Australien - USA - Kanada - Alaska
Kanada: Bottineau bis Ottawa
Bottineau bis Fort Frances - 28.07.2015
Am Dienstag ist es so weit, wir sind nun schon 90 Tage in den USA und heute müssen wir raus – na was soll´s, so ist es eben. Kurz vor 7.00 Uhr läutet das Telefon – Chucks Bruder möchte noch gerne den Rundflug mit uns machen, und wir haben auch nicht wirklich etwas dagegen. Somit heißt es raus aus dem Bett, rein ins Gewand und in Windeseile die 30km vom See zum Flughafen nach Bottineau, da es gerade eine kleine Schönwetterlücke gibt – ich kann zwar nur dunkle Wolken sehen, aber vielleicht ist mein Blick noch nicht klar genug. Am Flugplatz angekommen schmeißt uns Chuck beim Flieger der schon auf uns wartet raus, und los geht es. Leo zeigt uns die Ortschaft, das Turtle (Schildkröten) Gebirge und den Lake Metigoshe von oben – ein wirklich schönes Erlebnis. Er hat mir auch gezeigt wie es sich anfühlt schwerelos zu sein – der Fotoapparat schwebte ganz selbständig durch den kleinen Flieger - toll. Dazu hat er vollen Speed aufgenommen und dann die Front des Fliegers ganz schnell nach unten gezogen - er ist eine so genannte Parabel geflogen.
Zurück am See gibt es erst mal ordentliches Frühstück und dann ist es Zeit die letzten Dinge zu packen und loszufahren. Der Abschied ist uns allen nicht leicht gefallen, da wir nicht wissen, wann und ob wir uns wieder sehen – außer über Skype. Wir nehmen Fahrt in Richtung Grenze nach Kanada auf und haben diese nach 25km erreicht. Der Beamte ist sehr nett und alles läuft problemlos. Zur Vorsicht lassen wir uns einen Einreisestempel geben, damit wir einen Nachweis über die Ausreise für die USA haben. Die Regel ist das nicht, daher müssen wir extra absteigen, in das Amtsgebäude kommen und ein wenig Rede und Antwort stehen – alles aber sehr freundlich und ohne Probleme. Danach geht es am Highway 2 in Richtung Winnipeg. Mit dem Übertritt auf der Grenze befinden wir uns in der Kanadischen Provinz
Manitoba
ist die östlichste der Prärieprovinzen Kanadas. Sie grenzt im Westen an Saskatchewan, im Osten an Ontario, im Norden an Nunavut und im Süden an die US-Bundesstaaten North Dakota und Minnesota. Der Name leitet sich von dem Cree-Wort „Manitou bou“ („Der Engpass des Großen Geistes“) ab und bezieht sich auf den Manitoba-See, der in der Mitte nur knapp einen Kilometer breit ist. Einen großen Teil der Fläche nehmen Seen wie der Winnipeg-See ein. Landschaftlich dominieren im Süden hügeliges Ackerland sowie das Red River Valley, welches sich in Manitoba von der US-Grenze bis zum Winnipegsee in einer Breite von bis zu 80 km erstreckt. Durch seine sehr guten Tonböden wird, trotz klimatischer Nachteile, ein intensiver Ackerbau ermöglicht. Angebaut und exportiert werden Sommerweizen (Manitoba-Hartweizen), Sommerraps, Flachs, Sonnenblumen, Kartoffeln, Sommergerste und Hafer. Nördlich des 51. Breitengrades geht das kultivierte Acker-Weideland in einen extensiven Buschwald mit Birken und Koniferen über. Noch weiter nördlich erstreckt sich die Tundra bis zur Hudson Bay.
Immer wieder begleitet uns der eine oder andere Schauer, welchen wir aufgrund der Wettervorhersage aber mehr oder weniger erwartet haben. Aus diesem Grund kontaktierten wir gestern schon einen Goldwinger, der etwa 70km außerhalb von Winnipeg wohnt und sich auf unser Kommen freut. Eigentlich wollte ich ja nur mehr campen, aber manchmal heiligt das Mittel den Zweck.
