USA - Kanada 2010
29./30.Tag-Sandpoint, Idaho-Missoula, Montana
Metaline Falls - ein Bilderbuchort (240 Einwohner).
Einige Szenen des Films "The Postman" mit Kevin Costner wurden hier gedreht.
Box Canyon Damm - staut den Pend Oreille River auf.
Im Naturschutzgebiet um den Damm leben noch sehr viele Weißkopfadler.
Im historischen Tiger schauen wir uns das örtliche Heimatmuseum, incl. Krimskramsladen, an. Stundenlang könnte ich hier verweilen.
Der Pend Oreille Lake ist der größte See Idahos, 105 km lang und bis zu 350 m tief. Wir fahren an dem schönen See eine zeitlang entlang, bis wir nach Sandpoint kommen.
North Pend Oreille Scenic Byway - Pend Oreille Lake - Clark Fork River
Sonntag, 11. Juli 2010 29. Tag Sandpoint, Idaho, USA
Vom lauten Geknatter der vielen Motorräder, die schon sehr früh wegfahren, werden wir geweckt. Wir gehen zum Frühstück, welches sehr gut und preiswert in dem schönen Hotel ist. Von der Dame an der Rezeption habe ich erfahren, dass meine Ahnung von den Preisabsprachen richtig war. Auf dem HW 3 fahren wir über den Kootenay-Pass, 1.774 m, Richtung amerikanische Grenze. Der Kootenay-Pass (bei den Einheimischen "the Salmo-Creston") in den Selkirk Mountains ist der höchste Pass in Kanada, der das ganze Jahr über geöffnet ist. Und schon sehen wir das Highlight des Tages: Ein junger Elch steht am Wegesrand und beobachtet uns. Es ist sehr schön hier. Die Temperaturen liegen bei 25 Grad. Rolf genießt die Bikerstrecke mit vielen Kurven. An der Grenzstation Nelway sind wir um 10 Uhr und damit wieder in USA, im Staat Washington. Die US-Beamten an der Grenze sind sehr freundlich und so können wir flott weiterfahren. Metaline Falls ist unser nächster Stopp. Die kleine Stadt (240 Einwohner) im Pend Oreille County, war 1997 Schauplatz einiger Szenen des Films "The Postman" mit Kevin Costner. Wir besichtigen einige schöne alte Gebäude und Rolf unterhält sich mit einem netten Truckfahrer, der ihn anspricht. Wir sind froh, wieder in USA zu sein. Unterwegs begegnen uns einige interessante Motorräder, manche mit Stützrädern. Sieht zum Lachen aus. Wir fahren auf dem North Pend Oreille Scenic Byway (früher "the forgotten corner"), einer der schönsten Straßen Washingtons und Idahos. Die umliegende Landschaft wurde in langen Jahren von Gletschern erschaffen. Am Box Canyon Damm ist ein weiterer Halt. In den umliegenden Wäldern leben sehr viele Weißkopfadler. Im kleinen historischen Ort Tiger schauen wir uns das örtliche Museum an. Die Ausstellungsstücke sind liebevoll gesammelt und mit Erklärungen versehen. Ein Krimskrams-Laden vervollständigt das urige Museum. Uns gefallen solche Orte ganz besonders gut. Die Dame des Museums freut sich über die Unterhaltung mit uns. Auf einer Waldwiese tummeln sich Rehe. Es ist eine wunderschöne Gegend hier. In Newport kaufen wir im Safeway ein, gut und günstig. Kurz drauf kommen wir nach Idaho, halten am Albeni Falls Damm und machen Pause. Albeni Poirier entdeckte vor vielen Jahren diese Wasserfälle. Er baute sich dort ein Haus und errichtete eine kleine Stadt. 1955 wurde der Damm gebaut. Weil man den Nachnamen Poirier nicht aussprechen konnte, wurden die Wasserfälle nach seinem Vornamen benannt. Der Damm ist 27 m hoch und 236 m lang. Wir fahren jetzt fast immer am Pend Oreille River entlang. Wunderschöne Häuser mit herrlichen Gärten, daneben die letzten Bruchbuden mit großen Müllhalden - für uns manchmal nicht zu fassen. Die ganze Gegend ist ein riesiges Erholungsgebiet. Viele Badende sind zu sehen, andere fahren Boot oder angeln. Wir kommen nach Priest River, einem kleinen historischen Ort am Fluss. Es ist noch früh, so machen wir eine Stadtrundfahrt und sehen uns die alten Häuser an. Gegen 15 Uhr erreichen wir Sandpoint, nach 168 Meilen = 270 km. Im Days Inn bekommen wir ein sehr schönes Zimmer für 64 Dollar, incl. Frühstück. Die Zimmer sind mit soliden rustikalen Holzmöbeln ausgestattet, sieht urig und wunderschön aus. Die Möbel wurden von einem Bewohner des Ortes hergestellt. Ganz toll. Doch bevor wir das schöne Zimmer beziehen konnten, gab es einige Schwierigkeiten: Das erste Zimmer war noch nicht fertig geputzt, das zweite Zimmer stank nach Rauch, obwohl Nichtraucherzimmer, doch das 3. Zimmer war dann Spitze. Rolf lädt ab, kauft für meine Kugelschreiber neue Minen und dann geht es zum Motorrad waschen. Wir sehen aus wie Sau. In der Zwischenzeit bade ich und wasche meine Haare. Außerdem müssen einige Shirts, Wäsche und Strümpfe gewaschen werden. Bis Morgen wird alles trocken sein. Heute sind es 27 Grad. Wir sind froh, wieder in USA zu sein. Die Menschen sind freundlicher, umgänglicher und gesprächsfreudiger. Heute Abend gibt es mal wieder alkoholfreies Bier für Rolf und für mich Weißwein. Die letzten Tage haben wir abends Grapefrucht-Saft getrunken, weil Bier und Wein so teuer waren. Frisches Baguette, ger. Lachs, Tomaten runden das Menü ab. Der größte Teil der Strecke, die wir heute gefahren sind, war der Panhandle Historic Scenic Byway. Sandpoint ist ein historischer Ort, in dem viele Künstler leben. Eine Vielzahl von Ateliers haben wir gesehen. Gut, dass wir mit dem Motorrad unterwegs sind. Sonst wäre man in der Versuchung zu kaufen, zu kaufen. Der Ort liegt an dem riesigen Pend Oreille Lake, dem größten See Idahos, 105 km lang und an einigen Stellen 350 m tief. Er wird von einer großen Brücke überspannt. Sieht gi-gantisch aus. Der See wurde von Gletscher geschaffen, ist umsäumt von hohen Bergen und tiefgrünen Wäldern. Eine traumhafte Landschaft.
Montag, 12. Juli 2010 30. Tag Missoula, Montana, USA
Gestern hab ich gespürt, dass auch Rolf die vielen Meilen bzw. Ki-lometer spürt, die wir gefahren sind. Rolf war froh, dass wir früh im Hotel waren, er sein Motorrad waschen, danach das Spiel Holland gegen Spanien (zumindest teilweise) anschauen konnte. In Ruhe ein Bier zu trinken hat ihm auch gut getan. Die größte Verantwortung und die meiste Arbeit dieser langen Tour liegen bei ihm, nicht bei mir als Sozia. So hoffe ich, dass wir in den nächsten Tagen einen schönen Ort finden, wo wir 2 Tage bleiben, um uns auszuruhen. Eigentlich wollten wir gestern feiern: 10 Jahre Kennenlernstag, 5 Jahre in unserem schönen Hexenhaus. Heute gibt es im Hotel ein gutes Frühstück. Nach einer netten Unterhaltung mit einem Ehepaar aus Scottsdale beginnen wir unsere Fahrt um 8.45 Uhr: Auf dem HW 200, entlang des wunderschönen Pend Oreille Lake, über Hope, einem hübschen Miniort im Bonner County, Idaho. Um 9.30 Uhr kommen wir nach Montana, wir müssen die Uhr eine Stunde vorstellen. Der HW führt am Bull River entlang, bis nach Trout Creek. Trout Creek, 1981 als "Huckleberry Capitol of Montana" durch staatliche Gesetzgebung proklamiert. Etwas, was wir bemerken und was uns sehr nachdenklich macht: Halb USA ist "for sale". Riesige Ländereien, Wälder sind zu verkaufen und natürlich fast jedes zweite / dritte Haus. Erschreckend. Einige Jungen und Männer sind beim Forellenfang. Zwei Sorten Forellen dürfen nicht gefangen werden, u.a. die Bull Trout. Ich hab gar nicht gewusst, dass es so viele verschiedene Arten von Forellen gibt. Aber Info-Tafeln am Wegesrand haben mich schlau gemacht. Landschaftlich ist die Strecke wunderschön. Ab Thompson Falls führt uns der Weg durch ein schönes Tal mit hohen Felsen, wo Big Horn Schafe leben. Leider kann ich keines erspähen, nur ein paar Rehe auf einer Waldwiese geben sich die Ehre. Um 12 Uhr erreichen wir die White Horse Plains und Plains, eine urige Stadt mit Casinos an den Tankstellen. Hier biegen wir vom HW 200 ab, auf HW 135 Richtung St. Regis. Es ist eine sehr schöne Strecke am Clark Fork River entlang. Dieser Fluss ist 500 km lang, an Volumen der größte Fluss in Montana. Wir machen Pause und beobachten die Angler und Bader. Eine echte Ferienidylle ist das. Unser Weg geht heute nur bis Missoula. Wir haben ja Zeit und genießen das, denn vor Jahren waren wir schon mal hier und mussten aus Zeitgründen fast durchrasen. Wir sind im Lolo National Forest. Es weht ein starker Wind. Sand wird aufgewirbelt, so dass wir nach kurzer Zeit total eingestaubt sind und wie Ferkel aussehen. In St. Regis fahren wir auf die Interstate 90. Eine schöne Strecke, trotz Autobahn, am Clark Fork River entlang. Montana muss man einfach lieben. In Missoula führt uns der Weg zuerst zum Harley-Dealer. Rolf will Öl kaufen. Da der Shop sonst nichts Vernünftiges zu bieten hat (weiße Lederjacke???), fahren wir schnell weiter. Wir haben einen Room Saver für das Southgate Motel, 55 Dollar, 1 Bed, 1 Person. Gegen 16 Uhr, nach 225 Meilen = 362 km, sind wir am Ziel. Wir bekommen ein schönes großes Zimmer für 65 Dollar, incl. Tax. Wir sind sehr zufrieden, denn morgen früh gibt es auch ein Frühstück. Im Safeway kaufen wir frisches warmes Baguette, gegrilltes Hühnchen, Pfirsiche, Aprikosen, Radieschen, Sierra Nevada Pale Ale (angeblich das beste Bier) und Weißwein im Sonderangebot. So sind wir für die nächsten Tage gerüstet. Unser Abendessen ist ein fürstliches Mahl, wir genießen die Ruhe und freuen uns auf die nächsten 4 Wochen. Es ist sehr warm, 34 Grad im Schatten, dazu geht ein starker Wind.
Aufbruch: | 13.06.2010 |
Dauer: | 9 Wochen |
Heimkehr: | 14.08.2010 |
Kanada