auf den Dächern Afrikas
über Land nach Bahir Dar: Wasserfälle des blauen Nils
Die berühmten Fälle des Blauen Nil (Tis Issat genannt - etwa 'dampfendes Wasser' bzw. 'Rauchender Abay') sind durch den Bau eines Wasserkraftwerks in den 1980er Jahren wahrscheinlich - vor allem in der Trockenzeit - nicht mehr so gewaltig wie sie einmal gewesen sein müssen, denn viel Wasser wird 'abgezeigt'. Trotzdem lohnt sich der Ausflug, denn auch die Landschaft fasziniert. Die Fahrt zu den etwa 35 km südöstlich von Bahir Dar gelegenen Fälle führt zum ersten Mal über eine mit Schlaglöchern übersäte Schotterpiste und dauert entsprechend lange.
Kurze Stops werden eingelegt um große Raubvögel in den Bäumen zu fotografieren.
Man braucht recht viel Zeit auf diesen Straßen, da ja auch die gesamten landwirtschaftlichen Güter mit Eselskarren, per Tuktuk oder auch zu Fuß über sie transportiert werden.
Endlich an den Nilfällen angekommen, muß man natürlich sich irgendwo registrieren lassen, schließlich gehört das Gelände inzwischen zu einer Elektrizitätsgesellschaft, die auch zeitweise die Nilfällen 'abstellen' kann. Heute sind sie eingeschränkt offen. Man erhält einen Führer zugeteilt, (um den Weg zu finden?)
Der Weg führt überquert zunächst den Abay auf einer Brücke aus der Zeit des Kaisers Fallidas (1632-1667). Mit der Überquerung des Abay hat man auch die alte Provinzgrenze zwischen den Provinzen Gojam und Begemder passiert.
Brücke aus der Zeit des Kaisers Fallidas
unser Weg scheint auch ein stark frequentierter Versorgungsweg der Einheimischen zu sein
Unsere kleine Wanderung/ großer Spaziergang über Stock und Stein geht nach links einen Berg hinauf zu einer Anhöhe gegenüber den Fällen, von wo ein Blick auf den (theoretisch) ca. 45 m tiefen Absturz auf einer Breite von 400 m möglich ist.
Der Fluß verzweigt sich kurz vorher aus eine Ebene deltaähnlich. Die Fälle selbst ziehen sich daher auf einen halben Kilometer hin mit unterschiedlicher Intensität.
Die Fortsetzung des Weges hat für Ulrike eine Überraschung parat: eine Hängebrücke, die nicht umgangen werden kann, todesmutig läßt sie sich Berreket hinüberbegleiten.
Wieder oben angekommen können wir an einem Stand einen Kaffee trinken, der in kürzester Zeit von Kindern umringt ist, die alle etwas verkaufen wollen. Eine alte Dame, die ich beim Spinnen fotografiert habe, ist mit meinem Angebot (3Birr) unzufrieden, somit bekommt sie gar nichts.
Kinderhändler, alle sind sie 'students'
Bald darauf müssen wir noch kurz mit einem Boot über den eigentlichen Nil (Zufluß zum Kraftwerk) übersetzen.
Es geht die gleiche Strecke zurück und daher dauert sie gefühlsmäßig noch länger.
In der Stadt Bahir Dar steigen wir aus und laufen am Ufer entlang zu unserem Hotel - inzwischen ist es schon fast dunkel.
Aufbruch: | Februar 2014 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | Februar 2014 |