Wir sind dann mal weg...!
Cordoba: Unsere ersten Wochen in Córdoba
Streifzuege
Momentan erkunden wir unsere neue Heimat, mal mehr, mal weniger systematisch. Vor allem der historische Stadtkern ist wirklich schoen mit seinen hellen Bauten im Kolonialstil, den blumenueberrankten Fussgaengerzonen und kleinen Plazas. Ueberall gibt es etwas zu entdecken, sei es die alte Frau, die auf unserem Weg zur Sprachschule Naehzeug und (kein Scherz) Pornofilme verkauft, der Messerschleifer, der zu diesem Zweck ein Fahrrad umgebaut hat, die Eisdielen mit den geschaetzt 5000 leckeren Eissorten, die Schmuckhaendler...In der grossen Markthalle um die Ecke gibt es Obst und Gemuese oder bei Bedarf das ganze Schwein, einen Exportladen, dessen Verkaeufer zwar Nutella kennt, aber nicht verkauft ("Aber in der Colon 5000 muesste es das geben!"...die Adresse ist 50(!!) Strassenblocks weiter). Auf dem Kunsthandwerksmarkt, der als einer der schoensten in Suedamerika gilt, koennte Julia jedes Wochenende verbringen. Und wenn mal gar nichts zu tun ist, bleiben ja noch gesellige Abende in der Kueche beim Mate- oder Weintrinken oder ein Asadoabend auf der Dachterasse.
Frueh am Abend in einem kleinen Hinterhof...da die Argentinier erst so gegen 23:00 Uhr zu Abend essen, ist jetzt noch niemand zu sehen. Leckere Pizza =)
Alta Gracia
23.07.2011
Heute waren wir in Alta Gracia, einer Stadt etwa eine Stunde von Córdoba entfernt. Neben der Jesuiten-Estancia und dem kuenstlich angelegten See ist Alta Gracia vor allem als die Stadt bekannt, in der Ernesto "Che" Guevara seine Kindheit verbracht hat. Seit einigen Jahren gibt es hier das Che-Museum in seinem Elternhaus mit etlichen Fotos und Dokumenten aus seinem Leben, wirklich interessant. Schoen war es aber vor allem, doch mal aus der hektischen lateinamerikanischen Grossstadt zu entkommen und die "Ruhe" in einer Stadt mit ca. 40.000 Einwohnern zu geniessen.
Vielleicht sind wir in diesem eher beschaulichen Staedtchen aber auch unserer ersten gefaehrlichen Situation entgangen: auf unserer Suche nach dem Busterminal haben wir einen Mofafahrer nach dem Weg gefragt. Dieser zeigte - sehr freundlich und bestimmt - in eine Strasse und meinte, es waeren nur etwa drei Blocks, dann muessten wir noch einmal rechts und waeren da (uebrigens: wir verstehen ja doch schon Spanisch ). Wir (Claudia, Andi und ich) sind also in diese Strasse eingebogen, etwa zwei Blocks gelaufen und haben dann angehalten...zu verkommen wurden die Haeuser, die streunenden Hunden wurden mehr und irgendwie haben uns auch die Menschen in den Vorgaerten seltsam gemustert. Also haben wir uns entschieden, umzudrehen und notfalls mit dem Taxi zum Terminal zu fahren. Als wir wieder an der Kreuzung, an der wir den Mofatypen angesprochen haben, angekommen sind, fragten wir zwei Jugendliche nach dem Weg - und diese zeigten umstandslos auf das Gebaeude auf der gegenueberliegenden Strassenseite, wir wuerden doch direkt davor stehen...Es waere schon interessant zu wissen, ob der Mofamensch nur einen ungewoehnlichen Humor hat oder tatsaechlich eine gute Chance auf ein paar Pesos gewittert und spontan reagiert hat? Wir werden es wohl kaum erfahren.
Choripan-Meister
25.07.2011
Unseren gestrigen Sonntag haben wir auf eher ungewoehnliche Weise verbracht: Lisa, eine andere Freiwillige aus dem Casa Colon, arbeitet hier in einem Altenheim und hat ein großes Fest für die alten Menschen der Stadt mitorganisiert. Am Samstag gab es noch nicht genug Helfer, also sind wir mitgekommen, um Choripan (Chorizo = Grillwurst + Pan = Brot) zuzubereiten, also Baguette zu schneiden, das ganze mit Mayo zu bestreichen und mit Tomaten und Salat zu belegen. Hier durften wir dann mal das ganze Ausmaß argentinischer Organisationskunst bewundern: nachdem wir (für 1000 erwartete Gäste) zwei Tüten Tomaten und Salat doch ziemlich schnell aufgebraucht haben, wurden Schritt fuer Schritt die Preise gesenkt - kein Gemüse, dann keine Mayo...irgendwann kein Baguette mehr. Als uns sogar das Brot ausging, lief dann doch mal schnell jemand zum Supermarkt um die Ecke (vorher hieß es: nehmt einfach ein bisschen weniger, das macht ja nichts...). "Schnell" ist aber auch relativ, bis derjenige zurück war (mit ungefähr der doppelten Menge dessen, was zu Beginn eingekauft worden war), waren natürlich die Würste alle. Aaaaber: alles lief vollkommen stressfrei, niemand von den Gästen hat sich beschwert, als er nach einer halben Stunde anstehen (das System am Tresen war auch nicht sooo durchdacht) dann doch keine Wurst mehr bekam. Dafür dann halt Kuchen.
Andis Geburtstag
Andis Geburtstag wurde natürlich gebührend gefeiert - einmal rein (das war für uns überraschend, um halb eins wurden wir mit Kerze auf Erdbeere zum Kuchenessen und Weintrinken aus dem Bett geholt), und einmal raus. Zu dieser "richtigen" Party gab es Pizza vom Grill und jede Menge Gäste...so international hat bisher wohl keiner von uns gefeiert.
Pizzabäcker
Sabrina, die Koordinatorin unserer Sprachschule und "Mädchen für alles" und Luciano, der "Hausmeister" im Casa Colon - also auch Mädchen für alles.
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru