Wir sind dann mal weg...!
On the road again: Mendozaaaa
Im Land der Sonne und des guten Weines
Nachdem wir am Montag allein die Stadt erkundet haben, ist am Dienstag Lisa aus Córdoba angereist. Die Mendocinos, also die Bewohner der Provinz Mendoza, nennen ihre Heimat "Land der Sonne und des guten Weines", la tierra de sol y buen vino. Stimmt! Wer Lust auf einen leckeren Rotwein hat, sollte sich mal einen Malbec aus Mendoza besorgen (lieber Weisswein? Torrontes aus Salta, oder, Claudi?!). Den ersten gemeinsamen Tag haben wir auch genutzt, um im riesigen Parque General San Martín die nach deutschen Maßstaeben sommerlichen Temperaturen von ueber 30 Grad zu geniessen, Mate zu trinken und den Cerro de la Gloria mit dem Denkmal zur Erinnerung an den Sieg des Nationalhelden San Martín gegen die spanischen Kolonialherren in Argentinien (aber auch in Chile und Peru) zu besteigen. Ausserdem hatten wir interessante Begegnungen...ein Fischer, der seine Netze im, ehrlich gesagt, eher verdreckten See ausgelegt hatte und nun Zeit und Lust zum Plauschen hatte. Seine Einleitung zum Gespraech war auch gleich die Frage, ob wir wohl gerade Laesterstunde (wobei die Vokabel eher positiv ist...so im Sinne von Kaffeeklatsch) mit Mate halten...=) Dann hat er uns in aller Seelenruhe von allen seinen zehn Kindern und saemtlichen Krankheiten erzaehlt, Diabetes, irgendwas mit dem Herzen...aber das argentinische Gesundheitssystem ist zum Glueck okay (wenn wir das bis dahin noch alles richtig verstanden haben ). Die zweite Unterhaltung war schon schwieriger: ein voellig verstoerter Belgier, der morgens auf dem Weg vom Busbahnhof in die Stadt ueberfallen worden war und jetzt nur noch seine Klamotten, die er trug, hatte. Kein Geld, keinen Pass... Dabei hatten wir uns gerade hier in Mendoza so sicher gefuehlt. Und dann hat Belgien ja momentan auch noch nicht mal eine Regierung, sodass auf seine Anrufe beim Konsulat anscheinend nur der Anrufbeantworter reagiert. Uff! Da ist man froh, zu zweit unterwegs zu sein und zu wissen, dass man doch zumindest einige Freunde in der Naehe (okay, relativ...auf dem gleichen Kontinent zumindest) hat.
Die naechsten Tage waren dann aber noch deutlich abenteuerlicher: am Mittwoch ging es in die Vorkordilliere zum Trekking mit Abseilen (die laengste Strecke war 40m hoch). Julia hat bei der Wanderung ausserdem mal naehere Bekanntschaft mit einem Kaktus geschlossen, als sie auf dem steilen Schotterweg ins Rutschen kam und reflexmaessig hinter sich griff, um den Sturz abzufangen...hallo, Kaktusstacheln. Wusstet ihr, dass die Biester Widerhaken haben? Wir jetzt schon Aber unser Guide konnte uns beruhigen, nach ein paar Monaten wachsen die Reste von allein raus...
Zum Entspannen ging es hinterher noch in die Thermalquellen.
Am Donnerstag sind wir wieder in die Anden gefahren, diesmal allerdings zum Rafting auf dem Rio Mendoza (jaaa...ein Gletscherfluss mit gefuehlten -20 Grad). Andi und ich durften ganz vorn im Boot sitzen. Mir ist ziemlich schnell klar geworden, dass meine Wette mit dem Guide ("Wer ins Wasser faellt, zahlt ein Bier an mich, wer sein Paddel fallen laesst, zwei." "Und wenn ich nicht reinfalle, bekomme ich das Bier?" - "Klar, koennen wir so machen...") irgendwie den bloeden Nebeneffekt hatte, das er uns staendig in die haertesten Stromschnellen dirigierte. Reingefallen bin ich zwar nicht, aber vollkommen nass war ich trotzdem
Nach der Tour konnten wir noch ein paar Stunden am Pool inmitten der Wahnsinnskulisse der zum Teil schneebedeckten Andengipfel geniessen, bevor es zurueck in die Stadt ging. Fotos gibts uebrigens nicht, die Foto-CD sollte 10€ kosten und das war dann doch deutlich zu viel...also, stellt euch einfach vor, wie wir in den komischen Gummianzuegen im Schlauchboot durch die Stromschnellen rasen
Am Freitag war dann Trennungstag. Lisa hat sich auf den Weg nach Chile gemacht, um durch die Ausreise ihr Visum zu verlaengern und die Straende in Valparaiso zu geniessen, Julia hat einen Gammel-Relax-Tag mit schoenem Buch auf den Plazas der Stadt eingelegt, und Andi ist mit einer Tour in die Anden gefahren, bis an den Fuss des hoechsten Berges ausserhalb des Himalaya [Kleines Geo-Quiz fuer Zwischendurch: Wer kennt den Namen? Aufloesung gibts unten...].
Den Samstag haben wir dann noch gemeinsam gemuetlich in Mendoza verbracht, weil erst abends um halb zehn der Bus nach Bariloche ging...Zeit, um das letzte Blogkapitel fertigzuschreiben!
Hier sieht man sowohl Julia als auch den steilen, schotterigen Weg und den ein oder anderen Kaktus. Los, Leute, Kopfkino!
Das kleine Rinnsal wird spaeter mal unser Raftingfluss. In sein Flussbett muss er auch noch hineinwachsen.
Nein, kein Urinstein, sondern die Puente del Inca, eine ueber lange Zeit natuerlich entstandene Bruecke aus schwefligem Gestein
Ein Tipp: Der Name faengt mit Acon- an und hoert mit -cagua auf. Richtig!! Der Aconcagua, stolze 6962 m hoch
Von den 5000 Kletterern schaffen es jedes Jahr 5-10, nicht lebendig zurueckzukommen. Der Friedhof erinnert an diese Sportler.
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru