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Australien: Port Lincoln bis Boonah
Port Lincoln bis Canberra - 30.03.2015
Die Nacht von Sonntag auf Montag schlafe ich nicht so gut, da ich sehr aufgeregt bin – endlich wieder mal ein paar KM selbst mit dem Motorrad fahren – das fühlt sich toll an. Als wir gegen 07.00 Uhr aufstehen ist das Schlafzelt tropfnass, als hätte es die ganze Nacht geregnet. Die Idee das Vorzelt schon gestern Nachmittag abzubauen war Gold wert. Nach dem Frühstück schafft es dann endlich auch die Sonne durch den Dunst und dann wird es sehr schnell warm. Um 09.30 Uhr geht die große Reise los. Heute stehen 550km auf dem Programm – ist doch kein Problem, ich bin doch schon so hungrig aufs Fahren. Die Strecke führt uns von Port Lincoln, zurück nach Port Augusta und dann ein kleines Stück durch die Flinders – es ist traumhaft schön heute bei 31° und tiefblauem Himmel. Ich genieße es extrem und Arno meint – hätte ich keine Ohren, würde ich den ganzen Tag im Kreis grinsen. Ahhhh, was für ein Gefühl endlich mal wieder selbst zu fahren. Den kleinen Hänger hinter mir spüre ich überhaupt nicht. Der arme Arno hat nun eine Aufgabe mehr – zum Navigieren, Kommandieren (ach nein, das heißt ja Verantwortung tragen *gg*) meine Launen zu ertragen (dabei habe ich nur gute Laune ) zu Kochen kommt nun auch noch das Fotografieren dazu – so ein armer Kerl aber auch . Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unser Tagesziel – einen Showground in Burra. Schnell Zelt aufgestellt, ab in die Dusche, Essen und Schlafen – ich bin sooooo müde heute, aber unglaublich glücklich.
Dienstag geht es bereits um 8.30 Uhr wieder los, da heute 650km auf dem Plan stehen. Die meisten davon auf einer relativ öden Hauptstraße – aber ja, auch hier lässt es sich gut fahren. Die Straße führt uns vorbei an riesigen gedroschenen Kornfeldern, dann wieder an unendlich scheinenden Weingärten und zum Abschluss kommen die Orangen- und Kirschenplantagen. Die Orangen sind noch grün, und die Kirschen schon vor ca. einem Monat reif gewesen. Heute überschreiten wir die Grenze zurück nach New South Wales – dh. für uns die Uhr um eine halbe Stunde wieder nach Vor stellen. Somit sind wir aufgrund der Sommerzeit in Österreich 8 Stunden von euch entfernt *gg* - ich könnte auch sagen der Zeitunterschied beträgt 8 Stunden, damit jetzt niemand verwirrt ist und denkt Australien liegt nur 8 Flugstunden entfernt. Auch heute haben wir bis 17.00 Uhr alle KM herunter gespult als wir die Stadt Hay welche am Fluss Murrumhidgee liegt eintreffen. Mein Navigator suchte einen netten Platz am Fluss für uns, wo wir das Schlafzimmer aufstellen. Bevor wir noch ansatzweise dazu kommen auch nur einen Handgriff zu tun, steht schon der erste Bewunderer vor der Tür um die Motorräder zu bestaunen. Als wir dann endlich fertig sind mit Rede und Antwort nehmen wir noch schnell ein Bad im Fluss – es ist traumhaft nach einem Tag mit 32°. Sogar ich erfreue mich heute an dem 24° lauwarmem Wasser. Danach, ich beginne gerade mit den Fotos und dem Bericht steht schon wieder ein Besucher vor der Tür, dann noch einer und noch einer. Der letzte ist ein Bayer, welcher vor 50 Jahren ausgewandert ist – er spricht aber noch immer seinen urbayerischen Dialekt. Beim Abendessen bekommen wir erneut Besuch – drei entzückende Cucabarras belagern uns und warten darauf etwas abzubekommen. Ich habe diese Vögel noch nie so zutraulich gesehen – normal sind diese sehr scheu. Erst beobachten sie uns vom Baum aus. Als ihnen dann Arno jedoch ganz kleine Stücke rohe Erdäpfel unter den Baum wirft, sind sie blitzschnell her unten – ich bekomme immer eine Rüge, falls ich Wildtiere füttern möchte, aber der NavigatorUnterhalterFotografenKoch darf das!!! Wir sind sicher an die 30 Minuten mit diesen süßen Tieren beschäftigt und einer nimmt das Futter sogar aus meiner Hand. Bei einem traumhaften Sonnenuntergang genießen wir den Tag zu Ende und freuen uns auf morgen.
