Das lange Warten hat bald ein Ende

Reisezeit: März 2012 - Mai 2013  |  von Manuela E.

Peru 2Teil: Die Ruinen von Kuelap

Kuelap ist der Name einer ehemaligen Festung der Chachapoya,
Besonders interessant ist die Festung (Fortaleza), die auf ihren drei Stockwerken über 300 einzelne Häuser beherbergte. Archäologen sind sich dabei nicht ganz einig, ob es sich bei der Festung um ein dauerhaft bewohntes Dorf handelte oder sich die Bewohner der umliegenden Dörfer nur im Notfall dorthin zurückzogen. Sie bezeichnen die Gegend im Umkreis als die Gegend mit der vielleicht höchsten Dichte an unentdeckten und unerforschten "Orten von historischem Interesse" in ganz Südamerika.
Die Festung wurde in den Jahren 800 und 1300 n. Chr. gebaut und konnte bis zu 2000 Menschen beherbergen. Sie wurde im Jahre 1843 von Don Juan Crisóstomo Nieto, einem Richter aus Chachapoyas wiederentdeckt. Der Ruinenkomplex ist in der Nord-Süd-Ausdehnung 580 m lang und die größte Breite in Ost-West Richtung beträgt 110 Meter. An den Stellen, an welchen es nicht sowieso schon einen sehr steilen Abhang gibt, ist sie mit einer bis zu 21 Meter hohen Mauer gesichert. Der Eintritt ist nur über einen der drei hohen, aber extrem schmalen, Eingänge möglich, durch die, aus strategischen Gründen, immer nur eine Person gelangen kann. Der Haupteingang ist dabei so konstruiert, dass, sollte ein Feind doch eindringen, er direkt zum Ausgang wieder hinausgeworfen werden kann, der direkt gegenüber ist.

In den verschiedenen Stockwerken der Festung waren verschiedene Gesellschaftsklassen angesiedelt, was man an der Verzierung der Häuser mit typischen Chachapoyas-Elementen und -Mustern erkennen kann. Im obersten Stockwerk, dem "Castillo", lebte vermutlich der Adel; das "obere Dorf" wurde von Angehörigen des Militärs bewohnt. Im "unteren Dorf" finden sich einfache Wohnhäuser, oftmals unterkellert. Die Struktur der Aufteilung des Raumes mit Küche und Mahlstein ist an manchen Stellen noch gut zu erkennen. In der Mitte der Festung findet sich zudem ein viereckiges Haus, das vermutlich auf die Inkas zurückgeht, da die Chachapoya ihre Häuser traditionell rund gebaut haben. Es wird vermutet, dass es zu Versammlungen der höchsten gesellschaftlichen Klasse verwendet wurde.
Wachtürme

An der Nord- und Südseite wird die Festung begrenzt von Wachtürmen, von denen aus man erkennen kann, welche der heute existierenden Dörfer in der Umgebung auf die Chachapoya zurückgehen. Von den Wachtürmen aus hat man einen Blick auf fast alle Dörfer in der Umgebung.

Die überresten der runden Häuser

Die überresten der runden Häuser

Einer der Eingänge

Einer der Eingänge

Das Tintenfass

Das Tintenfass

El Tintero, auf Deutsch Tintenfass, ist eines der großen Mysterien Kuelaps, da bis heute niemand sicher sagen kann, wofür er gedient hat. Das Gebäude heißt so, weil es Ähnlichkeit mit einem Tintenfass hat, das sich von oben nach unten verjüngt. Wie die Konstruktion zustande kam, ist noch nicht geklärt. Inzwischen muss sie von vielen Seiten gestützt werden, um nicht einzustürzen. Im Inneren des "Tintero" wurden Knochen von Raubtieren gefunden. Es gibt zahlreiche Theorien, wofür es gedient haben könnte. Manche meinen, er wäre zu Folterzwecken, als Gefängnis oder zur Todesstrafe benutzt worden, andere halten es für ein Observatorium, da sich die Lichtstrahlen aus manchen Ritzen zu bestimmten wichtigen Tagen in der Mitte treffen.

Da Kuelap nicht so berühmt ist wie Machu Picchu, fließen die Gelder auch nur spärlich. Die Bauarbeiter und Archäologen die mit der Restaurierung der Festung betraut sind, arbeiten wohl mit den gleichen Mitteln, wie die Chachapoya, nämlich mit Holzgerüsten und Muskelkraft; Elektrizität gibt es im Dorf Kuelap nicht. Das Haus der Archäologen hat zwar einen Generator, aber die Wasserversorgung ist auch nicht sehr zuverlässig. Die Straße endet etwa einen Kilometer vor der Festung in der "Malca", kurz nach dem Dorf Quisango. Von dort aus kommt man nur zu Fuß oder auf dem Maulesel nach Kuelap oder man nimmt den steilen Aufstieg von Tingo nach Kuelap auf sich der über 3 Stunden dauert und man über 1000 Höhenmeter bezwingt.

© Manuela E., 2012
Du bist hier : Startseite Amerika Peru Die Ruinen von Kuelap
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wer hätte gedacht dass es doch noch auf Reisen geht?! Ich schon hihi, aber viele Freunde und Bekannte glaubten schon nicht mehr daran. Dieses Mal musste ich mich sehr lange gedulden bis ich endlich wider mein Reisefieber austoben lassen kann. Jetzt freu ich mich riesig auf die neuen Abenteuer die auf mich warten werden. Viel spass beim Mitverfolgen. Liebs Grüessli manu
Details:
Aufbruch: 02.03.2012
Dauer: 14 Monate
Heimkehr: Mai 2013
Reiseziele: Argentinien
Chile
Peru
Bolivien
Brasilien
Costa Rica
Nicaragua
El Salvador
Honduras
Guatemala
Belize
Mexiko
Der Autor
 
Manuela E. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.