USA - Kanada 2010

HW 14 / Poudre River / Scenic Wyoming HW 130 / Rainbow Valley

Dienstag, 10. August 2010 59. Tag Laramie, Wyoming

Da wir in dem "Super-Hotel" kein Frühstück bekommen, fahren wir um 7.30 Uhr los, in das historische Fort Collins - Downtown. In einem von außen sehr nett aussehenden Cafe wollen wir frühstücken. Dies ist auch ein Reinfall. Das Essen wird in einer Plastikbox serviert und nur die Bratkartoffeln sind gut. Manchmal haben die Amis einfach keine Esskultur. Das Wetter wird schön, nach dem Nebel kommt Sonne. Unsere Tour führt uns über den HW 14 Richtung Walden, am Poudre River entlang, durch die Wildnis. Die Landschaft wechselt zwischen engen Canyons, wo die nackten schroffen Felsen direkt neben der Straße senkrecht steil in die Höhe gehen und weiten Tälern mit blühenden Wiesen. Die Berge haben seltsame Formen, einer sieht aus wie ein schlafender Elefant. Nur wenige Häuser gibt es auf der Strecke (70 Meilen = 112 km) bis auf den Cameron Pass, 3.132 m. Der Pass liegt zwischen dem südlichen Ende der Medicine Bow Mountains und dem nördlichen Ende der Never Summer Mountains. Im 19. Jh. lebten die Ute-Indianer in dieser schönen wilden Gegend, durch die nie eine Eisenbahn führte. Erst 1920 wurde eine Straße durch den engen Canyon gebaut, der HW 14, heute die bequemste Verbindung zwischen Fort Collins und Walden. Wir machen Pause, die Sonne scheint, doch es geht ein leichter Wind. Auf der Weiterfahrt begleitet uns der Michigan River. Ab dem Ort Gould bis Walden erstreckt sich eine weite Hochebene, bewachsen mit Sagebrush. In Walden tanken wir. Das schöne Cafe dort besuchen wir heute nicht, wir fahren weiter. Endlose Pinienwälder wachsen entlang der Straße, mitten unter ihnen sehen wir einen geschmückten Weihnachtsbaum, farbenfroh durch bunte Kugeln und Lametta. Wir können es kaum glauben, es ist doch mitten im Sommer. Und weiter geht die Fahrt bis Riverside, einem urigen Ort mit nur 59 Einwohnern. An der Dorfkneipe halten wir und trinken einen ausgezeichneten Kaffee für 1 Dollar. Die Kneipe ist voll, es ist 12.30 Uhr, alle sind beim Lunch. Wir glauben manchmal, dass hier niemand mehr was selbst macht oder kocht. Wir sitzen draußen und relaxen. Die Tour geht weiter, über den Snowy Range Pass, 3.306 m, Richtung Laramie. Seit 11.30 Uhr sind wir übrigens in Wyoming und fahren auf dem Scenic Wyoming HW 130 durch den Medicine Bow National Forest. Hier ist es das ganze Jahr über ziemlich kalt. Nicht umsonst heißt der HW auch Snowy Range Scenic Byway. Der Wald, obwohl arg vom Borkenkäfer geplagt, duftet herrlich nach Pinien und der Waldboden ist übersät mit blühenden Wildblumen in den verschiedensten Farben. Sieht ganz zauberhaft aus. Wir fahren am Silver Lake, Lake Marie und Mirror Lake vorbei. Sehr schöne Bergseen, die bei unserem letzten Besuch zugefroren waren. Gegen 14 Uhr sind wir im Rainbow Valley, eine weite Hochebene. In Centennial (191 Einwohner) machen wir in einem historischen Hotel - Mountain View - Cafepause. Wir genießen die Sonnenstrahlen, die ein bisschen wärmen. Heute haben wir außer einigen Rindern und Quarterhorse Pferden nur eine Antilope mit einem herrlichen Geweih gesehen. Weiter geht es nach Laramie, wo wir um 15 Uhr, nach 248 Meilen = 399 km, beim Harley-Dealer eintreffen, um unseren letzten Stempel abzuholen. Anschließend gehen wir in die örtliche Bücherei, um den PC zu nutzen (Emails checken, Planschbecken für Junis bestellen, Hotel suchen etc.). Wir sind bei allem erfolgreich und treffen gegen 17.30 Uhr im Americas Best Value ein. Es wird von einer netten chinesischen Familie geführt. Ausladen, Duschen, essen und dann ist mal wieder Fernsehen angesagt. Wir sind rechtschaffen müde, nach 2 Monaten Motorradfahren.

