Mit dem Rucksack "einmal" um die Welt -- unser Traum wird wahr!
Neuseeland, die Zivilisation hat uns wieder!
Andere Länder andere Sitten!
Tena koutou
aus Neuseeland. Puh, wie in einem der ersten Berichte erwähnt haben wir das Glück, nachdem wir ein fremdes Land bereisen durften, in einen Flieger zu steigen, 14 Stunden in eine Richtung zu fliegen und nicht zu Hause anzukommen . Aber bevor ich zu Neuseeland komme gibts noch den üblichen Kommerz.
Das Taxi in Santiago Richtung Flughafen teilten wir uns mit einem echt sympathischen Mädl aus Deutschland. Gleich nach der Ankunft checkten wir ein, mit der Frage an die Dame am Schalter ob noch Plätze bei den Notausgängen frei sind und sie uns die buchen könnte. Die Sitze haben wir nicht bekommen, dafür hat sie unsere schon guten Plätze am Fenster in zwei Plätze, in der Mitte einer Viererreihe, umgetauscht. Dies bemerkten wir jedoch erst zehn Minuten später beim Essen. So ich wieder runter, frage die Puppe ganz höflich, warum sie unsere eh schon guten Plätze gegen schlechtere eingetauscht hat und sie möge dies doch bitte wieder rückgängig machen. Nach einem zwei Sekunden langen Blick in den Computer meinte sie nur "nein, umbuchen auf die alten Plätze geht nicht mehr". Daraufhin sage ich ihr (immer noch sehr höflich, ich schwöre), dass es nicht ihr ernst sein könne zwei gute Plätze gegen zwei schlechte einzutauschen, worauf eine 20 minütige Umbucherei inklusive Hinzuziehen des Supervisors anfing, die uns zum Glück wieder unsere Sitze bescherte. Geht ja doch, man muss nur wollen gg.
Jetzt aber zu Neuseeland.
First of all muss ich sagen, nach über vier Monaten in Südamerika werden die Sinne schon ziemlich überreizt. Viele Dinge, welche früher (also noch vor Südamerika) eh normal waren, erscheinen jetzt wie der größte Luxus. Ich denke, ich kann es nachvollziehen wie sich ein Mensch fühlt, der nicht aus Mitteleuropa stammt und dann nach Neuseeland kommt. Toiletten, in welche man das Klopapier schmeißen darf und nicht in einen Kübel daneben, man kann seinen Rucksack auf den Boden stellen, ohne dass er aussieht wie Sau und man muss nicht die ganze Zeit auf seine Sachen achten als wäre Gold im Rucksack. Und trotzdem vermissen wir es. Kein Gehupe, keine Händler die so typisch überall in SAM an Busbahnhöfen und so weiter ihr Sachen verkaufen und und und. Ich glaube es einfach nicht haha.
Das komische ist jedoch, dass man sich genauso schnell wieder an all die Annehmlichkeiten gewöhnt, wie man sich im umgekehrten mit den nicht so gewohnten arrangiert.
So genug jetzt mit der Gefühlsduselei. Wir sind um vier Uhr morgens angekommen, gönnten uns Frühstück nahmen den Bus und fuhren in die Stadt.
Es war aber Sonntag und noch immer etwas früh und es hatten erst ein paar Geschäfte offen. Na dann gönnen wir uns noch ein Frühstück gg.
Aber dann ging es los und wir fragten uns durch sämtliche in Auckland befindlichen Auto- und Campervermietungen. Wir haben dann ein vermeintlich gutes Angebot bekommen, bevor wir zuschlugen, ließen wir uns es aber noch bei einem dritten Frühstück durch den Kopf gehen. Im Nachhinein können wir nur dem Jetlag die Schuld für diese (Fehl)Entscheidung geben. Oder dem übermäßigen Frühstück. Wir haben uns einen Campervan gemietet, der am Tag teurer ist, als ein Auto + Übernachtung im Hostel. Vom Sprudel, den das Ding verschlingt ganz zu schweigen. Naja, es war dann eh zu spät und wir machen das Beste draus wie z.B. gibts nur mehr Brot und Wasser
On the Road again!
So mittlerweile sind wir schon wieder den vierten Tag unterwegs. Eigentlich haben wir uns nach Australien geschworen, nie mehr in einen Camper zu steigen. Und jetzt schwören wir es uns wieder .
Also bitte, sollten wir noch mal die Anwandlung haben irgendwo, und sollte es nur zum Überstellungszwecke sein, in einen Camper zu steigen, dann weist uns höflich aber bestimmt und wenn nötig mit einem Knüppel in der Hand darauf hin, dass wir es hassen gg.
Aber egal, er war gebucht und so fuhren wir los.
Erstmal ganz rauf in den Norden und es war beeindruckend. Die Landschaft ist wunderschön und wir vergleichen während der Fahrt immer wieder die einzelnen Landschaften mit jenen aus Österreich. Angekommen am Cape Reinga (=nördlichster Zipfel von Neuseeland) gabs ein paar Fotos vom Leuchtturm und danach suchten wir uns einen Campingplatz. In dieser Gegend gibt es einige günstige, dafür sehr einfache nur mit WC, ohne Dusche. Also quasi mit ohne Allem Aber dafür sehr kitschig am superschönen Sandstrand gelegen. Wir haben uns gleich mal eine fette Portion Eier mit Speck genehmigt und danach gings ab in die Falle. Oder auch nicht. Während wir gespeist haben, hat sich die Armee der Finsternis gegen uns verschworen und den Campervan okkupiert. Millionenen, nein was sag ich TRILLIARDEN von mückenartigen Viechern haben sich zur Lagebesprechung im Van versammelt und die galt es dann erst einmal zu erlegen. Zwei Stunden und gefühlte 100 Stiche/Bisse später (vom versauten Autohimmel will ich jetzt gar nicht sprechen), gings dann wirklich ins Bett! Sss...ssssss...SSSSSSSS...gut, eine oder zwei hatten überlebt, aber die konnten uns jetzt die Nacht auch nicht mehr verderben
Am nächsten Morgen ging es via Bay of Islands weiter nach Coromandel. Erst wollten wir in Auckland nochmal Halt machen um dort die Nacht zu verbringen, aber da wir für die nächsten 10 Tage einen doch recht straffen Zeitplan hatten, entschieden wir, uns gleich weiter auf den Weg zur Halbinsel Coromandel zu machen. Schwerer Fehler
Wir kamen dort um Mitternacht an und scheiterten kläglich am Versuch einen Campingplatz zu finden. Unser "Problem": wir haben keinen Camper mit Klo und dürfen deshalb nicht einfach so irgendwo stehenbleiben. Hundemüde sahen wir an einer Tankstelle einen Polizisten und was liegt näher als den Freund und Helfer zu fragen, wo wir den die Nacht verbringen könnten?! Der nette Herr meinte, wir sollen ihm folgen, er bringt uns zu einem geeigneten (Park)Platz. Na endlich schlafen! Pünktlich um 7 Uhr läutete mal ausnahmsweise nicht Gernots Wecker, dafür klopfte eine Dame in Uniform ans Fenster. Einen wunderschönen guten Morgen wünscht sie und ob wir wissen, dass wir hier NICHT campen dürfen, weil wir ja kein Klo haben? Nö, wissen wir nicht und wir haben ja extra einen Polizisten gefragt! Ihr tut es dann noch wahnsinnig leid, dass die Kollegen von der Exekutive so unwissend sind und sie müsse uns jetzt einen Strafzettel geben. Was kann so eine Strafe schon ausmachen? Bei uns zu Hause zahlt man fürs Falschparken 20-35 EUR oder so? Aber nicht im Land der unbegrenzten Preise. Hier zahlt man $ 200 Oooooooder auch nicht. Die Dame meinte, wenn wir den Polizisten ausfindig machen und der mittels kurzen Schreiben die Schuld auf sich nimmt, dann könnte die Strafe eventuell nichtig werden. Wir warten noch auf den Bescheid, beim nächsten Bericht gibts dann die Auflösung, aber wir sind guter Dinge, dass die Kiwis Gnade vor Recht walten lassen
Die Geldvernichtungsmaschine und rechts im Bild unser Camper
Anmerkung von Gernot: Das "andere rechts" Schatz...
Nein, das ist nicht der Eintritt von der Therme Blumau Der Hundertwasser hat sichs nicht nehmen lassen, auch in Neuseeland seine Kunst zum Besten zu geben.
Ok, das schaut jetzt vielleicht nicht aus wie Rock, sondern eher wie Jugend am Werk, aber der Wille war da
Tatz, warst du das???
Nächster Stopp war dann Rotorura, sozusagen eine Nasenweide ähm Augenweide. Ich habe ja erst den Tatz verdächtigt, aber wir fanden dann raus, dass doch die Geisiere einen dezent herben Duft abgaben, die überall im Ort aus dem Boden blubbern. Zu Rotorura gibts nicht viel zu erzählen, weil: hochmotiviert gingen wir in eine Touristeninformation. Dieser Ort ist eine Touristenhochburg und hat einiges zu bieten. Angefangen beim Raften, über Zorben (sich in einer Plastikkugel den Berg runterstürzen...), bis hin zu Ponyreiten und Häkelkursen lässt es keine Wünsche offen. Leider unbezahlbar, zumindest für uns Backpacker und wir gingen dann einfach Enten füttern. Das war auch toll Was auf jedenfall günstig war, war die Unterkunft. Im X-Base Hostel kann man für $ 9 p.P. am Parkplatz schlafen und die Einrichtungen des Hostels mitbenutzen, also Küche, Bad und den Pool.
Unverrichteter Dinge zog es uns dann weiter nach Taupo, ein super schöner Ort an einem See, der zum Bummeln und Kaffeetrinken am Seeufer einlädt.
Hier gab es ein Ziel: ich wollte hier mein Geburtstagsgescheink einlösen, das ich vom großen Tatz zum 30igsten bekommen habe. (Das war ursprünglich eine Heißluftballonfahrt, aber die kann man ja mit 100 auch noch machen). Also auf zum Skydiven!! Gernot meinte noch, er mag nicht und ich solle allein springen, er hat sichs dann aber doch noch anders überlegt.
Nach einigen Stunden Wartezeit wurden die zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle dann adjustiert und die Pink Lady (der Flieger, der sicher nicht seinen Jungfernflug hatte) wartete auch schon. Jeder bekommt einen Fallschirmspringpiloten zugewiesen, der einem dann noch nett zuredet, ob eh alles in Ordnung sei und blablabla. JA, zu dem Zeitpunkt war noch alles in Ordnung. Und dann gehts ab in den Flieger, der uns auf knapp 3.700 m hochbringt. Gernot, der Glückspilz, durfte als erster springen, dann ein anderer und als dritte war ich an der Reihe. Komischerweise waren wir beide nicht wirklich nervös. Als sich dann aber die Flugzeugtür öffnete und wir sahen, wie es da runtergeht, da fällt einem schlagartig ein bißchen Farbe aus dem Gesicht
Gernots Pilot meinte noch, er zähle bis drei und dann springen sie. Gesagt getan: 1...Sprung. HAHA ausgetrickst. Raus aus dem Flieger machten die beiden gleich mal die Todesrolle und ab gings nach unten. In dem Moment dachte ich mir eigentlich nur noch, dass ich da sicher nicht raus springe. Ich glaub, ich hab noch laut halt, stopp, aus gerufen. Hat natürlich nix geholfen, so schnell hab ich gar nicht schauen können und wir waren schon draußen. Die ersten Meter waren dann schon...sagen wir mal, gott sei Dank schnell vorbei. Der Magen hebt sich, man kriegt keine Luft und es ist halt so, als würde man einen Alptraum haben, in dem man wo runterfällt. Nur ist es halt leider kein Traum Als sich der Magen beruhigt hat, war es einfach nur genial! Im freien Fall über Lake Taupo, strahlend blauer Himmel und eine Wahnsinnsaussicht über das Land. Der Spaß dauert leider nur etwa 40 Sekunden und dann geht der Schirm auf. Was dann los war, gibt mir bis jetzt Rätsel auf. Mein Pilot fragt mich, ob ich schnell oder langsam runter will. Naja, langsam halt, zwecks Landschaft genießen. Nix da, Linkskurve, Rechtskurve, ich war eigentlich die meiste Zeit mit Druckausgleich, Schwindelgefühl und Unterdrückung des Brechreizes beschäftigt und dann waren wir auch schon unten. Ich schau mich um und...keiner da? Wir sind als dritter raus und als erster am Boden angekommen. Danke nochmal Mann mit dem Hochgeschwindigkeitsfallschirm
Dem Gernot hats sichtlich mehr gefallen. Er hat mit seinem Piloten einige akrobatische Kunststücke gemacht und kam jubelnd auf den Boden zurück. Erkenntnis: ich bin froh, dass ich das gemacht hab, aber das eine Mal war auch genug! Gernot hingegen überlegt schon, wo er sich als nächstes runterstürzen könnte
Am Tag nach unserem Skydive gingen wir noch etwas Cachen um unsere Bilanz wenigstens etwas aufzubessern und fuhren anschließend durch das Landesinnere um den Lake Taupo herum und kamen in Cambridge an. Zum Glück haben wir einen richtig günstigen Campingplatz gefunden, denn am nächsten Morgen änderte sich das Wetter schlagartig. Der Zyklon "June" fegte über Neuseeland hinweg und brachte den Regen mit. Dem nicht genug bekamen wir auch noch die Ausläufer von dem Erdbeben in Wellington mit, jedoch nur sehr schwach, was sich ohne unser zutun als leichtes Schwanken des Autos bemerkbar machte !
Da das Wetter sich nicht zu bessern schien, fuhren wir dann im Schneckentempo Richtung Auckland zurück um einen Tag später den Camper zurück zu geben.
Und ich alter Sparmeister habe mir noch neue Flip Flops gegönnt, da die anderen mittlerweile dünn wie Papier waren. Die waren natürlich ein Schnäpschen.
Bye bye Nordinsel!
Obwohl uns Neuseeland sehr gut gefällt, unser Geldtascherl jedoch aus Zwiebelleder zu sein scheint (jedesmal wenn wir rein schauen beginnen wir zu weinen) , verlassen wir Neuseeland früher als geplant und lassen die Südinseln bis auf einen Tag Queenstown komplett aus (bis auf den Ferge Burger, das haben wir Franz versprochen). Das ist eben so als Traveller und wir brauchen ja noch Ziele für Urlaube haha. Außerdem haben wir sämtliche Viecherl wie Wale, Pinguine und Seelöwen (auch wenn wir nicht genug davon bekommen können) schon in Südamerika gesehen und das auch noch zu einem adäquaten Preis.
Damit wir aber nicht ganz um sonst da waren machen wir zuvor noch Kurzurlaub auf einer (hoffentlich) richtig geilen Insel. Wohin? Tja, das verraten wir erst im nächsten Bericht, es sei nur so viel gesagt, es sind nicht die Fijis und warum nicht? Da waren ja schon alle .
So aber bevor wir die Füße in den Sand stecken, wir in der Hütte am Strand abhängen und mal nichts tun, hatten wir noch zwei richtig nette Tage in Auckland.
Wir besuchten den Skytower (oben waren wir nicht), seines Zeichens das höchste Gebäude in Neuseeland sowie der südlichen Hemisphäre und waren in einem richtig richtig gutem Museum.
Da geht es als nächstes hin, tja wo das wohl ist? Wer weiß es? Der erste richtige Tipp mit richtigen Namen bekommt ein gratis Bier bei der Welcome Home Party haha.
(Eingeweihte sind von dem Gewinnspiel ausgeschlossen
Aufbruch: | August 2013 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Juni 2014 |
Chile
Brasilien
Bolivien
Peru
Ecuador
Neuseeland
Cookinseln
Australien
Thailand
Laos
Singapur
Philippinen
Österreich