auf den Dächern Afrikas
Fahrt nach Gondar
Unser heutiges Ziel liegt 183 km nördlich von Bahir Dar und ist die berühmte äthiopische Königsstadt des 17. und 18. Jh. Gondar. Sie liegt auf einer Höhe von 2300 m etwa auf halber Strecke zwischen dem Tanasee und dem Semien-Hochgebirge - unserem nächsten Ziel.
Nach gut 50 km reizt uns in Werota ein lokaler Markt. In der Querstrasse zur Durchgangsstraße haben sich die Näher niedergelassen und arbeiten kräftig auf archaischen Nähmaschinen z.T. deutscher Firmen an einer Modekollektion. Die benutzen Bügeleisen würden auf unseren Antikmärkten gut mithalten können.
Diverser Gebrauchsgegenstände werden angeboten, u.a. die Eisenschalen für die Zubereitung der Injera.
auf offenem Feuer wird gebacken - diesmal ist es kein Injera
Uriger noch wird es erst in einem staubigen Seitenweg, wo auch die Menschen unterschiedlichster Art umherlaufen.
Angeboten werden hier alle Feldfrüchte und allerlei Vieh.
Getreide
Chili
und vieles mehr
Hühner
Esel
Auf der Weiterfahrt geht es allmählich in gebirgiges Gelände, z.T. mit interessanten Felsformationen wie z.B. dem Gottesfinger. Die terrassenförmigen Felder ziehen sich an den Hängen entlang und werden z.T. mit archaischen Geräten bearbeitet. (auf unserer Resie haben wir allerdings auch zwei Traktoren neuester Bauart gesehen!)
Etwa 50 km vor Gondar bei Emfraz sehen wir auf einer Anhöhe die Ruine einer großen befestigten Burg. Das zweistöckige Castle of Guzara wurde um 1570 erbaut und ist damit eines der frühesten Gebäude im sog. Gondarstil.
Kurz vor Gondar fallen uns krassgrüne Felder auf. Es könnte sich um Tee handeln, aber bei näherem Hinschauen und nach den Erklärungen von Berreket handelt es sich um Khat-Felder.
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"Der Khatstrauch (auch Quat genannt) gehört zur Familie der Spindelbaumgewächse und kann bis zu 20 Meter hoch werden. Weil sie Dürre- und Kälteperioden gut verträgt, gedeiht die Pflanze auch in großen Höhenlagen. Wenn sie genügend Wasser zur Verfügung hat, treibt sie nach 2-3 Wochen zarte, grüne Triebe aus.
Aufgrund ihrer euphorisierenden Wirkung werden die Blätter gerne bei geselligen Anlässen gekaut. Zugleich werden Müdigkeits- und Hungergefühle unterdrückt. Im Jemen und in Äthiopien gilt Khat seit prähistorischer Zeit als Genussmittel- und Alltags-Droge. Früher wurde es konsumiert, um bei religiösen Sufi-Tänzen besser in Trance zu kommen. Eine physische Abhängigkeit im Sinne von typischen körperlichen Entzugserscheinungen ist bisher nicht bekannt. Eine psychische Abhängigkeit, ähnlich wie bei der Amphetamin-Sucht, ist allerdings feststellbar." aus: http://www.drogenmachtweltschmerz.de
Bei Einfahrt in die Stadt erscheint uns diese gar nicht sonderlich attraktiv - auch das Hotel direkt an der Piazza gelegen ist eines der weniger guten. Dafür ist das hier hergestellte Bier - überdimensional in der Stadt beworben - sehr gut.
Piazza - Kreuzungspunkt der Straßen von Bahir Dar im Süden, zum Sudan nach Westen und ins Semien-Hochgebirge nach Norden
Quara-Hotel
unser einfaches aber sauberes Zimmer - man beachte auch hier die Plastikschlappen am Bett
überdimensionales Reklame nach westlichem Vorbild !
Aufbruch: | Februar 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2014 |