auf den Dächern Afrikas

Reisezeit: Februar 2014  |  von Herbert S.

das Ziel meiner Reise: Lalibela: Felsenkirchen I

Felsenkirchen sind im ganzen äthiopischen Hochland zu finden. Man kann ihre Entstehtungszeit bis in das 8. Jahrhundert zurückverfolgen. Ob sie aus in Höhlen gebauten Kirchen abgeleitet wurden, oder aus der Tradition axumitischer Felsgräber entstanden sind, oder ihren Ursprung eher einer ganz eigenen religiösen Vorstellung verdanken, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden. Archäologen und Historiker haben diese 3 Theorien aufgestellt.
Die "reine" monolithische Felsenkirche, die in Lalibela überwiegt, steht meist in einer Art Grube, und man kann vom umgebenden Bodenniveau auf sie herabsehen. Man stelle sich nur den Aufwand vor: Zunächst hat man die Kirchen von oben her "freigelegt". Dann musste jedoch eine Detailplanung vorliegen, da jede Säule, jede Wölbung, jede Treppe und sogar jedes Fenstergitter im Gestein modelliert werden mußte. Wahrscheinlich wurde erst der den Hof bildende Schacht ausgehoben und dann die Kirche ausgehöhlt. Durch die schmalen Tür- und Fensteröffnungen wurde der Abraum entfernt.

Man schätzt die Zahl der Felsenkirchen im äthiopischen Hochland auf etwa 150.

Auf einem Bergrücken liegt ein kleines Kloster - Asheten Mariam - zu dem wir nach einer kurzen Fahrt in die Berge einige Hundert Meter hoch steigen müssen. Es ist ein erstes Beispiel einer monolithischen Felsenkirche.

steinig und steil ist der Aufstieg

steinig und steil ist der Aufstieg

begleitet von einer Kinderschar

begleitet von einer Kinderschar

steiler Aufgang durch den Felsen

steiler Aufgang durch den Felsen

auch diese Kirche steht sozusagen in einer Grube - die Priester leben dort auch

auch diese Kirche steht sozusagen in einer Grube - die Priester leben dort auch

Die Dekoration wurde entweder in den Stein geschlagen oder aufgemalt, zum Teil direkt auf den Stein, zum Teil auf eine Putzschicht -
hier ganz schwach unterhalb der Holzbalkenausparung zu sehen

Die Dekoration wurde entweder in den Stein geschlagen oder aufgemalt, zum Teil direkt auf den Stein, zum Teil auf eine Putzschicht -
hier ganz schwach unterhalb der Holzbalkenausparung zu sehen

eingemeißeltes Kreuz

eingemeißeltes Kreuz

Die Gläubigen begrüßen den Priester, der ihnen das Kreuz zum Kuß hinhält und sie segnet. Für uns Touristen stellt sich der Priester 'lediglich' hin und präsentiert die Gegenstände der Kirche.

bereitwillig zeigen die Priester die verschiedenen Kreuze

bereitwillig zeigen die Priester die verschiedenen Kreuze

und Handschriften oder Malereien

und Handschriften oder Malereien

Wir verlassen das Kloster durch die alte Holztüre und genießen den Blick über das Land aus 3200 m Höhe.

Nach den Strapazen können wir uns bei einer Kaffeezeremonie angemessen erholen.

Berreket hat einen sehr hübschen Pavillon ausgesucht, in dem neben der Kaffeezeremonie auch Met und 'schärferes' zum Probieren ausgeschenkt wird.

Ulrike findet sogar ein kleines Souvenir - ein Halskreuz mit feststehendem Anhängeteil im Flechtmuster

vom Balkon des Pavillons können wir unsere 'Bergsteigererfolge' nochmals bewundern

vom Balkon des Pavillons können wir unsere 'Bergsteigererfolge' nochmals bewundern

© Herbert S., 2014
Du bist hier : Startseite Afrika Äthiopien Felsenkirchen I
Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf die Frage im Freundeskreis 'was wollt Ihr denn in Äthiopien - ist es da nicht so gefährlich?' können wir nur antworten. Äthiopien hat eine lange, reiche und bunte Geschichte, die 3.000 Jahre und in die Zeit von Königin Sheba zurückverfolgt werden kann. Axum, Lalibela, Gondar, Bahir Dar sowie Harar sind die herausragendsten Attraktionen und dort passiert sicherlich nicht mehr als in einer deutschen Großstadt. .
Details:
Aufbruch: Februar 2014
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Februar 2014
Reiseziele: Äthiopien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
Bild des Autors