Wir sind dann mal weg...!
On the road again: Bariloche
Bariloche oder "Puyehue II"
Etwa zwei Stunden vor Bariloche begann die Veraenderung der Landschaft ganz allmaehlich. Alles wirkte graeulich, wie von einem feinen Staub ueberzogen...dann war der Staub ganz eindeutig zu erkennen, die Schicht wurde immer dicker und ueber den weiten Ebenen waren unzaehlige Mini-Tornados zu sehen. Irgendwann wussten wir, dass unsere anfaenglichen Spekulationen tatsaechlich zutrafen: wir waren gerade, nach den indirekten Auswirkungen wie Flughafensperrungen und dem Gezittere vor unserem Abflug, am Ort der direkten Auswirkungen des Ausbruchs des Puyehue vor vier Monaten angekommen.
Endgueltig sicher waren wir, als wir in unserem Hostel ankamen und gleich an der Eingangstuer das Schild "Aschefreie Zone" prangte, mit der Bitte, sofort die Schuhe auszuziehen. Bei einem ersten Rundgang durch Bariloche (ziemlich touristisches "Alpendorf", beliebtestes Ziel fuer Abschlussklassen) trafen wir dann auch ueberall auf dicke Schichten oder riesige Container voller Asche.
Am folgenden Tag haben wir mit unseren Zimmergenossen Niamh und Johnathan aus Irland eine Mountainbike-Tour auf der Halbinsel Llao Llao gemacht. 24 Kilometer weit ging es die Berge im kleinen Nationalpark rauf und runter...Niamh und ich mussten beim Rauf leider meist kapitulieren und schieben, aber Runterfahren ist super Zwischendurch gab es immer wieder kleine Wanderrouten zu abgelegenen Buchten oder kleinen Seen, ein superschoener Ausflug! Nur die Sicht war nicht die allerbeste...richtig...Asche in der Luft! Staendig hat man das Zeug in den Augen oder im Mund, beim Zaehne-Zusammenbeissen knirscht es richtig. Viele von den Einheimischen laufen auch nur mit Mundschutz rum, einige kleine Kinder haben wir sogar mit einer Art Schutzbrille gesehen.
Kurz vor Abschluss unserer Tour gabs noch ein kleines Highlight fuer die bierverrueckten Deutschen: Bierverkostung in einer kleinen Brauerei am Weg. Das "Rotbier" (wie auch immer?) war nicht sooo gut, aber das Blonde war wirklich lecker, da gabs gleich noch ein Glaeschen von, bevor wir uns wieder auf die Saettel (die immer haerter wurden...) geschwungen haben.
Abends waren wir dann auch wirklich geschafft, haben noch schnell zusammen gekocht und sind direkt ins Bett gefallen.
Am naechsten Tag haben wir uns, wieder mit unseren Iren, ein Auto gemietet, um die 7-Seen-Route bis nach San Martin de los Andes zu fahren. Dabei sind wir durch Gebiete gekommen, die noch viel staerker vom Ascheregen betroffen waren/sind...Fotos gibts unten. In San Martin (ja, es ist wirklich schoener als Bariloche) haben wir lecker Torte gegessen und heisse Schokolade getrunken, bevor wir uns auf den Rueckweg gemacht haben. Laut unabhaengigem irischen Kaesekuchentester gabs hier den besten Cheesecake Suedamerikas!
Abends haben die Israelis im Hostel eine Pokerrunde gestartet, wir haben aber lieber mit den Hollaendern Kniffel gespielt, unsere Reisekasse ist uns doch zu heilig
Fuer Mittwoch hatten wir eigentlich unsere Weiterreise nach El Bolson geplant, waren dann aber einfach zu faul und haben stattdessen eine Nacht verlaengert. So war genug Zeit, um gemuetlich auszuschlafen, den Kaese- und Schokokuchen in Bariloche zu probieren --> Schoko war noch besser als in San Martin (Julia hat zum ersten Mal in ihrem Leben vor einem Stueck Schokotorte kapituliert, unglaublich, oder?!) und noch ein bisschen durch den Ort zu schlendern. Abendessen brauchte nach dem Schokoladen-Laden niemand mehr, auch eine Moeglichkeit, die Reisekasse zu schonen.
Mehr als vier Monate nach dem Vulkanausbruch sind die Aufraeumarbeiten noch immer in vollem Gange...es sieht sogar eher so aus, als wenn sie erst anfangen. Was natuerlich nicht der Fall ist.
An Kilometer 2211 der Ruta 40 - gefuehlt war Bariloche bereits ziemlich weit im Sueden, bis Feuerland sind es aber nochmal mehr als 2000 km
Wie man in diese Parkluecke kommt, durften wir live miterleben: zweimal vorne, zweimal hinten gegenfahren, und schon hat man sich genug Platz verschafft, um auch noch hier stehen zu koennen.
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
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