Wir sind dann mal weg...!

Reisezeit: Juni - Dezember 2011  |  von Julia Meyer Andi Thiesemann

On the road again: Mendozaaaa

Im Land der Sonne und des guten Weines

Nachdem wir am Montag allein die Stadt erkundet haben, ist am Dienstag Lisa aus Córdoba angereist. Die Mendocinos, also die Bewohner der Provinz Mendoza, nennen ihre Heimat "Land der Sonne und des guten Weines", la tierra de sol y buen vino. Stimmt! Wer Lust auf einen leckeren Rotwein hat, sollte sich mal einen Malbec aus Mendoza besorgen (lieber Weisswein? Torrontes aus Salta, oder, Claudi?!). Den ersten gemeinsamen Tag haben wir auch genutzt, um im riesigen Parque General San Martín die nach deutschen Maßstaeben sommerlichen Temperaturen von ueber 30 Grad zu geniessen, Mate zu trinken und den Cerro de la Gloria mit dem Denkmal zur Erinnerung an den Sieg des Nationalhelden San Martín gegen die spanischen Kolonialherren in Argentinien (aber auch in Chile und Peru) zu besteigen. Ausserdem hatten wir interessante Begegnungen...ein Fischer, der seine Netze im, ehrlich gesagt, eher verdreckten See ausgelegt hatte und nun Zeit und Lust zum Plauschen hatte. Seine Einleitung zum Gespraech war auch gleich die Frage, ob wir wohl gerade Laesterstunde (wobei die Vokabel eher positiv ist...so im Sinne von Kaffeeklatsch) mit Mate halten...=) Dann hat er uns in aller Seelenruhe von allen seinen zehn Kindern und saemtlichen Krankheiten erzaehlt, Diabetes, irgendwas mit dem Herzen...aber das argentinische Gesundheitssystem ist zum Glueck okay (wenn wir das bis dahin noch alles richtig verstanden haben ). Die zweite Unterhaltung war schon schwieriger: ein voellig verstoerter Belgier, der morgens auf dem Weg vom Busbahnhof in die Stadt ueberfallen worden war und jetzt nur noch seine Klamotten, die er trug, hatte. Kein Geld, keinen Pass... Dabei hatten wir uns gerade hier in Mendoza so sicher gefuehlt. Und dann hat Belgien ja momentan auch noch nicht mal eine Regierung, sodass auf seine Anrufe beim Konsulat anscheinend nur der Anrufbeantworter reagiert. Uff! Da ist man froh, zu zweit unterwegs zu sein und zu wissen, dass man doch zumindest einige Freunde in der Naehe (okay, relativ...auf dem gleichen Kontinent zumindest) hat.

Die naechsten Tage waren dann aber noch deutlich abenteuerlicher: am Mittwoch ging es in die Vorkordilliere zum Trekking mit Abseilen (die laengste Strecke war 40m hoch). Julia hat bei der Wanderung ausserdem mal naehere Bekanntschaft mit einem Kaktus geschlossen, als sie auf dem steilen Schotterweg ins Rutschen kam und reflexmaessig hinter sich griff, um den Sturz abzufangen...hallo, Kaktusstacheln. Wusstet ihr, dass die Biester Widerhaken haben? Wir jetzt schon Aber unser Guide konnte uns beruhigen, nach ein paar Monaten wachsen die Reste von allein raus...
Zum Entspannen ging es hinterher noch in die Thermalquellen.
Am Donnerstag sind wir wieder in die Anden gefahren, diesmal allerdings zum Rafting auf dem Rio Mendoza (jaaa...ein Gletscherfluss mit gefuehlten -20 Grad). Andi und ich durften ganz vorn im Boot sitzen. Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass meine Wette mit dem Guide ("Wer ins Wasser faellt, zahlt ein Bier an mich, wer sein Paddel fallen laesst, zwei." "Und wenn ich nicht reinfalle, bekomme ich das Bier?" - "Klar, koennen wir so machen...") irgendwie den bloeden Nebeneffekt hatte, das er uns staendig in die haertesten Stromschnellen dirigierte. Reingefallen bin ich zwar nicht, aber vollkommen nass war ich trotzdem
Nach der Tour konnten wir noch ein paar Stunden am Pool inmitten der Wahnsinnskulisse der zum Teil schneebedeckten Andengipfel geniessen, bevor es zurueck in die Stadt ging. Fotos gibts uebrigens nicht, die Foto-CD sollte 10€ kosten und das war dann doch deutlich zu viel...also, stellt euch einfach vor, wie wir in den komischen Gummianzuegen im Schlauchboot durch die Stromschnellen rasen

