auf den Dächern Afrikas
das Ziel meiner Reise: Lalibela: Felsenkirchen II - der nördliche Komplex
Im Prinzip besteht der nördliche Komplex aus drei Kirchen:
die meisten Kirchen in Lalibela sind inzwischen zum Schutz gegen Verwitterung überdacht, sicherlich eine wichtige Maßnahme. Z.T. hätte man diese Dächer allerdings geschickter anbringen können.
Bete (=Haus) Medhane Alem
Durch einen schmalen Gang steigt man hinab in einen Hof von etwa 45 m x 43 m. Die Kirche "Erlöser der Welt" ist die größte der Kirchen von Lalibela: 33,50 m lang, 23,50 m breit und bis 11,50 m hoch, die Mauern sind im Schnitt 2 m dick. Die Kirche steht auf einem Podium, das bis 1,30 m hoch ist.
Das Innere ist - wie eine Basilika - durch vier Pfeilerreihen in fünf Schiffe geteilt ist. Der Umgang besteht aus vierunddreißig viereckigen Pfeilern.
Die Kirche ist nicht ausgemalt, an den Gesimsen und Pfeilerköpfen sind aber feine Dekorationen in den Stein gehauen.
Zwei Reihen von Fenstern sind in die Wände gebrochen: Die untere Reihe imitiert "axumitische" Fenster mit den typischen Balkenenden ("Affenköpfe"), die obere Reihe zeigt die in Lalibela häufig vorkommenden schlüssellochartigen Fenster, dem »Lalibela-Kreuz" ähnlich.
Schmuck der Kirche sind auch die durchbrochenen Fenster. Zapfen immitieren die Holzbalken der traditionellen Holz-Stein-Bauweise
Überhaupt sind die Fenster des Komplexes eine nähere Betrachtung wert.
Bete Maryam.
Durch einen 8 m langen Tunnel gelangt man in den Hof der Kirche Bete Maryam. Der Hof ist im Süden und Norden etwa 37 m breit, im Westen 21 m und im Osten 39 m. Insgesamt drei Becken im östlichen Teil fangen das Regenwasser auf. Sie haben sich aus den großen frühchristlichen Taufbecken außerhalb der Kirche entwickelt: wie diese haben sie zum Teil Stufen. Die Becken spielen eine wichtige Rolle bei den Feiern zum Timkat-Fest (Taufe Christi). Das tiefe Becken in der nordwestlichen Ecke hat hier eine besondere Bedeutung: Noch heute sollen unfruchtbare Frauen durch ein Bad in diesem Becken geheilt werden.
Die rechteckige Kirche (Länge ca. 13 m, Breite und Höhe ca. 9 m) besitzt drei mit Portiken geschmückte Eingänge. Ihr Äußeres ist verhältnismäßig schlicht gehalten, dafür ist sie im Innern die am reichsten geschmückte Kirche von Lalibela.
Das Relief über dem Haupteingang, das zwei Lanzenreiter zeigt, ist einmalig, plastische Dekorationen sind in der äthiopischen Kunst eh sehr selten. Dafür zeigt es die in Äthiopien so beliebten Reiterheiligen.
Das Innere der Kirche ist in der Art einer klassischen frühchristlich -orientalischen Kirche gestaltet. ein Vorraum (Narthex) mit Treppe zur Empore, die quadratische zentrale Halle mit dem erhöhten Mittelschiff und die Cella mit Nebenräumen. Das Mittelschiff ist gewölbt, Allerheiligste (tabot) überkuppelt.
Bedeutend sind die auf die Zeit zwischen 13. und 15. Jh. datierten Malereien. Ornamente überziehen die Decke und Säulen.
Insgesamt drei Becken im östlichen Teil fangen das Regenwasser aut. Sie haben sich aus den großen frühchristlichen Taufbecken außerhalb der Kirche entwickelt: wie diese haben sie zum Teil Stufen. Die Becken spielen eine wichtige Rolle bei den Feiern zum Timkat-Fest (Taufe Christi).
Das tiefe Becken in der nordwestlichen Ecke (oben) hat hier eine besondere Bedeutung: Noch heute sollen unfruchtbare Frauen durch ein Bad in diesem Becken geheilt werden.
Bete Maryam.
Am Ausgang des Kirchenkomplexes stehen einige zweistöckige Rundhütten, die früher in Lalibela üblich waren.
Aufbruch: | Februar 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2014 |