Am Mittwoch in der Früh regnet es beim Aufstehen und seit gestern schon bläst ein sehr unangenehmer – für unsere Fahrtrichtung – Seitenwind. Nach dem Frühstück kann ich mich nur schwer überwinden die Regenkombi anzuziehen, aber es hilft nichts, da muss ich durch. Bei unserer Abfahrt nieselt es zwar nur mehr, dies aber den ganzen Tag und wie gesagt der Wind peitscht das Wasser dahin. An manchen Teilstücken regnet es richtig, und dann lässt es erneut nach. So schlagen wir uns den ganzen Vormittag durch und überschreiten dabei unter anderem auch die Grenze nach
Ontario
ist eine Provinz im Südosten Kanadas. Sie ist die mit Abstand bevölkerungsreichste und nach Québec die flächenmäßig zweitgrößte Provinz des Landes. Ontario grenzt an die Provinzen Manitoba im Westen und Québec im Osten sowie an fünf US-Bundesstaaten im Süden. Hauptstadt Ontarios und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Toronto. Ottawa, die Hauptstadt Kanadas, befindet sich im Osten an der Grenze zu Québec. Im Gegensatz zu vielen anderen Flächenstaaten existiert kein gesonderter Hauptstadtdistrikt. Die Provinz grenzt im Norden an die Hudson Bay und die James Bay, im Osten an Québec, im Süden an die amerikanischen Bundesstaaten Minnesota, Michigan, Ohio, Pennsylvania und New York und im Westen an die Provinz Manitoba. Ontarios südliche Grenze zu den Vereinigten Staaten besteht fast gänzlich aus Seen und Flüssen, beginnend mit dem Lake of the Woods. Sie verläuft weiter an vier der fünf Großen Seen (Oberer See, Huronsee, Eriesee und Ontariosee) und schließlich am Sankt-Lorenz-Strom in der Nähe von Cornwall. Der Ottawa River bildet einen Teil der Grenze zu Québec.
Wir passieren dabei die Region und Ortschaft Kenora, welche am riesigen See – Lake of the woods – Waldsee – liegt und dem entsprechend touristisch ist. Bei einem Mittagskaffee in einem kleinen Pub holen wir erneut das Goldbook heraus, um nur mal nachzusehen, ob an unserem Tagesziel ein Goldwinger eine Unterkunft anbietet – so ein Glück aber auch, es gibt wirklich einen, und der ist auch noch zuhause, und er und seine Frau klingen sehr nett am Telefon. Somit geht es weiter in Richtung Fort Frances. Heidi und Will sind sehr nett - Heidi ist in Deutschland geboren (spricht aber leider kein Wort Deutsch mehr), und Wills Familie kam vor 2 Generationen aus der Ukraine nach Kanada. Bei unserer Ankunft reißt auch der Himmel mal endlich auf, und wir können den ganzen Abend im Garten verbringen. Dabei erzählen sie uns unter anderem, dass es hier in den letzten Wochen eine Hitzewelle gegeben hat, und über die kleine Abkühlung sehr dankbar sind – die Abkühlung hätte ja nun wirklich warten können, bis wir abgereist sind
Fort Frances bis White River - 20.07.2015
Am Donnerstag erklärt uns Will beim Frühstück, dass er schon mit seinem Goldwinger Freund an unserem Tagesziel in Thunder Bay telefoniert hätte, und der sich auf unser Kommen freuen würde. Oh je, für heute Abend war auf jeden Fall eine Nacht im Zelt eingeplant, da ich schon etwas Erholung von den vielen Erzählungen brauche. Ja ja ich weiß, wir könnten ja ruhig nein sagen, aber Arno grinst vor Freude schon übers ganze Gesicht, wie soll ich da noch nein sagen – aber morgen wird ganz sicher gecampt. Heute führt uns eine lange Teilstrecke am Rainy Lake entlang, und es ist endlich mal wieder richtig schön und warm – kalt war es zum Glück die letzten Tage auch nicht, aber eben etwas feucht. Die Landschaft in diesem Teil von Kanada ist total unterschiedlich zu der in Alberta oder British Columbia. Hier „steht“ eigentlich alles unter Wasser. Die meiste Zeit führt die Straße an Seen oder kleinen Lacken entlang, und immer umgeben von vielen Nadelbäumen und satt grünen Wiesen. Es ist unglaublich grün hier, und dies strahlt für mich eine sehr wohltuende Ruhe aus. Ortschaften sind auch eher spärlich angesiedelt und somit versuchen wir mehr oder weniger bei allen Tankstellen Benzin nachzufüllen. Wenn möglich tun wir das in den Reservaten der First Nation, da diese keine Steuern zahlen müssen und somit den billigsten Treibstoff anbieten können. Die Strecke zwischen Fort Frances und Thunder Bay beträgt nur etwa 300km. Somit sind wir kurz nach Mittag dort und besuchen erst mal das Historische Fort William. Dieses Fort hatte seine Blütezeit um das Jahr 1816, wo reger Handel vor allem mit Pelzen stattfand. Hier hatte die North West Company ihren Sitz direkt am Kaministiquia River. Das Fort war eine Gemeinschaft für sich. Es hat eine erstaunliche Größe und Umfang mit über 42 authentisch rekonstruierten Gebäuden auf dem 25 Hektar großen Gelände. Hier wurden viele Handwerksberufe wie Fassbinder, Kanubauer, Müller, Bäcker, usw. ausgeübt. Natürlich gab es auch einen Gasthof, dieser war jedoch nur den reichen Bewohnern vorbehalten. Weiters gab es ein so genanntes Mutterlager und die Farm. Dieses Fort diente einmal im Jahr als großer Handelsplatz wo um die 1000 Personen kamen um ihre Waren zu verkaufen bzw. neue andere zu kaufen. Den reichen Kaufleuten war es erlaubt im Fort zu nächtigen, alle anderen mussten ihr Zelt außerhalb der Stadtmauer – welche jedoch aus Holz gebaut war – ihr Zelt aufschlagen. Unter anderem lerne ich hier den Unterschied eines Wigwams zu einem Tipi kennen – der Wigwam ist unser Haus daheim, das Tipi ist unser Zelt auf dem Hänger . Das heißt, das Wigwam war ein fixerWohnsitz und meist mit trockener Baumrinde gedeckt, das Tipi wurde von den Nomadenstämmen der First Nation verwendet. Wir nehmen an einer geführten Tour durch das Fort teil, welche wirklich sehr interessant ist – eine sehr nette Abwechslung zum Motorradalltag. Für das Abendessen besuchen wir mit unseren Gastgebern ein Mongolisches Restaurant. Hier ist es so, dass sich jede Person einen Teller mit Gemüse, Fisch, Fleisch, Tofu, Gewürzen, Ölen – alles roh – anfüllen kann, und dies einem Koch welcher in der Mitte des Restaurants an einer riesigen runden Herdplatte steht gibt, um dort alles zu rösten. Hier werden noch Reis oder Nudeln bei gemengt und in 5 Minuten ist gekocht. Das mach ich jetzt auch so zuhause – geht echt schnell, ist relativ gesund und schmeckt richtig gut. Das Beste daran ist aber die Reinigung – ein ordentlicher Guss Wasser auf die heiße Platte und die Kochrückstände werden in einen Kübel abgeschabt – fertig. Danach gibt es eine kleine Führung durch Thunder Bay, bevor ich todmüde ins Bett falle. Arno und Joe reden noch bis Mitternacht, da bin ich schon lange im Land der Träume.
