auf den Dächern Afrikas
Fahrt nach Axum: der Palast von Dongur und weitere Axumziele
Im Westen des Stadtgebietes muß es eine ganze Reihe von großen Palästen gegeben haben, deren Grundmauern die Deutsche Aksum-Expedition noch vermessen konnte. Von ihnen sind nur noch wenige verstreute Blöcke zu finden.
Palast von Dongur
Der Palast von Dongur, im Westen der Stadt, wurde in den 1960er Jahren ausgegraben. Man datiert ihn in das 6.-7. Jh. . Der im Volksmund "Palast der Königin von Saba" bezeichnete Palast zeigt in seinen vorhandenen Fundamente den typische Aufbau eines axumitischen Palastes.
Durch einen repräsentativen Eingangsbau mit Freitreppe und Wächterhäuschen gelangt man in einen Hof. Die annähernd quadratische Hofmauer von ca. 57 m Seitenlänge wird von Gebäuden gebildet, an den Ecken befinden sich turmartige Verstärkungen.
Gwudit-Stelenfeld
Südlich vom Palast von Dongur, auf der anderen Straßenseite, liegt das Gwudit Stelenfeld, benannt nach der sagenhaften Königin, die Axum zerstört haben soll. Die vorhandenen Stelen sind nach dem Besuch des alles überragenden Stelenfeldes von heute morgen natürlich 'enttäuschend'.
Aber die vorhandenen Stelen zeigen die Entwicklung von grob zugeschlagenen Steinmalen bis zu sorgfältig geglätteten Stelen. Dekorierte Stelen gibt es aber in diesem Feld keine.
Heute haben wir sogar einmal mittags Hunger. Im Kaleb-Hotel - als Hotel wohl kaum zu empfehlen, obwohl im Know-How aufgeführt - soll es eine gute Pastry geben. Die offene Pizzaküche reizt. Ulrike und ich teilen uns eine Pizza.
die Pizzen sehen nicht nur gut aus, sondern riechen auch verlockend
Bei der Fortsetzung unserer Besichtigungstour tauchen die ersten Kamele auf.
Bad der Königin von Saba
Wenige Meter nördlich befindet sich ein großes betoniertes Wasserbecken das May Shum oder 'Bad der Königin von Saba'. Diese riesige Zisterne liefert noch heute Wasser für die Bevölkerung. Die Anlage geht schon auf axumitische Zeit zurück und wurde immer wieder erneuert. Neben der modernen Treppe sieht man die schon stark abgetretenen Stufen aus der axumitischen Zeit.
Ezana-Stele
Entlang des nördlichen Stelenfeldes weiter nach Norden passiert man ein kleines Steingebäude. Es wurde von den Behörden zum Schutz einer 1978 gefundenen Stele des Königs Ezana errichtet. Diese Stele gleicht der schon länger bekannten Stele desselben Königs, die sich im Ezana-Park im Osten der Stadt befindet, allerdings ist ihre Inschrift besser erhalten (Text siehe unten bei Ezana-Park). Auch diese Inschrift ist in drei Sprachen aufgezeichnet: Altsüdarabisch, Altäthiopisch und Griechisch. Wahrscheinlich markierte diese Stele die nördliche Grenze der Stadt.
Ezana-Stele
Grab des Kaleb und Gebre Maskal
Der Weg verläuft eine leichte Anhöhe hinauf zum Grabmal des Kaleb und Gebre Masqal. Die Zuschreibung des Doppelgrabes an den König des 6. Jh. und seinen angeblichen Nachfolger beruht auf Vermutungen; am Grabmal selbst hat sich nichts erhalten, das über die hier Bestatteten Auskunft geben würde. Sicher stammt der Bau aus der Zeit, als man keine Stelen mehr über den Gräbern errichtete.
Das linke (nördliche) Grab wird dem König Kaleb (ca. 514-542) zugeschrieben. Unter ihm erlebte das Reich von Axum seine letzte Blüte und konnte seinen Einfluss noch einmal über Südarabien ausdehnen. Es gibt in diesem Grab drei aus gewaltigen Steinblöcken gefügte Kammern.
mühsam kämpft sich ein Tuktuk die Anhöhe hinauf
axumitischen Tür - Sarkophage
an einigen Stellen sind Kreuze und Steinmetzzeichen in Form altäthiopischer Schriftzeichen in die Wand gemeißelt.
Etwas unterhalb der beiden Gräber soll es den Eingang zu einem Tunnels geben, der einer Legende nach bei Matara in Eritrea endet und durch den König Kaleb gezogen sei.
'Ezana-Park'
Zurück am Hotel haben Ulrike und ich die Nase noch nicht voll und wollen den Ezana-Park besichtigen, der als kleiner Park im Zentrum vom KnowHow angepriesen wird. der weg über die Hauptstrase ist nicht weit.
Aber der Park ist eine einzighe 'Katastrophe' - Müll, laute Musik aus einem Zelt mit Fußballübertragung, keine Restaurants mehr - aber eine Stele steht noch da!
Stattdessen studieren wir auf dem Rückweg die Gerüste an den Rohbauten.
'Aufgang' zum oberen Geschoß
vertrauenserweckend ?!
Auf dem Rückweg beschließen wir dann an einem Straßenlokal ein Bier zu trinken. man hat sogar gezapftes - ich bestelle mir ein großes. Eiskalt! Als wir bezahlen wollen, heißt es, das Bier ist bereits bezahlt; ein alter Herr gut Deutsch spricht hat uns eingeladen. Das kalte Bier ist dann wohl auch der Grund warum ich das Abendessen nicht mehr genießen kann, denn es liegt mir wie ein Stein im Magen und ich fiebere rum.
Aufbruch: | Februar 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2014 |