro

Mt Tongariro

Army Museum, im Hintergrund Mt Tongariro

Army Museum, im Hintergrund Mt Tongariro

Army Museum

Army Museum

Ziemlich müde kam ich abends am Campingplatz am Himatangi Beach an und hatte gehofft, meine Kiwi-Family anzutreffen. Nachdem ich allerdings über den kompletten Platz gelaufen war und sie nicht gefunden hatte, habe ich sie auf dem Handy angerufen (um Empfang zu haben musste ich ca. 30 km wieder zurückfahren...). Lisa erzählte mir dann, dass die Anhängerkupplung mitten auf der Autobahn kaputt gegangen sei und der Anhänger (mit Fahrrädern und Surfbrettern beladen) kurz davor war sich vom Auto zu lösen. Zum Glück ist nichts passiert.

Freunde sind dann mit deren Van zur Hilfe gekommen, haben die Autos getauscht und somit konnte meine Kiwi-Family die Reise fortsetzen. Spät abends kamen sie dann gesund am Campingplatz an.

Sonnenuntergang am Himatangi Beach

Sonnenuntergang am Himatangi Beach

Von Montag, 03.01.2011 und die darauffolgenden drei Tage verbrachten wir mit einem befreundeten Paar und deren Kindern, haben gegrillt (u.a. von Terence und Phil selbstgefangene Fische), am Meer verbracht, gespielt und einfach die Zeit genossen.

Terence und Phil vor dem Fischen gehen...

Terence und Phil vor dem Fischen gehen...

... das Ergebnis waren vier leckere Fische

... das Ergebnis waren vier leckere Fische

Die Neuseeländer fahren mit ihren Autos auf den Strand, sehr praktisch

Die Neuseeländer fahren mit ihren Autos auf den Strand, sehr praktisch

unser Auto voll mit Surfbrettern

unser Auto voll mit Surfbrettern

Gemeinsames BBQ mit Phil und Marie...

Gemeinsames BBQ mit Phil und Marie...

...und anschließend Marshmallows für die Kids

...und anschließend Marshmallows für die Kids

Am Donnerstag, 06.01.2011 nahte schließlich der Abschied und es war klar, dass ich meine Kiwi-Family jetzt für eine lange Zeit nicht mehr wiedersehen werde...

das letzte Foto von Emilie und mir...

das letzte Foto von Emilie und mir...

Nach dem Abschied habe ich einen kurzen Zwischenstopp bei Mike in Palmerston North eingelegt, um mich auch von ihm für lange Zeit zu verabschieden (Mike: the next time we´ll meet either in Canada or in Germany )

Danach bin ich bis Wanganui gefahren, das ich von meinem ersten Trip schon kannte. Da die Stadt sehr schön ist, wollte ich für einen Tag auf dem Campingplatz bleiben und hatte einen Platz direkt am Meer im 5km von Wanganui entfernten Castlecliff gefunden.
Am darauffolgenden Tag (Freitag, 07.01.2011) habe ich mich entschlossen noch zwei Tage in Castlecliff zu bleiben und habe mir nochmals die Stadt Wanganui angeschaut. U.a. bin ich in das Museum gegangen, das sehr viel über die Geschichte Neuseelands und Maori zu bieten hatte und auf jeden Fall empfehlenswert ist (Eintritt kostenlos )

Wanganui, ob der wohl beim Wegräumen der Weinachtsdeko vergessen wurde

Wanganui, ob der wohl beim Wegräumen der Weinachtsdeko vergessen wurde

Museum in Wanganui

Museum in Wanganui

Museum in Wanganui

Museum in Wanganui

Damit Ihr seht wie Maori geschrieben aussieht

Damit Ihr seht wie Maori geschrieben aussieht

Abends habe ich mich mit einigen Leuten auf dem Campingplatz unterhalten und habe von dem Wochenmarkt jeden Samstag in der Stadt erfahren.
Daher bin ich am Samstag, 08.01.2011 vormittags auf den Markt von Wanganui gegangen, habe frisches Obst gekauft und habe anschließend die Zeit am Meer verbracht, gelesen oder meine Berichte geschrieben.

Zu erwähnen ist noch, dass heute der bisher heißeste Tag des Jahres mit 27 Grad in Wanganui war.
Die Neuseeländer tragen zum Schwimmen im Meer übrigens selten nur Badesachen, die meisten haben entweder Schwimmanzüge an oder gehen mit T-Shirt und Shorts ins Wasser.
Die Erklärung liegt ist einfach: alles, was nicht vor der Sonne geschützt wird bekommt in kürzester Zeit einen Sonnenbrand...

Daher ist die Sonnencreme 85+ mein ständiger Begleiter und spätestens alle 4 Stunden muss die neue Schicht aufgetragen werden
Immerhin hat mich das bisher vor einem ernsten Sonnenbrand geschützt!

Der Strand ist bei dem Campinglatz nur wenige Meter entfernt

Der Strand ist bei dem Campinglatz nur wenige Meter entfernt

Da mich einige von Euch nach Bildern meines Tattoos gefragt haben, lüfte ich nun endlich das Geheimnis und stelle zwei Fotos ein

Tattoo

Tattoo

Tattoo

Tattoo

© Antje Stach, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neuseeland - Das "Land der langen weißen Wolke"... Das Abenteuer ruft, so dass ich für knapp sieben Monate meine Familie, Freunde und meinen Job hinter mir lasse und in ferne Länder reise. Von September 2010 bis Februar 2011 werde ich in Neuseeland bereisen, anschließend geht´s nach Tasmanien, auf die Fiji-Inseln und nach Hawaii. Gerne lasse ich Euch an den neuen Eindrücken und an meinem Abenteuer teilhaben.
Details:
Aufbruch: 10.09.2010
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 26.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Australien
Fidschi
Vereinigte Staaten
Deutschland
Der Autor
 
Antje Stach berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.