Wir sind dann mal weg...!
Peru: Machu Picchu
Die Fahrt nach Aguas Calientes
Mit einem Taxi brachte uns die Tourverkaeuferin zum...was auch immer, Sammeltaxiplatz fuer die Umgebung trifft wohl am ehesten als Bezeichnung zu. Neben Minibussen gab es auch jede Menge "Privatautos", die einen zum Beispiel zu unserem Ziel bringen, Ollantaytambo, 1 1/2 Stunden von Cusco entfernt. In ein solches Auto wurden auch wir verfrachtet, und schon gings los. Unser Fahrer hiess wahrscheinlich irgendwas mit "Schumacher" und legte die Strecke in Rekordgeschwindigkeit zurueck...die tolle Landschaft (immerhin bekamen wir einen Teil des "Heiligen Tals der Inka" zu sehen) konnten wir kaum wuerdigen, weil man sich bei der Affengeschwindigkeit nur um immer neue Haltegriffe kuemmern konnte und oft sowieso lieber die Augen zugemacht hat. Dazu dudelte in einer Wahnsinnslautstaerke Folkloremusik aus dem Radio, die der auf dem Beifahrersitz fahrende Gast anscheinend besonders gern mochte und abwechselnd lauter sang und das Radio noch ein Stueck aufdrehte...Aber scheinbar, uns geht es ja gut, hatte unser Kamikazefahrer das Ganze doch im Griff, und schon um halb zwoelf waren wir in Ollantaytambo.
Hier wuerden wir in den Zug nach Aguas Calientes zusteigen (durch die Taxifahrt konnten wir ziemlich gut sparen, die Zugfahrt mit PeruRail ist die einzige Moeglichkeit, nach Aguas Calientes bzw. "Machu Picchu Dorf" zu gelangen, und das nutzen sie auch mit gesalzenen Preisen aus). Als Mittagessen teilten wir uns einen Megamaiskolben mit Ziegenkaese und konnten dann auch gleich zum Bahnhof laufen.
Die Zugfahrt war ein absolutes Highlight. Durch ein immer schmaler werdendes, von unheimlich steilen, hohen Bergen eingefasstes Tal ging es am Fluss entlang immer weiter abwaerts Richtung Amazonasbecken (grobe Richtung, der "echte" Amazonas ist noch 500 km entfernt, aber der Fluss muendet irgendwann in ihn). Durch die Panoramafenster hatten wir einen grossartigen Blick auf alles, nur gestoert durch das lautstarke Geplaerre der beiden amerikanischen Paerchen vor bzw. neben uns...gottseidank schliefen sie schnell ein und wir hatten wieder unsere Ruhe =)
In Aguas Calientes schoben wir uns mit den restlichen Touristenmassen, die unser Zug gerade herbeigeschafft hatte, durch den Eingangsbereich direkt in den Tourimarkt. Wir haetten kaum damit gerechnet, aber wir wurden tatsaechlich aus dem Gewimmel abgeholt und zum Hotel gefuehrt (unsere Agentur wurde uns immer symphatischer!!). Unser Hotel war auch in Ordnung, nach einer kleinen Siesta (das sollte man in Deutschland wirklich auch einfuehren) gingen wir eine Kleinigkeit essen. Das Dorf besteht nur aus Hotels, Touristenlaeden, Touristenrestaurants und Touristendienstleistungen wie Massagen, Manikuere undundund. Ziemlich nervig, darum sind wir dann auch fix ins Hotel zurueck, um uns mit unserem Guide fuer den naechsten Tag zu treffen. Als auch dieser tatsaechlich zur vereinbarten Zeit dort eintraf, waren wir endgueltig ueberzeugt von unserem guten Bauchgefuehl. Der naechste Tag kann kommen!
Einfahrt in Aguas Calientes - eine "der haesslichsten und teuersten Kleinstaedte" Perus (sagt unser Reisefuehrer und hat wieder Recht).
Machu Picchu
12.11.11
Am Abend zuvor erkundigten wir uns beim Hotelbesitzer, wann wir oben in Machu Picchu sein sollten, um den Sonnenaufgang dort sehen zu koennen. Er meinte, gegen sieben waere eine gute Zeit...also standen wir um 06:15 Uhr an der Bushaltestelle (wir waren extra nach Aguas Calientes gefahren, um so vor den Tagestouristen, die mit dem Zug anreisen, die Anlage ein bisschen "fuer uns" zu haben - mit allen anderen Touristen in AC, die die gleiche Idee hatten). Die Busfahrt ueber enge Serpentinen nach oben dauerte ungefaehr 25 Minuten, schon unten im Tal war es taghell...da wollte der Herr wohl nicht so frueh Fruehstueck machen
Oben angekommen, waren wir aber trotzdem sehr zufrieden, der Nebel (Bergnebelwald um uns!) lichtete sich nach und nach, es waren wirklich noch kaum Touristen zu sehen und wir konnten in Ruhe den Blick ueber die Ruinen geniessen. So richtig zu schaetzen wussten wir dies, als wir zur vereinbarten Zeit um 07:45 Uhr zum Treffpunkt am Eingang kamen, von wo aus unsere Fuehrung startete...ein unglaubliches Gedraenge, das einem in kuerzester Zeit wirklich die Laune verderben koennte (wenn man sich nicht gerade so ueber die letzte einsame Stunde freuen wuerde!). Die Fuehrung an sich war okay, allerdings musste man an jedem Haltepunkt gleichzeitig mit zweidrei anderen Gruppen um den Blick auf das Entscheidende kaempfen. Wir waren froh, dass wir um 10:00 Uhr bereits unseren naechsten "Termin" hatten - den Aufstieg auf den Huayna Picchu (= junger Berg, Machu Picchu bedeutet uebrigens alter Berg und ist mehr eine Notloesung als Name, weil der gute Herr Bingham im Jahr 1911 keine Ahnung hatte, was fuer eine vom Dschungel ueberwucherte Stadt er dort eigentlich gefunden hat - bis heute weiss man es nicht, wie auch so vieles andere ueber diese Ruinen voellig im Dunkeln liegt). Jeden Tag duerfen "nur" 400 Leute, aufgeteilt in zwei Gruppen, den Berg besteigen, also kann man sich hier ein bisschen abseits der Massen fuehlen. Der Aufstieg war vor allem atemberaubend, etwa eine Stunde lang steil (wirklich steil!!) bergauf, zum Schluss kraxelten wir durch eine enge Hoehle und auf grosse Felsen zum Gipfel, um dort die - auf andere Art und Weise - atemberaubende Aussicht (und Ruhe )zu geniessen.
Insgesamt war dieser Tag wirklich einer der Hoehepunkte in den letzten Monaten!
Achso: Wer mehr ueber die Geschichte von Machu Picchu wissen will, der informiert sich einfach mal im Internet...wir sind jetzt naemlich baerenhungrig und gehen erstmal frittierte Meerschweine essen (Spass...nicht heute ).
Postkartenmaessig, oder? Der hohe Gipfel rechts ist uebrigens der Huayna Picchu, den wir spaeter am Tag in Angriff nehmen werden.
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru