Wir sind dann mal weg...!
Bolivien: Copacabana
Am Titicacasee
05.11.2011
Die Fahrt von La Paz nach Copacabana (ca. 150km) dauerte, inklusive Bootsueberfahrt, etwa dreieinhalb Stunden. Aus dem Bus konnten wir bereits den tollen Ausblick auf den riesigen See werfen, als sich die Strasse an der Steilkueste entlangschraubte. Insgesamt ist der See etwa 15 Mal groesser als der Bodensee und liegt auf ueber 3800 m Hoehe. Zum Glueck sind wir inzwischen ziemlich gut akklimatisiert und konnten so gleich mal auf den Hausberg klettern, um einen super Ausblick auf die Umgebung zu geniessen.
Isla del Sol
06.11.2011
Mit dem Boot schipperten wir ungefaehr zwei Stunden ueber den See, bis wir die "Insel der Sonne" erreichten. Hier sollen, der Inkamythologie nach, die ersten Inka geschaffen worden sein; heute leben ungefaehr 2000 Menschen auf der Insel.
Wir hatten keine Lust auf den grossen Touristen-Trubel und haben uns deshalb gleich mit einem australischen Paerchen, Melissa und Andrew, auf eigene Faust auf den Weg ueber die Insel gemacht. An der Kueste entlang wollten wir vom noerdlichen Punkt der Insel, an der unser Boot angekommen ist, bis nach Yumani im Sueden der Insel wandern und dort wieder auf unser Boot treffen.
Die Landschaft war wirklich super und erinnerte ein bisschen an Mittelmeerinseln, die Australier fuehlten sich durch die vielen Eukalyptusbaeume gleich zu Hause. Probleme gab es nur einmal, als wir in ein kleines Dorf kamen und den einen falschen Weg einschlugen, der uns hinter den kleinen Gaerten der Dorfbewohner entlangfuehrte. Erst kam ein Mann, um uns darauf hinzuweisen, dass wir falsch waeren, und als wir schon auf dem Rueckweg waren, galoppierte auch noch ein kleiner Klaeffer heran, um die Aussage zu unterstreichen, und schnappte unmissverstaendlich nach Melissas Bein - gut, dass sie eine Jeans anhatte. Zum Glueck ist nichts passiert, den Weg haben wir dann auch schnell wiedergefunden.
Am Strand lockte ein Hostel mit "Restaurant", und sofort traeumten alle von einer kalten Cola in der Hitze. Leider hatte die freundliche Frau aber nur Wasser (das hatten wir auch selbst) oder heissen Koka-Tee zu bieten, der erschien uns nicht wirklich erfrischend, also wanderten wir weiter.
Zwischendurch trafen wir immer wieder auf Kinder, die die touristische Attraktivitaet ihrer Heimat gut auszunutzen gelernt haben und mit grossen Augen nach Suessigkeiten fragten (und ein kleiner Junge nach einem Stift, den wir aber leider nicht hatten). Kekse hatten wir aber als Proviant dabei, also teilten wir diese. Bettelnde Kinder bringen einen in Suedamerika, und gerade hier in Bolivien, dem aermsten Land des Kontinents, immer wieder in die schwierige Situation, wie man sich "richtig" verhalten sollte...einerseits ist das Mitleid mit den meist schmutzigen, manchmal barfuessigen Kindern gross und man wuerde ihnen gern etwas geben, andererseits ist ihnen mit den paar Muenzen auch nicht geholfen, wenn sie dafuer von ihren Eltern vom Schulbesuch abgehalten werden, weil sie besser "verdienen" als Erwachsene und somit ihre Zukunft ohne Bildung mit grosser Wahrscheinlichkeit um keinen Deut besser werden wird.
Am Anleger von Yumani
Alles, was hier so ankommt, wird auf Esel verladen und so in die Doerfer transportiert
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru