Frankreich - Spanien 2014
Teil IV - Picos de Europa - Streckenverlauf: Tal Rio Cares-Lagos de Covadonga-Gangas de Onis
25.09.2014 - 28. Tag - Tal Rio Cares - Lagos de Covadonga - Cangas de Onis
25. September 2014 - Donnerstag - 28. Tag
Desfiladero de la Hermida - Tal des Rio Cares - Garganta del Cares - Mirador del Pozo de la Or-cion - Covadonga - Basilika Virgen de las Batallas - Lago Enol - Lago Ercina - Mirador de la Reina - Cangas de Onis - Iglesia Santa Maria - Romanische Brücke
Campingplatz La Viorna, Potes - Liebana - Kantabrien (Spanien)
Fahrzeit: 7 Stunden, 242 km
Heute Morgen haben wir einen herrlichen Blick auf die Picos de Europa. Die Sonne scheint und keine Nebelwolken verdecken die gigantischen Berge.
Es ist recht frisch, doch wir frühstücken wie immer draußen. Gegen 10.30 Uhr fahren wir zunächst zum Einkauf nach Potes, zum Gemüse- und Obstladen und zum Supermarkt. Der ist sehr gut sortiert und bietet jeden Tag frischen Fisch an. Unsere Einkäufe können wir nicht den ganzen Tag spazieren fahren und so geht es zunächst zurück zum Campingplatz, alles im Kühlschrank verstauen.
Um 11.30 Uhr beginnt dann unsere eigentliche Ausfahrt, N 621 durch die uns immer wieder begeisternde Hermidaschlucht bis Panes.
Dort biegen wir ab, AS 114 Richtung Cangas de Onis. Uns erwartet hier eine atemberaubende Bergszenerie im Tal des Rio Cares. Das Tal wird immer enger und enger, eine faszinierende Landschaft. Kurzer Halt an der Garganta del Cares. Die Cares-Schlucht mit ihren Stromschnellen ist sehr schön. An stillen Stellen des Flusses glänzt das Wasser smaragdgrün und die riesigen, senkrecht abfallenden Felswände wirken unheimlich und düster. Wir passieren kleine Bergdörfer, mit Häusern, die mit herrlichen Holzbalkonen mit Blumen geschmückt sind, u. a. Poo, Carrena de Cabrales.
Überall gibt es Hinweisschilder auf den Verkauf des "Queso de Cabrales". Dies ist ein Schimmelkäse, der monatelang in Naturhöhlen oder Kellern gereift ist.
Nun führt uns die Straße in langen Serpentinen und an nackten Felswänden vorbei aufwärts. Kurz vor dem Örtchen Canales de Cabrales halten wir am Mirador del Pozo de la Orcion. Hier haben wir einen imponierenden Blick auf die imposante Bergwelt.
Vor Cangas de Onis biegen wir ab, AS 162 nach Covadonga, ein kleiner (ca. 70 Einwohner) Ort, der berühmt wurde durch die Schlacht von Covadonga. Freilaufende Rinder, die auf der Straße umher wandern, beäugen uns misstrauisch. Covadonga ist eine Station an der Nordvariante des spanischen Jakobsweges, des Camino de la Costa.
In der Felsenhöhle von Covadonga befand sich schon zur Zeit des Westgotenreichs ein Marienheiligtum.
Mit der von den christlichen Streitern unter Pelayo gewonnenen Schlacht von Covadonga (722) begann die Reconquista, die Rückeroberung der von den Mauren besetzten Iberischen Halbinsel. Dies erklärt die Anziehungskraft, die der Name Covadonga noch heute auf viele Spanier hat. In Covadonga sind immer sehr viele Menschen anzutreffen. Überall gibt es riesige Parkplätze. Man wandert hoch hinauf. Dort über einem Teich ist die Grotte/Felshöhle zu sehen, in die sich Pelayo mit den Seinen vor den Mauren verbarg. Hier findet sich auch sein Grabmal und das Marienheiligtum mit dem Bild der asturischen Schutzheiligen Virgen de las Batallas. Die asturische Chronik des Königs Alfonso III. berichtet, dass in der Schlacht von Covadonga himmlisches Eingreifen das Marienheiligtum schützte und den Sieg herbeiführte. So wurde Covadonga ein Marienwallfahrtsort, den viele Spanier einmal besuchen wollen.
Ganz in der Nähe der Felshöhle wurde Ende des 19. Jh. die Basilika Virgen de las Batallas errichtet. Diese ist schon von weitem zu sehen.
Hinter Covadonga geht es nun steil hinauf (13 %), CO-4, in die gewaltige Gebirgswelt. Unser Ziel sind die ca. 12 bzw. 14 km entfernten Gletscherseen Lago Enol und Lago Ercina. Diese beiden herrlichen Seen sind unter dem Namen "Lagos de Covadonga" bekannt. Ich bin heilfroh, dass wir mit dem Motorrad unterwegs sind, denn die Straße ist sehr schmal und kurvig.
Uns gefällt es am Lago Enol besonders gut. Hier verlaufen sich die Menschen und man kann in Ruhe die Schönheit der Landschaft genießen. Die umher laufenden Kühe lassen sich von uns nicht stören.
Der Lago Enol liegt auf 1.070 m im westlichen Massiv der Picos de Europa. Er hat eine max. Tiefe von 25 m, eine max. Länge von 750 m und eine Breite von ca. 400 m.
Die Straße weiter zum Lago Ercina auf 1.108 m (max. Tiefe 3 m) ist fast eine Katastrophe, so eng und so viele Autos sind dorthin unterwegs. Ein für Motorräder völlig ungeeigneter Parkplatz, sehr rutschig, ist das Ende der Straße. Schilder weisen darauf hin, dass, wenn der Parkplatz voll ist, man zurück fahren müsse. Doch wie immer hält sich kein Mensch daran und so sind auch die Straßenränder zugeparkt, fürchterlich. Wir halten nur kurz, Rolf macht ein paar Bilder und dann fahren wir zurück.
An dem schönen Aussichtspunkt "Mirador de la Reina" stoppen wir und Rolf gelingt es, mit einigen Bildern die Schönheit dieser Landschaft einzufangen.
Am Mirador de los Canonigos ist leider nicht sehr viel zu sehen. Große Bäume versperren die Sicht auf die Basilika Virgen de las Batallas. Doch auf der weiteren Fahrt haben wir dann einen wunderbaren Blick auf die Basilika und können einige Bilder machen.
Gegen 14.30 Uhr sind wir in Cangas de Onis, der früheren Hauptstadt Asturiens (bis 774). Der Ort liegt im Tail der Flüsse Sella und Güena. Über 7.000 Hektar der Fläche gehören zum Nationalpark Picos de Europa.
Heute hat der Cangos de Onis ca. 6.000 Einwohner. Rolf findet schnell einen günstigen Parkplatz und dann stärken wir uns erst einmal, Cafe con Leche, 2 süße Teilchen, 1 Vino tinto. Ich bin heute viel zu dick angezogen, 2 Paar Strümpfe, Shirt, Strickjacke und Lederjacke. Also ausziehen, denn es ist heute angenehm warm geworden und sehr sonnig.
Nachdem wir gestärkt haben, machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Auf der Avenida de Covadonga bestaunen wir das Denkmal des Don Pelayo, der die Mauren besiegte. Schön ist auch die Iglesia Santa Maria mit ihrem pyramidenförmigen Glockenturm, der prächtig ausschaut. Offiziell wird die Kirche auch Kirche Nuestra Senora de la Asuncion genannt.
Wir wandern durch die Gassen der kleinen Stadt, schauen uns die schönen alten Paläste an, u. a. das prächtige Rathaus und kommen zu der romanischen Brücke am Ortsausgang. Diese Brücke weist als Besonderheit zwei kleine ungleich große Bögen auf und wurde König Alfonso XI. errichtet. Ein moder-nes Lachs-Denkmal (2013) entdecke ich in der Nähe der Brücke, doch leider kann ich die Worte darauf nicht verstehen.
Nachdem ich noch Einiges für Zuhause eingekauft habe, verlassen wir den geschichtsträchtigen Ort über N 625 Richtung Arriondas, weiter N 634 / N 632 Richtung Ribadesella, dann am Meer entlang.
Weiter AS 115 bis La Salce, AS 114 bis Panes und N 621 bis Potes.
Gegen 17.30 Uhr treffen wir auf dem Campingplatz ein, nach 242 km und 7 Stunden. In der Nähe unseres Platzes entdeckt Rolf eine große Kröte. Wie die wohl dahin gekommen ist?
Zum Abendessen gibt es verschiedene Schinken, Käse, Baguette, Tomatensalat, Weißwein.
Nach dem Essen treffen wir uns noch mit unseren holländischen Freunden, Edith und Marius. Selten haben wir so angenehme Menschen kennengelernt. Danach ist Fernsehen angesagt. Um 23 Uhr gehen wir schlafen.
Aufbruch: | 29.08.2014 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 08.10.2014 |
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