Wir sind dann mal weg...!
Argentiniens Nordosten
Anreise nach Puerto Iguazu
Wie wir ja bereits im letzten Teil berichteten, gestaltete sich die Planung fuer die Anreise zu den Wasserfaellen etwas umstaendlich.
Dies setzte sich auch auf der dann gebuchten Busfahrt von Montevideo nach Buenos Aires fort. Die Fahrt ging ueber Nacht und sollte uns um circa 8.30 Uhr (genaue Ankunftszeiten werden zwar immer genannt, wurden aber bisher nie eingehalten) in Buenos Aires ankommen lassen. Allerdings wurden wir um 6.00 Uhr von einigen Fehlzuendungen unseres Busses geweckt. Nach ein paar Minuten Stillstand und einigen fehlgeschlagenen Startversuchen der beiden bemuehten Fahrer wurden unsere Bedenken Gewissheit, der Bus war KAPUTT!!!
Es folgte ein gewaltiges Hupkonzert der anderen Verkehrsteilnehmer, bis der Bus schliesslich durch die Mautstelle geschleppt und auf dem Standstreifen abgestellt wurde. Nachdem endgueltig sicher war, dass der Bus nicht wieder zum Laufen gebracht werden konnte, wurde das Problem auf suedamerikanische Art geloest: die beiden Busfahrer stellten sich auf die Autobahn und hielten vorbeikommende Reisebusse an, fragten nach freien Plaetzen und verteilten uns so nach und nach auf neue Gefaehrte - gut, dass eigentlich jeder Reisebus, der nach Buenos Aires faehrt, den zentralen Busbahnhof Retiro (drei Stockwerke und 75 Bussteige!) zum Ziel hat. So sind wir, zwar anders als geplant und ziemlich verspaetet, doch noch angekommen und konnten bis zur Weiterfahrt Buenos Aires zum ersten Mal bei schoenem Wetter geniessen.
In Buenos Aires blieb noch Zeit fuer die Buchhandlung El Ateneo, die in einem alten Theater untergebracht ist. Ein Traum fuer Julias.
Die Nachbarschaft vom Retiro wird nachts nicht empfohlen. Jetzt wissen wir auch, warum (auch, wenn die bunten Haeuschen tagsueber nett aussehen...).
Irgendwo in der Pampa. Also, nicht in DER Pampa, aber landschaftlich ist es wahrscheinlich doch sehr aehnlich.
Cataratas de Iguazu
Nach noch einmal fast 20 Stunden im Bus (so schlimm wars aber wirklich nicht), sind wir morgens um acht in Puerto Iguazu angekommen. Unser Hostel lag direkt gegenueber vom Busbahnhof, so konnten wir schnell unsere Sachen einschliessen lassen und mit dem naechsten Bus zum Nationalpark fahren.
Unsere Hoffnung auf ein bisschen mehr Sonne und Waerme, die sich in der Morgendaemmerung im Bus schon fast zerschlagen haette (tropische Vegetation - im Raureif!!), wurde dann doch erfuellt, wir hatten wirklich Glueck und einen supersonnigen Tag erwischt.
Zu den Wasserfaellen an sich brauchen wir eigentlich gar nicht viel zu schreiben, schaut euch einfach die Bilder an (und geniesst ).
Andi wuerde bei der Beschreibung dieses Bildes auf den Regenbogen eingehen. In etwa so: "Der Regenbogen ist fast schon kitschig." So isses.
Garganta del Diablo.
Dazu ein Zitat unseres Reisefuehrers:
"In der Fruehzeit des Wasserfalltourismus konnte man einen Einheimischen anheuern, der seine Kunden mit einem Ruderboot an die Abbruchkante des Wasserfalls fuhr. Dort ruderte er wie verrueckt gegen die Stroemung an, waehrend die Fahrgaeste Fotos schossen. Aber irgendwann passierte natuerlich das Unvermeidliche: 1938 war die Stroemung eines Tages staerker als der Ruderer und das Boot sauste ueber den Rand und den Wasserfall hinunter. Es gab keine Ueberlebenden und die Bootsfahrten wurden umgehend eingestellt."
Verrueckt.
San Ignacio
Von Puerto Iguazu aus haben wir uns auf den Weg nach Cordoba gemacht. Einen kleinen Zwischenstop von einer Nacht machen wir gerade in San Ignacio in der Provinz Misiones. Hier sind wir zum ersten Mal in einer nicht wirklich touristisch gepraegten Kleinstadt, und es sieht auch dementsprechend gleich alles ganz anders aus. Das Hostel ist zwar schoen, allerdings gibt es weder heisses Wasser noch eine Heizung, dafuer aber eine offene Feuerstelle im Aufenthaltsraum. Stromausfaelle sind hier anscheinend an der Tagesordnung, jedenfalls ging gestern Abend viermal das Licht aus und alles sass geduldig fuer zehn bis fuenfzehn Minuten im Dunkeln.
Misiones Jesuitico Guaranies
Nach der Nacht im Hostel machten wir uns dann auf den Weg zur Attraktion des Ortes: die Ruinen einer alten Jesuiten-Mission.
In diesen Missionen, die fuer die Provinz Misiones typisch und namensgebend sind, lebten Jesuiten-Moenche und Guarani-Indianer in einer Art Kommune zusammen. Diese hippiehartigen Lebensgemeinschaften (mit Toepfer-Workshops ) existierten 250 Jahre lang und waren derart erfolgreich, dass ueber 30 weitere Neugruendungen erfolgten. Im 18. Jhd. wurden sie jedoch vom spanischen Koenig per Dekret verboten, da dieser die Expansion der Gemeinschaften als Bedrohung betrachtete. So dass heute, weitere 250 Jahre spaeter, nur noch die unten zu sehenden Ruinen als Weltkulturerbe erhalten sind.
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru