Das Leben ist kurz und die Welt ist groß...
Ein Waggon voller Geschichten 2013
Unser letzer Bericht
Unglaublich - aber wahr.
Selbst die längste Reise geht irgendwann mal zu Ende, und unsere erlebten 18 Monate Reisen werden als eine der schönsten, spannendsten und aufregensten Zeiten unseres Lebens für immer in unserem Gedächtnis bleiben!
Unsere Heimreise dauert mit der Transibirischen Eisenbahn ja diesmal etwas länger, somit haben wir aber auch Zeit unsere 18 Monate Revue passieren zu lassen und über die Veränderungen nachzudenken, die so eine lange Reise mit sich bringt, während die wunderschöne Landschaft an uns passiv vorbei zieht.
Um dies so zu erleben haben wir uns bewusst für die Heimfahrt mit dem Zug entschieden, denn dies bildet für uns persönlich den perfekten Abschluss unserer Reise!
Das besondere an der Fahrt mit der Transsib ist, dass es nicht um das Ankommen geht, sondern um das Erleben der Zugreise.
Ohne Unterbrechung würde die Zugfahrt von Peking nach Moskau 6 Tage und Nächte dauern.
Um ein paarmal über die Gleise hinaus zu schauen und um einen kleinen Einblick in die Länder zu bekommen haben wir unsere Fahrt zweimal unterbrochen.
von Peking (China) nach Ulan Baator (Mongolei)
Die erste Fahrt dauerte 34h und als wir in Peking in den Zug eingestiegen sind waren wir völlig aus dem Häuschen
Es war genauso wie wir es uns vorgestellt haben, denn der Zug machte dem Namen "Eisenbahn" alle Ehre!
Es war ein alter Zug mit knarrenden Waggons, wo sich die Fenster öffnen lassen, und wir uns in vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen.
Nachdem wir die Betonwüste Peking verlassen haben war die Landschaft in China geprägt von vielen Bergen, Flüssen und saftigen Tälern und wir fuhren durch dutzende Tunnel und über viele Brücken, und nur noch gelegentlich sahen wir grössere Städte oder Industrieanlagen.
Wir waren so vertieft im spazieren schauen dass wir uns weder schlafen legen wollten, noch Musik hören oder lesen wollten.
.. was super komfortabel war!
und mit dem kohlebeheizten Samovar sind Heissgetränke rund um die Uhr möglich
Nachts überquerten wir die Grenze in die Mongolei und mit zunehmenden Kilometern veränderte sich das Bild der Landschaft:
Es wurde frischer und wir hatten das Gefühl ein wenig ins Hochland zu fahren...
... hier bekamen wir zum ersten Mal ein Gefühl für die Weite der Landschaft und für die Entfernung die der Zug zurücklegt
von Ulan Baator (Mongolei) nach Irkurtsk (Russland)
Die Landschaft veränderte sich nach Norden langsam:
aus Weiden wurden Wälder,
aus Hügel wurden kleine Berge,
aus frisch wurde frischer...
Wir sind auf dem Weg nach Sibirien!
auf dieser Fahrt hatten wir das Abteil für uns allein und konnten uns mit Wein und Käse breit machen
von Irkutsk (Russland) nach Moskau
Da wir kaum mehr Zeit für Unterbrechungen hatten, sind wir von Irkutsk nach Moskau in einem Stück durchgefahren: dadurch war dies auch die längste Fahrt und dauerte 85 Stunden!
Diesmal fuhren wir in einem russischen Zug, und weil wir kein Geld mehr hatten mussten wir an Komfort einbüssen und in der dritten Klasse fahren - d.h. im Grossraumwagen.
Hier war es natürlich deutlich voller und auch lauter, aber es hatte auch den Vorteil, dass man leichter in Kontakt mit den Einheimischen kommt und small-talk führen kann - Dank Julias Rusischkenntnissen kein Problem...
auf den über 5.000 km merkten wir wie gross Russland ist - dabei durchfuhren wir "nur" 5 Zeitzonen, Russland hat aber 11 !
entlang der gesamten Strecke gab es viele traditionelle Holzhäuser, und die meisten Bahnhöfe waren zu unserer Freude noch in alten "Backstein-Stil"
Danke
Für alle die gerne im Zug reisen und kulturelle Einblicke gewinnen wollen müssen wir hier die Empfehlung aussprechen, einmal im Leben mit der transsibirischen Eisenbahn zu reisen.
Es war mit Abstand die beste Zugreise die wir je gemacht haben!
Vielen Dank euch allen
dass ihr unsere Reiseberichte so fleissig mitverfolgt habt, und dass ihr uns durch eure vielen tollen Gästebucheinträge motiviert habt.
Wir hoffen es hat euch gefallen.
Wir kehren nun zurück nach Deutschland,
zwar mit einem mehr als leeren Geldbeutel,
aber dafür mir einem reichen Herzen,
und mit einem
WAGGON VOLLER GESCHICHTEN ! ! !
Aufbruch: | Januar 2012 |
Dauer: | 17 Monate |
Heimkehr: | Juni 2013 |
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