Wir sind dann mal weg...!
Chile: Pucón
Wo ist der Vulkan?
12.10.2011
Morgens haben wir uns in den Bus nach Pucon gesetzt - fuenf Stunden bis nach Osorno und dann nochmal die gleiche Zeit bis Pucon am Fusse der Anden. Eigentlich wollten wir den als "Bariloche Chiles" verschrieenen Ort auslassen, wurden aber von unseren Iren dann doch neugierig auf die Vulkanbesteigung gemacht. Bei unserer Ankunft war es ziemlich wolkig und dunkel, also gabs erstmal keinen Vulkan zu sehen...Inzwischen ist die Tour aber gebucht, am Freitag Morgen um 06:45 Uhr gehts los!
Im Schnee auf den Vulkan!
14.10.2011
Morgens um 06:00 Uhr klingelt der Wecker, aus der Kueche hoeren wir Nico schon unsere Fruehstueckseier (wir sollen ja schliesslich gestaerkt auf den Gipfel losgelassen werden) brutzeln. Unser australischer Mitbesteiger Dylan mit seinen ewig langen Dreadlocks hat leider die Abhol-Zeit falsch verstanden und geht um halb sieben erstmal duschen...da platzt selbst dem Suedamerikaner der Geduldsfaden, Nico scheucht ihn an den Fruehstueckstisch. Ein erster Blick nach draussen laesst leider nichts Gutes erahnen: es ist ziemlich bewoelkt, der Vulkan ist heute kaum zu erkennen. Dabei war fuer heute genauso ein Traumwetter wie fuer gestern angekuendigt!
Egal, erstmal zum Tourbuero, die Ausruestung abholen (wetterfeste Winterkleidung, dicke Schuhe, Steigeisen, Helm, Eispickel...ein Plastikschlitten), dann ab zum "Basiscamp". Hier klaeren uns unsere Guides Pablo, Hernan und Christian auf, dass das Wetter nicht besonders gut aussieht, wer jetzt abbrechen will, bekommt sein Geld zurueck und kann wieder nach Hause gehen. Alle aus unserer Gruppe entschliessen sich, trotzdem loszugehen, immerhin stehen die Chancen nach Schaetzung der Guides bei ungefaehr 50/50...
Nach der ersten halben Stunde kommen uns allerdings schon zwei Gruppen entgegen, die die Besteigung abgebrochen haben, spaeter noch eine weitere. Wir scheinen die Einzigen zu sein, die den Versuch wagen wollen. Der Wind blaest ziemlich stark und die Wolken rasen ueber uns dahin. In unserer dicken Ausruestung wird uns beim Aufstieg durch den Schnee schnell unglaublich warm, aber sobald wir Pause machen, kuehlt einen der kalte Wind so schnell ab, dass keiner protestiert, wenn die Guides zum Aufbruch draengen (ausser Dylan, der von der Sunshine-Coast Australiens kommt, sowieso alles ziemlich relaxt angeht und dazu zum ersten Mal in seinem Leben Schnee zu Gesicht bekommt).
Nach etwa drei Stunden ist es dann aber doch soweit: obwohl uns nur noch etwa 200 Hoehenmeter bis zum Gipfel fehlen, brechen wir ab, die Sicht wird einfach zu schlecht, der Wind zu stark, um aufs steile Eisfeld zu gehen, das den letzten Wegabschnitt bis zum Krater versperrt. Alle sind so erschoepft, das keiner wirklich Einwaende hat, und so geht es an den "Abstieg": endlich kommen die kleinen Plastikschlitten zum Einsatz! In vorgefahrenen "Rinnen" sausen wir in wenigen Minuten fast 1000 Hoehenmeter hinunter, sodass nur noch etwa eine halbe Stunde durch den vom Regen inzwischen aufgeweichten Schnee am Fusse des Vulkans gestapft werden muss.
Natuerlich ist es schade, dass wir nicht bis zum Gipfel gekommen sind, aber trotzdem war dieser Tag ein echtes Erlebnis!
Aufbruch: | 15.06.2011 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 01.12.2011 |
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