USA - Kanada 2010

Reisezeit: Juni - August 2010  |  von Uschi Agboka

17./18. Tag - Roseburg - Kelso, Washington

In O'Brien (Oregon) haben wir diesen schönen Eisenbahnwagen gesehen.

In O'Brien (Oregon) haben wir diesen schönen Eisenbahnwagen gesehen.

Rogue River Gorge

Rogue River Gorge

Rogue River Gorge

Rogue River Gorge

Rogue River Gorge

Rogue River Gorge

Oregon - Rogue River Gorge - Crater Lake NM - Mount Washington

Dienstag, 29. Juni 2010 17. Tag Roseburg, Oregon

Als um 7 Uhr der Wecker schellt, sehen wir, dass es sehr nebelig ist nur 12 Grad hat. Wir entschließen uns daher, die Küste zu verlassen und wieder ins Landesinnere zu fahren. Im Hotel gibt es nur Kaffee, so können wir um 8.30 Uhr losfahren. Da für die ganze Woche Nebel an der Küste angesagt ist, verlassen wir den HW 101 an der Küste und nehmen die 199, eine landschaftlich sehr schöne Strecke, Richtung Grants Pass. Die Fahrt führt uns durch eine wildromantische Schlucht, entlang dem Smith River, den wir von der Straße gut sehen können. Die Bäume sind voller Moos, sehen gespenstisch aus. Nach rd. 20 Meilen (32 km) ist der Nebel verschwunden, wir haben strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Wir kommen um 9.30 Uhr nach Oregon, halten in O'Brien zum Kaffee trinken. Rolf muss wegen eines neuen Reifens telefonieren. Wir treffen einen Biker aus England, der in Dubai arbeitet und sein Motorrad in San Francisco in einer Garage stehen hat. Dieses Jahr will er bis nach Alaska fahren. Das Wetter ist herrlich. Bald sind wir in Cougar County, aber leider sehen wir keine Berglöwen. Am Rogue River Gorge halten wir. Hier strömt Wasser in einer Minute durch die Schlucht, genug, um ein Schwimm-Becken von Olympia-Größe zu füllen. Das Wasser ist eiskalt, 5 Grad. Der Rogue-River ist 346 km lang, sein größter Nebenfluss ist der Illionois-River. Auf der Weiterfahrt sehen wir weitläufige Weinberge, für uns erstaunlich, befinden wir uns doch in der "snow zone". Bald kommen wir zum Crater Lake National Monument. Er umfasst das Gebiet des Vulkans Mount Mazama und den 594 m tiefen Kratersee "Crater Lake" in seinem Kessel. Dieser See ist der tiefste See in den USA, der zweittiefste in Nordamerika und neuntiefste in der Welt. Der Vulkan Mazama ließ diesen See vor mehr als 7.700 Jahren entstehen. Eine kleine Insel im See, Wizard Island, kann mit dem Boot besucht werden. Der See wurde, als er entdeckt wurde, "Deep blue Lake" genannt, nach seiner tiefblauen Farbe. Später wurde er in "Crater Lake" umbenannt. Die wundervolle blaue Farbe des Sees ist ein Traum. Wir lernen einen netten Biker aus Hawaii kennen, mit dem wir Reiseerfahrungen austauschen. Dann fahren wir einen Rundweg um den See und machen auf einer Mauer Teepause. Wie immer fotografiert Rolf direkt am Abgrund. Ich kann da manchmal gar nicht hinsehen. Auf dem HW 138 geht es weiter nach Westen, nach Roseburg. Es ist eine tolle Strecke, durch den Umpqua National Forest in den Cascade-Mountains. In dem großen Wald leben mehr als 250 Tierarten. Es geht am Umpqua River entlang, durch ein schönes Tal mit steilen Felswänden. Der Eagle Rock ragt majestätisch in die Höhe. Die Temperatur ist angenehm zum Fahren. Um 16.30 Uhr machen wir mitten im Wald am Fluss Pause. Von den Bäumen hängen die Moosflechten herab - unheimlich. Auch die Weiterfahrt ist traumhaft: Der Waldboden ist bedeckt mit einem Blütenmeer aus rosa, gelben, weißen und violetten Blumen Es sind Blumendecker. Die würde ich gerne Zuhause haben. Später wechseln die Blumen, sie werden filigran, wehen leicht im Wind, wie ein Schleier. So etwas Schönes haben wir lange nicht gesehen. Gegen 17.15 Uhr erreichen wir Roseburg, nach 310 Meilen = 499 km. Erst muss getankt werden und dann suchen wir ein Hotel. Wir finden das Americas Best Value, gut sauber, günstig und mit Frühstück. Wir sind happy. Schnell wird ausgeladen und dann geht es zu Fred Meyers, einkaufen: Hühnchen für Rolf, Käse für mich, Kirschen, Bananen, Tomaten, Wein und einen riesigen Pott Salz. Letztens hab ich Erdnüsse ohne Salz gekauft, darum will Rolf die Erdnüsse mit dem Salz vermischen. Das restl. Salz lassen wir im Hotel. Big - das ist Amerika. Morgen geht es nach Eugene. Dort wird Rolf einen neuen Reifen montieren lassen. Der Plan ist, dass es dann weiter geht nach Mount St. Helens und Mount Rainier. Wir schauen noch einen nachdenklich machenden Film über Mogadischu an und gehen spät schlafen.

Mittwoch, 30. Juni 2010 18. Tag Kelso, Washington

Da das Frühstück im Hotel sehr gut ist, lassen wir uns Zeit. Rolf will auch noch einmal an den PC. Erst um 9.30 Uhr fahren wir los. Die Fahrt über die Interstate 5 gen Norden bis nach Eugene (71 Meilen = 114 km) vergeht wie im Flug, so dass wir schon um 10.30 Uhr beim Harley Dealer ankommen. Entlang der Autobahn gab es riesige Felder mit Margariten, sah toll aus. Gegen 12.30 Uhr ist der neue Reifen montiert und wir können weiterfahren. Rolf hat schon vorab im Internet ein Zimmer im Best Western in Kelso gebucht. Heute ist es nicht so warm, so haben wir Jacken und Hemden an. Es geht auf der 126 nach Osten. Wir sehen den Mount Washington (2.376 m), der aussieht wie das Matterhorn, weiter am McKenzie River entlang, über den Santiam-Pass (1.468 m). Wir sehen "toten" Wald, doch der Boden ist grün, es kommen neue Bäume. In Sisters, einem kleinen Ort, tanken wir und fahren dann durch die westlichen Cascade Mountains, Richtung Salem, über die 22, am North Santiam River entlang. Der Mount Jefferson, ein erloschener Schichtvulkann, 3.199 m, schneebedeckt, ist ein herrlicher Anblick. Es handelt sich um den zweithöchsten Berg in Oregon. Die Cascade Range / Kaskadengebirge ist ein Gebirgszug vulkanischen Ursprungs. Er stellt einen Teil des Pazifischen Feuerrings (Ring of Fire) dar. Der höchste Kaskadengipfel ist der Mount Rainier, 4.394 m, aber der wohl bekannteste ist der Mount St. Helens (2.549 m), der im Jahr 1980 ausbrach. Bei diesem Ereignis verlor der Berg seinen Gipfel und es bildete sich ein gewaltiger Krater. Ein riesiger Stausee, Detroit Lake, gebildet durch den Detroit Dam, mit einer Fläche von 14,3 km², einer max. Tiefe von 134 m (durchschnittliche Tiefe 37 m) und einer Uferlänge von 51,4 km, ist ein schönes Naherholungsgebiet, nicht nur für die 74 km entfernte Stadt Salem. Wunderschöne, gepflegte Häuser mit herrlichen Gärten säumen die Straße. An vielen Postkästen steckt die amerikanische Flagge und ein rotes Warndreieck warnt, vor was? Aber wirklich faszinierend sind die Schilder "Neighbourhood-Watching", die Diebe und Einbrecher abhalten sollen. Ab Salem nehmen wir die Autobahn, Richtung Seattle. Um 19 Uhr fahren wir über den Columbia River, sind nun im Staat Washington. Der Columbia River ist ein 1.953 km langer Fluss im westlichen Nordamerika. Er ist der wasserreichste aller nordamerikanischen Flüsse, die in den Pazifischen Ozean münden. Mit seinem linken Nebenarm, dem Snake River, zusammen hat er eine Länge von 2.240 km. Erst gegen 20 Uhr erreichen wir das Best Western in Kelso, Aladin Motor Inn, nach 407 Meilen = 655 km, nach 10 Stunden, davon 7,5 Std. Fahrzeit. Ich bin ziemlich fertig, so lädt Rolf schnell ab, dann essen wir, lesen SMS - Wulff, im 3. Wahlgang Bundespräsident - sehen fern, duschen und gehen dann früh schlafen.

Crater Lake National Monument - mit Blick auf Wizard Island.

Crater Lake National Monument - mit Blick auf Wizard Island.

Crater Lake - mit 594 m  der tiefste See der USA.
Rolf hat hier mal wieder direkt am Abgrund fotografiert.

Crater Lake - mit 594 m der tiefste See der USA.
Rolf hat hier mal wieder direkt am Abgrund fotografiert.

Es lag noch viel Schnee am Crater Lake und es war ziemlich kalt.

Es lag noch viel Schnee am Crater Lake und es war ziemlich kalt.

Am Clearwater River

Am Clearwater River

Im Umpqua National Forest - von den Bäumen hängen Moosflechten, sieht gespenstisch aus.

Im Umpqua National Forest - von den Bäumen hängen Moosflechten, sieht gespenstisch aus.

Die "Hauskatze" im Americas Best Value in Roseburg. Unser Hühnchen hat sie verschmäht.

Die "Hauskatze" im Americas Best Value in Roseburg. Unser Hühnchen hat sie verschmäht.

Mount Washington (2.376 m) - ein Berg der Cascade Range. ähnelt dem Matterhorn.

Mount Washington (2.376 m) - ein Berg der Cascade Range. ähnelt dem Matterhorn.

Dieses Schild hat mir besonders gut gefallen!

Dieses Schild hat mir besonders gut gefallen!

© Uschi Agboka, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit dem Motorrad zwei Monate durch den Westen der USA und Kanada - British Columbia und Alberta.
Details:
Aufbruch: 13.06.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 14.08.2010
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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