Am Freitag war dann Trennungstag. Lisa hat sich auf den Weg nach Chile gemacht, um durch die Ausreise ihr Visum zu verlaengern und die Straende in Valparaiso zu geniessen, Julia hat einen Gammel-Relax-Tag mit schoenem Buch auf den Plazas der Stadt eingelegt, und Andi ist mit einer Tour in die Anden gefahren, bis an den Fuss des hoechsten Berges ausserhalb des Himalaya [Kleines Geo-Quiz fuer Zwischendurch: Wer kennt den Namen? Aufloesung gibts unten...].

Den Samstag haben wir dann noch gemeinsam gemuetlich in Mendoza verbracht, weil erst abends um halb zehn der Bus nach Bariloche ging...Zeit, um das letzte Blogkapitel fertigzuschreiben!

Der Eingang zum Parque San Martin

Der Eingang zum Parque San Martin

Unser Fischer am See

Unser Fischer am See

Im Park

Im Park

Das obligatorische Denkmal von San Martin

Das obligatorische Denkmal von San Martin

...und ploetzlich sitzt da der Papagei und sagt "Hola"...

...und ploetzlich sitzt da der Papagei und sagt "Hola"...

Blick durch die Vorkordillieren Richtung Mendoza

Blick durch die Vorkordillieren Richtung Mendoza

Hier sieht man sowohl Julia als auch den steilen, schotterigen Weg und den ein oder anderen Kaktus. Los, Leute, Kopfkino!

Hier sieht man sowohl Julia als auch den steilen, schotterigen Weg und den ein oder anderen Kaktus. Los, Leute, Kopfkino!

Die letzte Herausforderung.

Die letzte Herausforderung.

Lisa hats geschafft!

Lisa hats geschafft!

Blick von Mendoza auf die wirklich grossen Berge

Blick von Mendoza auf die wirklich grossen Berge

Das kleine Rinnsal wird spaeter mal unser Raftingfluss. In sein Flussbett muss er auch noch hineinwachsen.

Das kleine Rinnsal wird spaeter mal unser Raftingfluss. In sein Flussbett muss er auch noch hineinwachsen.

Nein, kein Urinstein, sondern die Puente del Inca, eine ueber lange Zeit natuerlich entstandene Bruecke aus schwefligem Gestein

Nein, kein Urinstein, sondern die Puente del Inca, eine ueber lange Zeit natuerlich entstandene Bruecke aus schwefligem Gestein

Einen Bahnhof gibt es, der Zug zwischen Argentinien und Chile ist aber leider im Ruhestand

Einen Bahnhof gibt es, der Zug zwischen Argentinien und Chile ist aber leider im Ruhestand

Ein Markt auf 3000m Hoehe. Einer auf dem Bild ist vom Shoppen schon ganz erschoepft.

Ein Markt auf 3000m Hoehe. Einer auf dem Bild ist vom Shoppen schon ganz erschoepft.

Wir scheinen uns dem wirklich hohen Berg zu naehern (Na? Wer weiss jetzt den Namen??)

Wir scheinen uns dem wirklich hohen Berg zu naehern (Na? Wer weiss jetzt den Namen??)

Ein Tipp: Der Name faengt mit Acon- an und hoert mit -cagua auf. Richtig!! Der Aconcagua, stolze 6962 m hoch

Ein Tipp: Der Name faengt mit Acon- an und hoert mit -cagua auf. Richtig!! Der Aconcagua, stolze 6962 m hoch

Von den 5000 Kletterern schaffen es jedes Jahr 5-10, nicht lebendig zurueckzukommen. Der Friedhof erinnert an diese Sportler.

Von den 5000 Kletterern schaffen es jedes Jahr 5-10, nicht lebendig zurueckzukommen. Der Friedhof erinnert an diese Sportler.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Das Studium ist geschafft, die Koffer sind gepackt und der Puyehue scheint auch gnädig gestimmt. Südamerika, wir kommen! In den nächsten fünfeinhalb Monaten touren wir durch Argentinien, Chile und Peru - wer möchte, kann uns hier "begleiten" :) Beste Grüße! Julia und Andi
Details:
Aufbruch: 15.06.2011
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 01.12.2011
Reiseziele: Argentinien
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru
Der Autor
 
Julia Meyer Andi Thiesemann berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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