Das Leben ist kurz und die Welt ist groß...

Schon allein der Weg ins Amazonasgebiet war abenteuerlich.

In Trinidad in Nordbolivien endet die asphaltierte Strasse, von dort sind es noch 250km bis nach Rurre und bei Regen dauert die Fahrt nicht 10 sondern 30 Stunden!
Da wohl dieses Jahr das Wetterphänomen 'El Nino' ist, regnet es hier viel öfter als normalerweise zur Trockenzeit üblich...

Abends treffen wir 2 Leute, die die Info hatten dass der Weg unpassierbar ist.

Also suchten wir nen Flug - ausverkauft.

Also doch der Bus.
Auf dem Weg zum Busbahnhof passt uns ein Mädchen ab.
Total aufgelöst erzählt sie uns dass sie genau auf dieser Strecke mit dem Bus steckengeblieben ist - 2 Tage und 2 Nächte ohne Essen und Trinken und von Moskitostichen übersäht.

Also doch Flug.

In der Agentur:
Sie: "Der Flug für morgen is ausgebucht!"
Wir: "Gibt es keine Möglichkeit?"
Sie: "Ich kann euch auf die Warteliste schreiben, falls jemand abspringt. Ansonsten wäre das nächste Flugzeug erst in 3 Tagen."
Wir: "Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dass jemand abspringt?"
Sie: "Nicht sehr groß, da müssten 2 Leute absagen und das Flugzeug hat nur 19 Sitze! Ich kann euch aber für Freitag reservieren. Wie wäre es: Ihr kommt morgen um 9.30 hierher, falls jemand abgesagt hat könnt ihr mittags fliegen, falls nicht habt ihr ja die Reservierung für Freitag."
Wir: "Super! Danke!"

Nächster Morgen, wir sind wieder im Flugbüro, diesmal sitzt jemand anders da.
Wir: "Wir haben eine Reservierung für Freitag, oder vielleicht fliegen wir heute falls jemand abgesagt hat."
Sie: "Der Flug heute ist voll."
Wir: "Ok, schade! Dann nehmen wir die Reservierung für Freitag."
Sie: "Welche Reservierung? Das System zeigt nichts an."

In diesem Moment kommt die Frau vom Vortag rein.
Sie ruft bei der Gesellschaft an und meint dann zu uns wir sollen doch mal direkt bei der Fluggesellschaft schauen, die ist direkt ums Eck.

Bei der Fluggesellschaft:
Sie: "Vielleicht gibt es noch ein kleines Flugzeug heute!"
Wir: "Dann gibt es also doch ein großes???"
Sie: "Nein, das kleine hat nur 6 Sitze."

Gesagt - getan. Und 2h später sind wir am Flugplatz.

Aus unserem Propellerflugzeug werden noch schnell 2 Sitze ausgebaut, und dutzende Pakete werden eingeladen, sogar in irgendwelche Stauräume in den Tragflächen.

Tür zu - los gehts. Mit 4 Passagieren und Paketen bis unters Dach fliegen wir los.
Ein abenteuerlicher, aber relativ ruhiger Flug.
Wir fliegen nur in 3000 oder 4000m Höhe, immer wieder durch dunkle Regenwolken, unten sehen wir überschwemmte Wälder und Wiesen.

Dann war es endlich soweit - wir trafen uns wieder mit Thomas und Maike, um mit ihnen den ökologisch wertvollsten und artenreichsten Nationalpark von Bolivien zu erkunden - den NP Madidi im Norden von Bolivien im Amazonasgebiet. Und weil wir richtig weit in den Jungel rein wollten, machten wir eine 7-tägige Tour...

Der 2. Teil folgt bald......