auf den Dächern Afrikas
Fahrt nach Axum: Die Stelen von Axum
Axum liegt ca. 2150 m hoch am Fuß zweier Berge, Beta Giyorgis im Westen und May Qoho im Osten. Die Stadt ist für die christlichen Äthiopier, in der sie ihre nationale und religiöse Identität verkörpert sehen, etwa mit Rom im Geschichtsbild der Europäer vergleichbar.
Zum ersten Mal erwähnt wird Axum im 1. Jh. n. Chr. in einem Handbuch für Seefahrer des Roten Meeres erwähnt. Axum wurde die Hauptstadt des axumitischen Reiches, und war Hauptumschlagplatz für afrikanische Güter im handel zwischen der Mittelmeerregion und Indien.
von links nach rechts: die Stelen Nr. 1 (liegende), 2 und 3 - in der Zählung der Archäologen der deutschen Aksum-Expedition 1906
Erst Ausgrabungen im 20.Jh. haben eindeutig geklärt, dass die Stelen Teile von Grabbauten sind, und nicht viel mit den ägyptischen Obelisken gemein haben, wie man lange Zeit vermutet hat.
Die Stelen der axumitischen Kultur waren (zunächst) rohe Steinmale, mit denen man die Grabstelle markierte. Erst später führte die Vorstellung vom Grab als das "Haus des Toten" dazu, dass die Stelen mit Türen und Fenstern in mehreren 'Stockwerken' dekoriert wurden.
Die Stockwerk-Stele Nr. 2 wurde von einem italienischen Team wiederaufgestellt worden, nachdem sie 1937 von den italienischen Faschisten nach Rom verschleppt wurden war.
Die größte Stele liegt und hat wahrscheinlich niemals aufrecht gestanden, sondern stürzte bereits während des Aufstellens. Kein Wunder, denn es handelt sich hierbei um einen der größten bearbeiteten Monolithen der Welt überhaupt. Sie sollte eine Höhe von 33,50 m ereichen und war 520 Tonnen schwer.
Sie ist, im Gegensalz zur stehenden Stockwerkstele, auf allen vier Seiten bearbeitet.
Am Fuße der gestürzten Stele sind zu beiden Seilen Grabeingänge (s.o.) freigelegt worden. Diese führen in unterirdische Galerien, von denen wiederum Räume abgehen. Zehn solcher Räume sind in der westlichen Grabanlage (dem Mausoleum) schon gefunden worden.
Auf dem Gelände des Stelenparks befindet sich auch das kleine archäologische Museum. Hier ist (mal wieder) das Fotografieren verboten. Dabei hätte ich zur Erinnerung wirklich gerne einige Zeugnisse der präaxumitischen Periode festgehalten, wie z.B. eigenartige Glasgefäße, Fußwaschbecken mit Trittflächen für die Füße, Urnen mit einem Deckel in Form eines Menschenkopfes, Keramiken. Ein Café und ein Andenkenladen sind angegliedert, wie es sich zu einem 'guten' Museum gehört. .
Das nördliche Stelenfeldes, das sich noch eine ganze Strecke in das Tal zwischen den beiden die Stadt einschließenden Hügeln hinzieht, hat meist nur Stelen als grob behauene Steine.
Entlang der Mauer und teilweise auch im Hof der Kirche Enda-Yesus befindet sich der erste Abschnitt des nördlichen Stelenfeldes. Hier liegt eine weitere Stockwerkstele, davor die sehr schön dekorierte Opferplatte mit den Vertiefungen in Form von Weinschalen zur Aufnahme von Opfern.
Etwas nördlich davon ist eine umgestürzte Stele interessant: Sie hat die nur grob zugehauene Form der frühen Stelen, auf ihrer Oberfläche ist in flachem Relief aber zum ersten Mal die "Stockwerkdekoration" aus Längsbalken und "Affenköpfen" (Enden der Querbalken) angedeutet. Offensichtlich handelt es sich um einen unmittelbaren Vorläufer der Stockwerkstelen.
Aufbruch: | Februar 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2014 |