Am Mittwoch geht es wieder zeitig los, da erneut 650km bis Canberra vor uns liegen. Erst 300km entlang des Sturt Highways bis wir uns dann endlich in etwas kurvigeres Gebiet verabschieden. Etwa 250k vor Canberra zweigen wir auf den Snowy Mountain Highway ab, und dann geht es so richtig los mit auf und ab und rechts und links – was für eine Freude. Die Bergstraße führt uns bis knapp 1500m hoch, was für Australien schon einiges ist. Besonders nett finde ich die Tatsache, dass extra für unseren Besuch die Straße neu asphaltiert wurde. Es könnte nicht besser laufen, und ich habe auch keinerlei Ermüdungserscheinungen. Auch heute zeigt sich das Wetter von seiner schönsten Seite, obwohl es hier nicht mehr ganz so warm ist wie die letzten beiden Tage. Gegen 17.30 Uhr erreichen wir das Haus von Julie und Stuart, wo wir erfahren, dass ST heute am Nachmittag bereits die Gallenblase entfernt wurde. Nach einer Dusche und einer guten Tasse Tee statten wir ihm einen kurzen Besuch im Krankenhaus ab, damit er weiß, dass seine Wing gut nachhause gekommen ist. Danach noch ein gemütliches Abendessen und um 22.30 Uhr falle ich sehr müde ins Bett. Den Donnerstag erklären wir zum Faulenzertag, da wir noch ein paar Dinge für den Weitertransport nach Canada zu erledigen haben, Mails gehören beantwortet, Bericht geschrieben usw. bevor er morgen dann weiter geht in Richtung Boonah.
Canberra bis Boonah - 03.04.2015
Da für die Fahrt nach Boonah 1200km vor uns liegen und wir – besser gesagt Arno – zwei dafür eingeplant hat um nicht in das Osterwochenende hinein zu kommen, geht es pünktlich um 8.00 Uhr am Donnerstag los. Warm ist anders, schön ist anders, aber warum soll es in Australien zu Ostern besseres Wetter haben als zuhause *gg*. Die erste Stunde fahren wir noch auf trockener Straße, die nächsten 1000km dann im Regen. Erst einmal sind ca. 150km über die Berge zu überwinden. Danach sollte es eigentlich so weitergehen. Doch als wir bereits bei einer Seehöhe von 50m in dichtem Nebel bei 14° fahren, steht eine Planänderung an. Somit nehmen wir die Route auf der Autobahn bzw. oder auf breiten Bundesstraßen in Richtung Sydney. Der Regen ist unser ständiger Begleiter, doch nie so schlimm, dass wir stoppen müssen. Trotz Regengewand kommt am Nachmittag der Moment, wo wir nicht nur außen sondern auch innen die Nässe spüren. Aus zwei Gründen fällt der einstimmige Beschluss heute in einem Zimmer zu übernachten. Nass innen und außen – das ganze Gewand über Nacht zu trocknen wäre unmöglich im Zelt, und zweitens sind richtig heftige Regenfälle für die Nacht angesagt. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die Stadt Taree, wo wir sehr schnell ein Motelzimmer welches nicht zu teuer ist finden. Dies ist übrigens das erste Mal auf dieser Reise, dass wir ein Zimmer nehmen. Sauber, warm, trocken – diese drei Hauptkriterien sind erfüllt, und somit ist das Zimmer perfekt für uns – warum also weitersuchen. Schnell den Hänger abstellen und noch weitere 2km in das Zentrum fahren um etwas warmes zu essen – Pizza eignet sich dafür wunderbar, die kommt nämlich ganz frisch aus dem heißen Ofen!!!
Am Samstag geht es bereits um 8.00 Uhr – natürlich bei Regen – weiter. Heute schüttet es aber so richtig ordentlich und es dauert nicht allzu lange, bis die Feuchtigkeit wieder am ganzen Körper zu spüren ist. Da ich ja immer versuche positiv zu denken finde ich auch etwas Gutes an dieser Situation – es ist nicht kalt. Bei etwa 22° an der Küste ist es zwar nass, aber überhaupt nicht kalt. Die erste Tour fährt Arno von 8.00 bis 11.45 Uhr mit mir durch – dann muss ich aber schon seeeeehr dringend runter vom Bock. Diese Pause wird auch gleich zur Mittagspause von ihm erkoren, dass nur ja keine falschen Gedanken bei mir aufkommen. Nach weiteren 2 Stunden Fahrzeit fahren wir heute noch einmal die Lions Road. Was für ein Unterschied zum ersten Mal – es ist alles grün, grüner am Grünsten – ein Traum. Etwa 80km vor Boonah ist der Treffpunkt mit den Tigers Astrid und Thomas vereinbart. Und siehe da, die Sonne lässt sich auch wieder blicken. Die beiden mussten etwas auf uns warten und drapierten deshalb ihre Regenklamotten und nassen Hosen bei einem Rastplatz in der Sonne zum Trocknen. Wir freuen uns sehr über das Widersehen und nach einem Stehkaffee geht es weiter nach Boonah. Genau 2 Minuten vor unserer Ankunft beginnt es erneut zu schütten und nun sind wir noch mal gut geduscht – so ein Schmarrn aber auch. Für das Osterwochenende sind wir alle 4 im Haus von Seth Mama untergebracht.
Den Ostersamstag verbummeln wir mal eben so bevor es am frühen Nachmittag mit den Bikes nach Brisbane geht – es scheint übrigens schon den ganzen Tag die Sonne von einem tiefblauen Himmel. Nach einem Spaziergang über die South Bank – auf diesem Areal fand die Weltausstellung 1988 statt – geht es ins Zentrum, weiter durch den Botanischen Garten um dann gemütlich bei einer der Garküchen Abend zu essen. Da es hier so gegen 18.00 Uhr dunkel wird gehen wir nach dem Abendessen bei Dunkelheit auf ein kleines Ausflugsboot um eine 2stündige Fahrt am Brisbane River durch die Stadt zu machen. Ich hätte nicht gedacht, dass dies so schön ist – all die beleuchteten Brücken, Hotels, Restaurants und Hochhäuser. Die Fahrt spät abends in der Dunkelheit zurück erfreut mich zwar nicht sehr, da es im Moment einige Überschwemmungen gibt, aber speziell wegen der Kängurus. Gut is gangen, nichts is geschehn – gegen 23.00 Uhr sind wir alle ohne Probleme retour.
Für den Ostermontag steht ein Ausflug zu den Queen Mary Falls am Programm. Der Weg dorthin ist eine atemberaubende Straße mit vielen vielen engen Kurven. Aufgrund des Regens der letzten Tage durchfahren wir ein paar Furten, was den drei Herren besonderen Spaß bereitet. Auch der Wasserfall ist natürlich noch imposanter als die, welche wir bis jetzt teilweise als Rinnsal sahen. Mit einer enormen Wucht donnert das Wasser die 40m in die Tiefe. Nach einem wunderschönen Spaziergang durch den dazu gehörenden Nationalpark findet dieser Ausflug bei Kaffee und Kuchen seinen Ausklang. Da Antonetta am Nachmittag arbeiten muss fahren A, TH, Arno und ich zum Stausee bei dem wir die Silvesterfeiertage verbrachten. Arno genießt das Bad im See währen wir drei es uns auf der Wiese im Sonnenschein gemütlich machen. Ach, ist das schön. Heute ist übrigens der 06.04.2015 – genau vor sechs Monaten am 06.10.2015 haben wir Perth verlassen um diesen traumhaften Kontinent zu erkunden. Meine Begeisterung brauche ich ja nicht noch einmal zu bekunden – all jene, welche uns mit den Berichten begleitet haben, wissen wie traumhaft schön es hier war bzw. ist. Unsere Wing hat die 37 000km hier ohne Probleme überstanden, und uns überall hin gebracht, wo wir hin wollten.
Am Dienstag verlassen uns A+TH im Laufe des Vormittags – doch für das Wochenende sollten sie noch einmal vorbei kommen. Arno und ich übersiedeln in das Haus von A+S, wo wir uns für die nächsten drei Wochen einquartieren. Arno ist den ganzen Tag damit beschäftigt die Wing und den Hänger auf Hochglanz zu bringen bzw. die eine oder andere Kleinigkeit zu reparieren und das Öl zu wechseln, während ich die Koch- und Gewandkiste reinige bzw. das Gewand welches wir die nächste Zeit brauchen zu sortieren.
Am Mittwoch in der Früh ist es dann so weit, um 10.00 Uhr ist der Abgabetermin für das Gespann im Hafen von Brisbane. Wir können für allfällige Transporte folgende Firma sehr empfehlen – Cargo Transport in Brisbane – 0061 7 3363 0431 oder per Mail an emma@cargotransport.com.au. Alles läuft nach Plan, und nach einer Stunde sind Wing und Hänger im Container, die Papiere erledigt und that´s it – das war´s. Nun noch zum Zoll, damit wir das Carne de Passage für die Ausreise der Wing ausstempeln lassen, und das war es dann. Nun sind wir die nächsten Tage Fahrzeuglos – schon ein komisches Gefühl, aber am Sonntag kommt ja schon mein Bruder nach Boonah mit dem Auto zurück, da seine 3 Monate am Mittwoch mit dem Heimflug auch zu Ende sind.
Aufbruch: | 29.09.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 29.09.2015 |
Fidschi
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