Freitag gibt es erst mal Pancake Frühstück, damit wir für den neuen Tag gut gerüstet sind. Bei herrlichem Wetter geht es los in Richtung White Lake. Heute ist sogar einmal die eine oder andere Kurve mit kleinen Hügelchen eingebaut – es ist zwar nicht das was wir gerne fahren, aber der Mensch freut sich, denn wir wissen ja wie das ist, wenn man das Kleine nicht ehrt. Wir haben uns aus ein paar Möglichkeiten die Scenic Route 17 für die nächsten Tage entschieden welche uns von Joe empfohlen wurde. Auf halber Strecke vor der Ortschaft Marathon beginnt sich der Himmel sehr bedrohlich einzufärben. Da sich Arno ja immer gerne Zeit lässt um das Regengewand anzuziehen mache ich ihn mal darauf aufmerksam – ja ja, schauen wir noch ein paar Kurven weiter. Da war es dann zu spät. Von einer Sekunde auf die andere öffnet der Himmel die Schleusen und es schüttet was nur raus geht. Binnen weniger Minuten sind wir nass bis auf die Haut – samt Jacke. Für etwa 20 Minuten kübelt es was das Zeug hält. Danach wieder eitler Wonne Sonnenschein, als wäre Nichts gewesen. In der Ortschaft White River versuchen wir vergeblich einen netten Campingplatz zu finden, da der den es gibt direkt an der Hauptstraße liegt. Somit beschließen wir noch ein wenig zu fahren um wild zu campen. Gesagt getan, nach etwa 20km ein kleiner Weg durch den Wald und wir sind an einem der vielen Ufer des riesigen Lake Superior. Ein Pärchen versucht gerade das Motorboot ins Wasser zu lassen und erzählt uns so nebenbei – gebt acht auf die Bären, die kommen im Moment sogar in die Stadt und zerlegen in der Nacht alle Mülleimer und alles wo sie fressen vermuten. Eigentlich wollte ich auf der Stelle umdrehen und retour auf die Hauptstraße fahren, doch leider ist Arno nicht meiner Meinung und wir bleiben. Sehr wohl ist mir den ganzen Abend nicht bei der Sache, und ich bin nur am Lärm machen, laute Musik spielen und Geräusche orten. Selbst beim Schwimmen im See, der sehr angenehm warm ist habe ich immer nur meine Augen im Gebüsch um ja nichts zu übersehen. Da ich jedoch nach diesem anstrengenden Tagen sehr müde bin falle ich um 10.00 Uhr ins Bett und hören nichts die ganze Nacht – jeglicher Besuch ist uns erspart geblieben.
White Lake bis North Bay - 01.08.2015
Da ich mit Arno vereinbart habe, dass er ab nun etwas gemütlichere Touren einplanen soll, geht es erst gegen 10.00 Uhr ganz pomale los. Unser erster Stopp ist die kleine Ortschaft
Wawa
liegt zwischen dem nördlichen Ufer des Lake Superior, dem größten Frischwassersee der Welt, und dem glitzernden, aus Quellen gespeistem Wawa See. Der Name der Stadt wurde aus dem Ojibway Wort für „Wildgans“ abgeleitet, welche von der berühmten Wawa Gans Statue ausgedrückt wird, die sich an der Einfahrt in die Stadt befindet. Diese einzigartige Ortschaft hat ca. 3.200 Einwohner, welche auch viele frankophone und einheimische Bewohner einschliesst. Wawa liegt nahe an den Lake Superior und Pukaskwa Nationalparks und auch zwischen den beiden größeren Städten Sault Ste. Marie und Thunder Bay. Wawa ist eine perfekte Heimatbasis für Menschen, die die Natur suchen und doch die Annehmlichkeiten einer modernen Stadt nicht missen möchten.
Hier ist extrem viel los, und alle kommen um eine Runde im alten General Store – Kramerladen – zu schauen. Ich hätte mir wunderschöne Mokassins gesehen, aber leider zu Preisen die jenseits von Gut und Böse sind – so wie alles hier her innen. Natürlich machen hier auch viele Motorräder halt, und somit dauert es einige Zeit bis wir weiter fahren, aber dies entspricht ja ganz meinem Wunsch die letzten Wochen etwas ruhiger ausklingen zu lassen. Ja die letzten Wochen, wie sich das anhört, aber nun sind bereits 10 Monate seit unserer Abreise vergangen, und es liegen die letzten 7 Wochen vor uns – die Zeit ist unglaublich schnell vergangen, und wir haben so viel Schönes und Positives erlebt. Nach Wawa geht es weiter auf der 17ner in Richtung Sault Ste. Marie, wo wir ein paar Einkäufe erledigen und nach einem ruhigen Campingplatz suchen. Etwas außerhalb der Stadt werden wir am See fündig und stehen auf einem wunderschönen ruhigen Platz – zwar ist dort viel los, da am Montag ein Feiertag ist, aber wir stehen etwas außerhalb des Zentrums und hören von dem Trubel der Kinder nicht wirklich viel. Heute Abend besucht uns der Chapter Direktor mit seiner Frau am Campingplatz um ein Plauscher zu halten. Ich komme diesen Fachgesprächen einfach nicht aus . Wenn wir nicht zu den Wingern fahren, dann kommen diese eben zu uns, wo immer wir sind. Im Anschluss daran ein gemütlicher Abendspaziergang im Sonnenuntergang am See entlang um den nächsten wunderschönen Tag ausklingen zu lassen.
Am Sonntag gegen 10.00 Uhr geht es weiter Richtung Osten nach North Bay. Bereits bei unserer Abfahrt ziehen dunkle Wolken herum, und langsam beginnen uns diese einzukreisen und es kommt was kommen muss, es beginnt einmal mehr zu regnen. Heute stehen ca. 400km auf dem Plan, da uns in North Bay der Clubchef des dortigen Goldwing Clubs in der Stadt begrüßen möchte. Pünktlich sind wir am vereinbarten Treffpunkt, und der Regen hat in der Zwischenzeit auch eine Pause eingelegt. In NB erwarten uns zur Begrüßung 3 Pärchen vom hiesigen Club. Wir verbringen einen sehr netten lustigen Abend. Der Clubchef hat uns spontan zum Übernachten eingeladen, da es in der Zwischenzeit erneut zu Regnen begonnen hat. Das Haus von Randy und Jan liegt in einem Reservat, da Jan dem Stamm der Ojibway angehört. Sie haben ein wunderschönes Holzhaus direkt am Lake Nipissing. Jan erzählt mir viel über ihre Kultur, und ich höre mit sehr viel Interesse zu.
North Bay bis Ottawa - 03.08.2015
Den Montagvormittag verbringen wir noch mit – na sagen wir mal – dem Austausch gemeinsamer Interessen bevor es gegen Mittag los geht. Heute scheint die Sonne vom Himmel, und somit macht das Fahren gleich mehr Spaß. Unser Ziel ist heute rund um
Ottawa
ist die Bundeshauptstadt Kanadas. Sie liegt im östlichen Teil der Provinz Ontario am Fluss Ottawa, unmittelbar an der Grenze zur Provinz Québec. Ottawa bedeutet „Händler“ in der Sprache der Algonkin, einem Volk, das zur Zeit der Besiedlung am Fluss Handel trieb. Am anderen Ufer des Flusses liegt die Zwillingsstadt Gatineau. Ottawa selbst zählt 883.391 Einwohner und ist damit die viertgrößte Stadt Kanadas, der Großraum Ottawa-Gatineau ist mit 1.236.324 Einwohnern. Die Bevölkerung ist zu 63 % englisch- und zu 15 % französischsprachig. Ottawa ist in der Region die einzige offiziell zweisprachige Stadt. In der Stadt selbst überwiegt die englische Sprache, im Gegensatz zu dem auf der anderen Seite des Ottawa-Flusses gelegenen Gatineau, in dem die französische Sprache überwiegt. Durch eine große Zahl von Einwanderern sind auch zahlreiche weitere Sprachen geläufig. Die Stadt Ottawa befindet sich in der östlichen Ecke der Provinz Ontario und liegt etwa auf demselben Breitengrad wie Bordeaux und Venedig. Die ältesten Teile der Stadt werden als Lower Town bezeichnet und befinden sich im Bereich zwischen Rideau-Kanal und Rideau River. Am gegenüberliegenden Ufer des Kanals ist Centretown (auch Downtown genannt), das finanzielle und kommerzielle Zentrum der Stadt. Zwischen dem Stadtzentrum und dem Ottawa-Fluss liegt Parliament Hill, das Regierungsviertel. Im Ottawa-Fluss liegen mehrere kleinere Inseln. Vor einer stauen sich die rund 60 m breiten Chaudière-Fälle mit 15 m Falltiefe. Die natürlichen Wasserfälle werden heute zusätzlich künstlich gestaut und zur Stromgewinnung genutzt. Östlich der Innenstadt stürzen am Rideau River die Rideau-Fälle über mehrere Kaskaden in den Ottawa-Fluss und bilden damit die Mündung. Das gesamte Stadtgebiet ist vergleichsweise weitläufig und umfasst 2779 km².
Etwa 100km vor Ottawa halten wir an einer Tankstelle um auf dem Plan einen Campingplatz zu suchen. Wie das Leben so spielt halten auch ein paar Goldwings und somit ist einmal mehr eine längere Pause vorprogrammiert. Wir peilen einen Campingplatz am anderen Ende der Stadt an. Ein Winger bietet an uns über eine schöne Landstraße dort hin zu geleiten, da er ganz in der Nähe wohnt. Es ist wunderschön grün und sehr gepflegt rund um die Hauptstadt. Dann noch eine Runde durch die Stadt – ich bin begeistert von den schönen alten Bauwerken in Lower Town. Am Ottawa Fluss entlang teilt sich die Stadt nicht nur auf dem Plan, sonder auch in der Sprache. Ist es hier hauptsächlich Englisch, fahren wir ab hier in den französisch sprachigen Teil der Stadt und überschreiten auch die Grenze nach Quebec. Dann noch 20km und der Campingplatz im Grünen ist erreicht.
Québec
ursprünglich Algonkin für „wo der Fluss enger wird“ ist die flächenmäßig größte Provinz Kanadas und jene mit dem größten frankophonen Bevölkerungsanteil. Mit ihrer Sprache, ihrer Kultur und ihren Institutionen stellt sie eine Nation innerhalb Kanadas dar. Québec liegt im Osten Kanadas zwischen der Hudson Bay und der Grenze zu den USA entlang des Sankt-Lorenz-Stroms. Die Bevölkerung umfasst momentan etwa 8,08 Millionen Einwohner, die Quebecer. Québec ist die einzige Region des nordamerikanischen Festlandes mit einer französischsprachigen Mehrheit. Obwohl in Kanada sowohl die englische Sprache als auch die französische Sprache Amtssprachen sind, ist die ausschließliche Amtssprache der Provinz Québec das Französische. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Québec; die größte Stadt ist Montreal. 2006 wurden die Quebecer offiziell als „Nation in einem vereinten Kanada“ anerkannt. Die quebecische Politik ist von einer permanenten Debatte um die Rolle der Frankophonie im mehrheitlich anglophonen Kanada geprägt, aus der viele Bemühungen um eine größere Souveränität Québecs hervorgehen, die von erweiterten Kompetenzen über eine Assoziation mit Kanada bis hin zu einer vollständigen Sezession reichen. 1980 und 1995 hielt die Provinz Referenden über eine Unabhängigkeit ab, die jeweils knapp scheiterten. Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen 39 anerkannte First Nations (Indianer), die sprachlich zu den Gruppen der Irokesen (wie etwa Mohawk, Wyandot) und Algonkin (Cree, Mi'kmaq) zählen, sowie die Inuit mit der Sprache Inuktitut.
Aufbruch: | 29.09.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 29.09.2015 |
Fidschi
Vereinigte Staaten
Kanada