Mittwoch, 11. August 2010 60. Tag Greeley, Colorado

Im Hotel gibt es kein Frühstück und leider finden wir in Laramie kein schönes Cafe, welches uns zusagt. Darum fahren wir gleich bis Fort Collins. Aber diese Stadt mag uns wohl nicht. Erst finden wir kein Cafe, dann befahren wir noch zu allem Überfluß eine Einbahnstraße in falscher Richtung. Also heißt es weiterfahren, bis Loveland. Dort finden wir ein Perkins Restaurant, ganz neu, mit schönem Garten. Wir sind begeistert. Heute Morgen waren es 15 Grad bei der Abfahrt, nun haben wir fast 30 Grad. Das Frühstück mit frischen Eiern, Bratkartoffeln, Schinken-Käse-Omelett, Kaffee und Pfannkuchen ist hervorragend. So gestärkt geht es in die Outlet-Mall von Loveland. Aber nichts von dem, was wir suchen, finden wir hier. Wir statten auch dem Harley-Dealer in Loveland einen Besuch ab, ein Stempel fehlt uns noch. Dort treffen wir auf Thomas Hess, einen Bekannten von Rolf, der mit einer Gruppe (5 Fahrer) unterwegs ist. Einer der Motorradfahrer aus Deutschland ist stolze 80 Jahre, was man ihm aber nicht ansieht. Wir fahren nun die letzten Meilen nach Greeley, zu unserem Harley-Dealer, wo Rolf das Vorderrad des Motorrades prüfen lassen will, während es voll beladen ist. Mit Donna und Jim wird lange gequatscht. Es dauert ja, bis wir uns wieder sehen. Ein Hemd für Rolf und einige Pin Saver werden noch gekauft. Dann geht es ins Super 8 Hotel, zum Abladen. Rolf holt unsere Koffer aus der Garage und wir sortieren alle unsere Sachen, denn die 4 Koffer müssen genau gepackt werden, damit kein Koffer zu schwer ist. Übergewicht muß jetzt teuer bezahlt werden. Rolf verfrachtet die Dinge, die wir in USA lassen, in die Koffer im Motorrad. Zwei Koffer packen wir schon mal fertig, einer wird aufgegeben, der andere ist Handgepäck. Rolfs Rucksack ist auch flott gepackt. Die beiden anderen Koffer packen wir erst morgen. Heute sind wir 114 Meilen = 184 km gefahren. Insgesamt waren wir 13.871 Meilen = 22.332 km in 58 Tagen unterwegs, durchschnittlich 385 km/Tag. Nachdem wir ge-badet, geduscht haben, laufen wir zum Texas Road House, um nochmals ein gutes Steak zu essen. Es gibt zusätzlich Chilisuppe, Salat, Baked Potatoes, dazu Cola und Weißwein. Um 18 Uhr sind wir zurück im Hotel, wo Rolf noch ein Zigarillo raucht, ehe wir früh schlafen gehen. Zwei wundervolle Monate in den USA sind vorbei. Morgen hat das Motorrad noch einen Service-Termin. Ich lasse meine Fuß- und Fingernägel pflegen und einige kleine Einkäufe stehen noch an. Die restlichen Koffer werden gepackt. Freitag Morgen um 11.15 Uhr geht der Flieger Richtung Heimat.

Donnerstag, 12. August 2010 61. Tag Greeley, Colorado

Wir schlafen lange, frühstücken und laufen dann zur Mall of Gree-ley. Hier lasse ich meine Füße und Hände behandeln. Die Chinesen haben das Geschäft seit 4 Jahren, der Service, der Preis, alles stimmt hier. In diesem Jahr hat die Besitzerin ein 3 ½ monate altes Baby mit im Laden. Alle kümmern sich rührend darum. Ein Babysitter ist nicht erforderlich. Die restlichen Einkäufe werden getätigt, Unterwäsche und im Body Shop Einiges "for sale". Nun hoffen wir, dass das Gewicht der Koffer stimmt. Um 15 Uhr bin ich zurück im Hotel, Rolf erledigt noch die letzten Dinge mit dem Motorrad. Heute Abend gehen wir nicht zum Essen, sondern zum Road Kill Grill, wo ein Treffen der Biker des Harley-Dealers stattfindet. Es gibt viel zu laute Live-Musik, Margeritas und Tacco Shells, welche sehr gut schmecken. An unserem Tisch sitzt ein Ehepaar, welches sehr nett ist und mit dem wir uns gut unterhalten. Adressen werden ausgetauscht. Es ist ein schöner Abend und ein schöner Abschluß eines wunderbaren Urlaubs.

Freitag, 13. August 2010 62. Tag Greeley, Colorado
Samstag, 14. August 2010 63. Tag - Niederbayern

Um 5.45 Uhr schellt der Wecker. Wir wollen uns nicht hetzen. Der Shuttle Bus kommt um 7.45 Uhr, um uns nach Denver zum Flughafen zu bringen. Dieses Jahr klappt alles hervorragend, nur Rolfs Handwaage ist kaputt, der Zeiger bricht ab. Doch wie immer halt Rolf auch für dieses Problem eine schnelle Lösung. Wir müssen etwas umpacken und dann geht es nach einem guten Frühstück zum Flughafen. Rolf macht Self-Check-In, da er gestern am PC schon alles vorbereitet hat. So geht alles ruckzuck. Nur die Sicherheitskontrolle dauert mal wieder bei mir länger. Es piept ohne Unterlass. Dann ist alles überstanden und wir warten, dass wir an Bord gehen können. Da Rolf annimmt, dass wir "notlanden" müssen, hat er sich Proviant mitgenommen: Salami, Brot und Wasser werden nun vertilgt. Unsere beiden Handgepäck-Koffer dürfen wir noch aufgeben, so dass wir nun nur unsere beiden Rucksäcke haben. Ist angenehm. Wir starten pünktlich und kommen gut in Philadelphia an. Hier klappt alles reibungslos, doch aufgrund einer Reparatur starten wir mit 1 ½ Std. Verspätung. In München holt uns Rolfs Schwiegersohn mit Junis ab. Er fährt uns nach Hause nach Niederbayern und übernachtet bei uns, ehe er am Sonntag zurück nach BW fährt. Junis wird für eine Woche bei uns Ferien machen.